
Kreis Herford. Die Lücken schließen sich: Zunächst die A 30, demnächst die A 33. Und unlängst war die Knickstraße als Verbindung zwischen der A 30 und der A 2 frei gegeben worden. Alles gut? Nein. Denn genau so wichtig wie die Verkehrsanbindung ist den heimischen Unternehmen die schnelle Anbindung ans Internet. Und dabei hapert es gewaltig.
Selbst Landrat Jürgen Müller räumte ein: „Man hat den Eindruck, dass wir nicht von der Stelle kommen." Das Problem liege bei der Förderung durch den Bund und dem Land NRW. In dieser Kooperations-Förderung sollten ursprünglich bis 2021 alle Schulen und Gewerbegebiete über schnelles Internet verfügen können.
Kupferkabel als Schleichweg ins Internet
Zeitnah solle jetzt ein Gespräch mit der Bezirksregierung Detmold geführt werden. Zugleich wolle der Kreis Herford selbst aktiv werden und ohne Fördermittel Gewerbegebiete mit Glasfaserkabeln erschließen, da mit den Glasfaserkabeln eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit erzielt werden kann. Bisher dienen die üblichen Kupferkabel als Schleichweg ins Internet.
Doch mittlerweile gebe es in Ostwestfalen „ein paar Inseln", wo eigenwirtschaftlich diese neuen Kabel verlegt werden, wie Klaus Bockermann von der Industrie- und Handelskammer (IHK) weiß. Als Beispiele führt er die Städte Verl und Delbrück an, die das gemeinsam mit der „Deutschen Glasfaser" gemacht hätten. Ein anderes Beispiel sei Bielefeld, wo die dortigen Stadtwerke das Glasfaser für sich als Geschäftsmodell entdeckt hätten.
Für dieses eigenwirtschaftliche Modell wie in Verl oder Delbrück wirbt auch Birgit Schnieder vom gleichnamigen Autohaus. Ihrer Meinung nach sei der heutige Stand mit den Kupferkabeln „noch immer vorsintflutlich". Klaus Bockermann: „Die weitere Entwicklung der Unternehmen hängt davon ab."