Coronafall in Löhner AWO-Kita: Nicht alle Tests waren negativ

Löhne. Ein positiver Coronatest hat in einer Löhner AWO-Kita für ordentlich Trubel gesorgt. Wie berichtet, ist ein Kind positiv getestet worden und alle Kinder sowie das Kita-Personal, das zu diesem Zeitpunkt in der Einrichtung war, mussten sich zur Sicherheit ebenfalls testen lassen. Das Gesundheitsamt sprach für 75 Personen eine Quarantäne aus. Am Dienstag (27. Oktober) teilte der Kreis Herford nach einer NW-Anfrage mit, dass alle Testergebnisse negativ ausgefallen sind - ein Fehler. Denn nicht alle Familien haben am Tag nach dem Test solch ein Ergebnis vorliegen gehabt. "Wir bekamen einen positiven Befund. Mein Sohn hat Corona", berichtet eine Mutter gegenüber der Neuen Westfälischen. Sie hat sich direkt nach der Berichterstattung, "62 Kita-Kinder und drei Mitarbeiter in Quarantäne" vom 27. Oktober, mit einer Mail an die NW gewandt und anschließend am Telefon von ihrem Fall erzählt. Die Familie möchte anonym bleiben, der Name ist der Zeitung bekannt, spielt für die Darstellung der Situation aber keine Rolle. Rekonstruktion des Falls Der Sohn besucht die AWO-Kita in Gohfeld an der Goethestraße. Am Sonntag, 18. Oktober, bekam die Familie einen Anruf von der Einrichtung. Es wurde mitgeteilt, dass ein Kita-Kind positiv getestet wurde und für den Sohn nun Quarantäne besteht. Diese Nachricht haben alle Eltern erhalten, die ihre Kinder in der ersten Ferienwoche zur Betreuung in der Kita hatten. Alle Kinder, die wegen der Ferien nicht vor Ort waren, durften die Einrichtung weiter besuchen. Laut Erwin Tälkers, Pressesprecher der AWO, waren das 22 Jungen und Mädchen, für 61 Kinder galt die Quarantäne. Alle Betroffenen konnten sich am Donnerstag, 22. Oktober, testen lassen. So hat es auch die Löhner Familie mit ihrem Sohn gemacht. Einen Tag später gab es die Nachricht: Corona positiv. "Das war für uns ein Schock." Die Maschinerie lief sofort an. Die Eltern informierten ihre Eltern, weitere Familienmitglieder, Nachbarn, alle Kontaktpersonen. Bisher musste nur der Sohn in Quarantäne, da er als Kontaktperson zum positiv getesteten Kita-Kind galt, seine Eltern und die Schwester durften sich noch frei bewegen. Mit dem Testergebnis war es damit schlagartig vorbei. "Ich hatte Angst, als das Ergebnis kam, so eine Angst habe ich noch nie gespürt", sagt die Mutter. Wie ging es dann weiter Die Familie hat am Samstag, 24. Oktober, sofort den Coronatest gemacht. "Zur Sicherheit haben sich aber alle testen lassen." Also auch die weitere Familie und Nachbarskinder. Dann hieß es warten. Zu Hause haben alle, so weit es ging, Abstand gehalten. "Es war eine schwere Zeit." Am Montagmorgen, 26. Oktober, lagen die Ergebnisse vor. "Alle waren negativ. Nur mein Sohn wurde positiv getestet", erzählt die Mutter zweier Kinder. Sie nahm sofort Kontakt mit dem Gesundheitsamt auf, um Klarheit zu haben. Vielleicht war der Abstrich nicht richtig, vielleicht wurde das Ergebnis verfälscht, überlegen sie. Die Familie bat um einen weiteren Coronatest, das wurde aber abgelehnt. Was sagt das Gesundheitsamt Das Gesundheitsamt räumt ein: "Es hat sich ein Fehler eingeschlichen", sagt Norina Wieners aus dem Presseamt des Kreises Herford. Es stimme, dass "doch ein Kind positiv getestet worden ist". Die Löhner Mutter hat zusätzlich auch der Leiterin des Gesundheitsamts Marie-Luise Kluger geschrieben: "Ich möchte Gewissheit und Klarheit haben." Aus diesem Grund wird sie bei ihrem Sohn auch einen Antikörpertest durchführen lassen. Aktuelle Situation Für die 61 Kita-Kinder und die drei Mitarbeiter, die negativ getestet worden sind, läuft am Freitag, 30. Oktober, die Quarantäne aus. Für den Jungen mit dem einzigen positiven Ergebnis ist die Zeit damit noch nicht vorbei. "Er muss noch bis zum 2. November in Quarantäne bleiben", erzählt die Mutter. Sie selbst und der Rest der Familie müssen dann noch eine Woche länger zu Hause bleiben. "Ich hoffe, dass wir ab dem 9. November wieder normal leben können."

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