Senioren-Union kritisiert: „Gefahrloses Gehen ist in Höxter kaum noch möglich“

Höxter. Vor der Landesgartenschau gab es am Wall zwei Wege: einen für Fußgängerinnen und Fußgänger, den anderen für Fahrräder. Heute ist es nur noch ein Weg, der durch die Grünflächen führt. Und der ist aktuell dazu gedacht, ihn zu Fuß zu beschreiten. Geht es nach den Bürgern für Höxter (BfH) soll sich das ändern. Fraktionsvorsitzender Ralf Dohmann hat einen entsprechenden Antrag für den Ortsausschuss Höxter-Stadtkern gestellt. Denn, so Dohmann, durch eine einfache Maßnahme könne auf dem Hauptweg am Wall zwischen Grubestraße und Hoffmann-von-Fallersleben-Denkmal ein &bdquo;Mehrwert ohne Mehrkosten“ geschaffen werden. Indem nämlich die gepflasterte Route mittels Schild zum gemeinsamen Geh- und Radweg erklärt würde. Das ist das runde, blaue Verkehrszeichen, auf dem das Piktogramm einer gehenden Frau mit Kind an der Hand oben und das Piktogramm eines Fahrrads unten durch einen horizontalen Strich getrennt werden. Nicht zu verwechseln mit dem Verkehrszeichen &bdquo;Getrennter Geh- und Radweg“, das dieselben Elemente zeigt wie der gemeinsame Geh- und Radweg, die jedoch durch einen vertikalen Strich getrennt sind. Ein kleiner, aber elementarer Unterschied, doch dazu später mehr. Senioren in Höxter durch Radfahrer und E-Scooter verunsichert Denn der Antrag hat direkt eine Gegnerin gefunden, namentlich die Senioren-Union von Höxter. Deren Vorsitzender Roland Hesse scheint angesichts des Antrags die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen: &bdquo;Die Ruhezone des Stadtwalls vom St.-Nicolai-Seniorenhaus bis zur Corbiestraße soll nun nach dem Willen der BfH auch noch dem Radverkehr geopfert werden.“ Dabei sei der Wall für ältere Menschen in Höxter so etwas wie eine Insel der Glückseligkeit. Wo sie zu Fuß, mit Rollator oder im Rollstuhl gerne und sicher unterwegs seien. &bdquo;Gefahrloses Gehen ist in Höxter kaum noch möglich“, schreibt Hesse. &bdquo;Radfahrer und E-Scooter auf den Gehwegen, Weserpromenade und in der Fußgängerzone“ seien für Seniorinnen und Senioren hingegen &bdquo;Unsicherheitsfaktoren“. Lesen Sie auch: Das sind die schönsten Fahrradtouren im Kreis Höxter Unterstellt, dass ältere Menschen mit oder ohne Rollator oder Rollstuhlfahrer eher gemächlicher unterwegs sind oder aber tendenziell mehr Platz auf einem Weg einnehmen als jüngere oder Menschen ohne Beeinträchtigung, dann könnten sie von anderen, die es eilig haben, durchaus als störend oder behindernd wahrgenommen werden. Gewissermaßen &bdquo;Hindernisse“, die es möglichst zügig zu umfahren gilt. Umgekehrt können natürlich Radler, die flott oder mit gefühlt zu wenig Anstand überholen, schnell als bedrohlich oder rücksichtslos wahrgenommen werden. Was das Schild genau bedeutet Allerdings wurde so etwas bei der Idee hinter dem &bdquo;Gemeinsamen Geh- und Radweg“ wohl mitgedacht. Denn auch wenn sich Fußgänger und Radler den Weg formal teilen, müssen die Schnelleren Rücksicht nehmen. &bdquo;Bei einem gemeinsamen Fuß- und Radweg treffen den Radfahrer höhere Sorgfaltspflichten als den Fußgänger“, erläutert die Polizei NRW. Zum Thema: Mit Bildern: Neues Fahrradparkhaus am Bahnhof Höxter nimmt Gestalt an Konkret bedeutet das, dass Radler keinen Vorrang haben, gleichwohl Fußgänger sie vorbeifahren lassen müssen. &bdquo;Dabei müssen die Radfahrer jegliche Gefährdung vermeiden“, betont die Polizei. &bdquo;Der Radfahrer muss besondere Rücksicht auf beeinträchtigte oder unachtsame Fußgänger nehmen; mit Unaufmerksamkeiten oder Schreckreaktionen muss er rechnen.“ Und seine Geschwindigkeit dementsprechend anpassen, bis hin zu Schrittgeschwindigkeit, wenn die &bdquo;Verkehrslage“ das verlange. .responsive23-8zdRqRsWDFKhsA6J-map-hindenburgwall-radfahrer { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-8zdRqRsWDFKhsA6J-map-hindenburgwall-radfahrer { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-8zdRqRsWDFKhsA6J-map-hindenburgwall-radfahrer { padding-top: 142.86%; } } Senioren-Union Höxter: Umwege für Radfahrer zumutbar Für diejenigen, die laufen, soll der Weg durch das Verkehrszeichen angenehm gestaltet werden: &bdquo;Fußgänger dürfen den gemeinsamen Fuß- und Radweg auf der ganzen Breite benutzen und dort auch stehen bleiben“, erklärt die Polizei. Sie dürften darauf vertrauen, dass Radfahrer rechtzeitig durch ein Klingeln auf sich aufmerksam machten. Anders verhält es sich bei getrennten Fuß- und Radwegen – der vertikale Strich. Hier zeigt das Schild genau an, auf welcher Seite des Weges sich welche Gruppe zu bewegen hat. Und daran sollten sich sowohl Flaneure als auch Pedalisten halten, um Stress zu vermeiden. Auch interessant: Große Sorge wegen fehlender Wohnungen für Senioren im Kreis Höxter Doch weg von der grauen Theorie und zurück zum Höxteraner Wall. Roland Hesse bittet &bdquo;alle Entscheidungsträger“ um ein ablehnendes Votum in der kommenden Ortsausschusssitzung am Donnerstag, 8. Mai, ab 18.30 Uhr im Ratssaal des Historischen Rathauses in Höxter. Denn, meint er, &bdquo;für die meisten Radfahrer wird es jedoch keine unzumutbare Verlängerung sein, auf der Luisenstraße beziehungsweise Am Roten Turm oder der Oberen Mauerstraße zu fahren“. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter.

Meistgelesen