Enger

Piktogramme auf Engeraner Straßen gegen Geisterradler

Projekt des Kreises Herford soll mehr Sicherheit für die Zweiradfahrer bringen.

Landrat Jürgen Müller sprüht ein Piktogramm an der Spenger Straße in Enger in Beisein von Engers Bürgermeister Thomas Meyer (v. l.) und Fachbereichsleiter Gerd Althoff sowie Alexander Graf (Hiddenhausen), Wachleiter Dieter Lorenz sowie Spenges stellvertretendem Bürgermeister Bernd Pellmann. | © Polizei/Katharina Uphoff

Karin Wessler
06.07.2019 | 06.07.2019, 20:00

Enger. Sei es Bequemlichkeit oder aber die Möglichkeit einer vermeintlichen Abkürzung: Allzu oft gefährden Radfahrer sich und andere Verkehrsteilnehmer, indem sie auf der falschen Radwegseite unterwegs sein. "Genau das zählt zu einer der Hauptursachen für schwere Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radfahrern", weiß die Polizei aus Erfahrung. "Die Radfahrer gefährden dabei sich und andere."

Dem will der Kreis Herford entgegen wirken: Jetzt startete das Projekt "Geisterradler". Mit in Neonfarben leuchtenden Piktogrammen auf den Radwegen wird deutlich angezeigt, in welche Richtung es geht. Die Kreispolizeibehörde Herford hat dabei eine Kooperation initiiert und mit Unterstützung der Straßenverkehrsbehörden sowie der Straßenbaulastträger des Kreises, der Städte und Gemeinden dieses Projekt im ganzen Kreisgebiet ins Lebens gerufen.

Radfahrer sensibilisieren

"Ziel ist es, kreisweit auf ausgewählten benutzungspflichtigen Radwegen mit aufgesprühten Piktogrammen auf ein Befahren in falscher Richtung aufmerksam zu machen", sagte Landrat Jürgen Müller bei einer Aktion in Enger. "Neben der Sensibilisierung zur Einhaltung der Straßenverkehrsordnung steht bei diesem Projekt die Erhöhung der Sicherheit für Radfahrer und eine Reduzierung der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radfahrern im Kreisgebiet im Vordergrund."

Erste Piktogramme wurden jetzt auf Radwege in Enger in Beisein von Vertretern der Stadt Spenge und der Gemeinde Hiddenhausen aufgesprüht.

Und es gibt Zahlen, die belegen, wie wichtig dieses Projekt sein kann: Im Jahr 2018 haben sich im Kreis Herford 210 Verkehrsunfälle mit Radfahrern ereignet, 29 davon sind auf die Benutzung der falschen Straßenseite zurück zu führen. 192 Personen wurden dabei verletzt. Im Jahr 2019 hat es bis zum 2. Juli bereits 100 Verkehrsunfälle mit Radfahrern gegeben. 73 Radler wurden dabei verletzt - 60 leicht und 13 schwer. "23 Geisterradler waren an den Unfällen beteiligt", so der Landrat.

Wenn Radler ertappt werden, wenn sie auf der verkehrten Fahrbahnseite unterwegs sind, geht es ihnen ans Portemonnaie: Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot für Radfahrer werden mit mindestens 20 Euro Verwarngeld geahndet.