Radweg hört einfach auf: An dieser Kreuzung in Spenge haben Radfahrer schlechte Karten

Enger. &bdquo;Bei einer Straßensanierung sollte immer auch die Radverkehrsführung priorisiert und mitgeplant werden“, sagt Uwe Diekmann, Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Enger-Spenge. Der ADFC kritisiert die geplante Sanierung der Wertherstraße. Besonders an zwei Stellen am Ortseingang Lenzinghausen ist die Verkehrsführung für Radfahrer dort alles andere als optimal. Ändern wird sich daran aber voraussichtlich so schnell nichts. Darum geht es: Der Landesbetrieb Straßen NRW will in diesem Jahr für drei Millionen Euro eine Strecke von 4,3 Kilometern sanieren, die auch die Wertherstraße umfasst. Diekmann und dem ADFC geht es nun um den ersten von drei Bauabschnitten. Der reicht von der Einmündung Neuenkirchener Straße/Enger Straße 151 in Werther-Häger bis zur Herforder Straße 4 in Spenge-Lenzinghausen unmittelbar nach der Kreuzung Wertherstraße/Bielefelder Straße/Herforder Straße. Auf diesem Bauabschnitt kritisiert Diekmann konkret zwei Stellen. Die NW macht sich vor Ort auch ein Bild davon. Da wäre zunächst die Kreuzung selbst. Dort gibt es keinerlei eigene Verkehrsführung für den Radverkehr. An der Wertherstraße und der Bielefelder Straße in Richtung Spenger Zentrum gibt es nur die Fahrbahn und einen Fußgängerweg. Auf der Herforder Straße in Richtung Enger und der Bielefelder Straße in Richtung Bielefeld gibt es einen gesonderten Fuß- und Radweg, allerdings nur einseitig und in beiden Fällen beginnt dieser Weg erst rund 100 Meter hinter der Kreuzung. Strecke ist für Radfahrer ausgeschildert Das heißt: Radfahrerinnen und Radfahrer müssen auf der Fahrbahn fahren und wenn sie aus der falschen Richtung kommen kurz hinter der Kreuzung die Straßenseite wechseln, um den Radweg nutzen zu können. &bdquo;Der Radfahrende muss [. . .] selbst sehen, wie es im weiteren Verlauf für ihn weitergeht“, sagt Diekmann. Er möchte von Straßen NRW wissen, ob es Planungen gibt, diese Situation zu verbessern und ob es einen Anschluss an die zwei bestehenden Radwege geben soll. Auf der Wertherstraße selbst gibt es bis zum Ortseingang Lenzinghausen gar keinen Radweg. Erst ortsaußerhalb fängt ein einseitiger, gesonderter Radweg an. Auch auf dem ortsinneren Abschnitt der Wertherstraße wünscht sich Diekmann eine bessere Lösung für Radfahrer. Zumal die Straße Richtung Enger oder zum Freibad Lenzinghausen als Radstrecke ausgeschildert ist. Diekmanns große Befürchtung: &bdquo;Was jetzt nicht angepackt wird, wird die nächsten 20, 30 Jahre nicht angepackt.“ Da es um Straßen geht, ist es kompliziert, welche Behörden für einen Ausbau des Radwegenetzes zuständig seien. Wie Sabrina Held, Fachbereichsleiterin bei der Stadt Spenge, erklärt, ist der Landesbetrieb Straßen NRW außerhalb der Stadtgrenzen komplett für die Sanierung verantwortlich. Innerorts gibt es eine Aufteilung: Straßen NRW ist für den Ausbau der Fahrbahn zuständig, die Stadt Spenge für die Nebenanlagen, also den bestehenden Gehweg und einen potenziellen gesonderten Radweg. Das Problem: Die Breite der Straße Das Problem vor dem sowohl Stadt als auch Straßen NRW stehen: Die Wertherstraße ist an den genannten Stellen nicht sehr breit. Radstreifen seien &bdquo;aufgrund der Fahrbahnbreite von 6,50 Metern grundsätzlich nicht auf beiden Seiten möglich, da es dafür eine Fahrbahnbreite von 7,50 Metern erfordert“, heißt es auf Nachfrage der NW von Straßen NRW. Der Platz würde höchstens für einen einseitigen Radstreifen reichen. Doch: &bdquo;Das Abdrängen von Radfahrern auf Seitenbereiche, wie den Gehweg, wäre die typische Folge und gefährdet den Fußgänger, aber auch den selbstbewussten Radfahrer, der von rücksichtslosen motorisierten Kraftfahrzeugführenden abgedrängt, unzulässig überholt oder regelmäßig angehupt wird“, heißt es weiter. Damit bliebe noch die Möglichkeit, auf der Fläche des Gehwegs einen Fahrradweg einzurichten. &bdquo;Das wird auf den Gehwegen auch nicht funktionieren“, sagt Sabrina Held. Denn auch dort ist nicht genug Raum. Um ausreichend Platz für einen neuen Radweg zu schaffen, müsste die Stadt Grundbesitz erwerben. Doch allein das würde wahrscheinlich nicht ausreichen. Vor Ort wird schnell ersichtlich, dass gerade an der Kreuzung Häuser direkt am Gehweg liegen. Um dort Platz zu schaffen, müssten diese mindestens zum Teil abgerissen werden. Ob die Eigentümer ihre Grundstücke unter diesen Voraussetzungen verkaufen würden, ist zweifelhaft. Letzte Hoffnung: Piktogramme Wenn es keinen Radweg geben wird, hofft Diekmann zumindest auf Piktogramme auf der Fahrbahn, die Autofahrer zur Rücksicht auf Radfahrer mahnen. &bdquo;Möglich wäre das“, heißt es dazu vom Kreis Herford, der für die Beschilderung der Straße zuständig ist. Und als Beschilderung würden solche Piktogramme zählen. Der Wunsch danach müsste aber an den Kreis herangetragen werden. Was außerdem geplant ist: Außerorts soll laut Straßen NRW der vorhandene Radweg zwischen Häger und Spenge bei den Arbeiten mit saniert werden. Und zwar von der von der Kreuzung mit der Neuenkirchener Straße bei Häger bis zur Mühlenburger Straße (866 Meter) und von der Wertherstraße 70 bis zum Beginn der Ortsdurchfahrt in Spenge, also etwa in Höhe der Parkstraße. Die Verkehrsführung an der Kreuzung in Lenzinghausen wird aber voraussichtlich auf absehbare Zeit herausfordend für Radfahrer bleiben. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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