Naturschützer in Bünde schlagen Alarm: Neue Wohnhäuser bedrohen Bach-Aue

Bünde. Der Rat der Stadt Bünde hat kürzlich beschlossen, was bereits lange in Planung war: Auf der Fläche südlich der Wirtsheide und westlich der Gerhart-Hauptmann-Straße in Spradow sollen Wohnungen entstehen. Insgesamt werden dort sieben Mehrparteienhäuser gebaut. Die Grünen-Fraktion im Stadtrat hatte sich dafür ausgesprochen, einem Vorschlag der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Herford zu folgen, in dem der Schutzstreifen in südwestlicher Richtung des Baugebeites - hin zur Aue des Gewinghauser Baches - statt geplanten sechs Metern besser zehn Meter breit sein sollte. Auf dem geplanten sechs-Meter-Streifen waren lediglich Sträucher und Gehölze für die Übergangsbepflanzung in Richtung Aue vorgesehen. Die Untere Naturschutzbehörde schlug vor, auf dem breiteren Stück auch zusätzlich Baumpflanzungen vorzusehen. Nachdem in der vergangenen Ratssitzung ein Antrag der Grünen-Fraktion, der die Planung um die Vorschläge der Kreisbehörde ergänzen sollte, knapp mehrheitlich abgelehnt worden war, meldet sich nun die Kreisgruppe des Naturschutzbundes (Nabu) zu Wort. &bdquo;Wir wollen eine nachhaltige Siedlungsentwicklung, die Natur und Landschaft schützt“, sagen Freyja und Friedhelm Diebrok vom Nabu. Bachaue steht unter besonderem Landschaftsschutz Auch neue Baugebiete wie das an der Wirtsheide und Gerhart-Hauptmann-Straße sollten nur mit Rücksicht auf die Natur und die in unmittelbarer Nähe lebenden Tiere angelegt werden, so Freyja Diebrok weiter. &bdquo;Das neue Wohngebiet soll hier unmittelbar angrenzend an der noch verbliebenen bewachsenen Aue des Gewinghauser Baches entstehen, einem Gebiet, das unter besonderem Landschaftsschutz steht.“ Die Stadt Bünde hatte den lediglich sechs Meter breiten Schutzstreifen damit begründet, dass die Funktionsfähigkeit der Entwässerung wie sie derzeit geplant sei, mit diesen Abmessungen sichergestellt sei. &bdquo;Das reicht dem Nabu als Begründung aber nicht aus“, betont Freyja Diebrok. Der breitere Schutzstreifen würde unter anderem dafür sorgen, die bewaldete Aue zum Beispiel vor Licht- und Lichtimmissionen zu schützen, so auch die Begründung des Vorschlags der Unteren Naturschutzbehörde. &bdquo;Lichtverschmutzung ist ein Eingriff in die Natur, und auch der vom Investor beauftragte Gutachter hat in seinem Umweltbericht festgestellt, dass durch die Beleuchtung im Plangebiet auch schädliche Umwelteinwirkungen nicht auszuschließen sind.“ Der Nabu kritisiert, dass im Bebauungsplanentwurf trotz detaillierter Empfehlungen des Gutachters keinerlei Vorgaben zur Beleuchtung gemacht werden. Bald können sich Bürgerinnen und Bürger beteiligen &bdquo;Für uns ist es wichtig, dass im Bebauungsplan Maßnahmen festgesetzt werden, um insbesondere die Insekten im Siek vor Lichtimmissionen aus dem künftigen Wohngebiet zu schützen“, so Freyja Diebrok. Und weiter erklärt sie: &bdquo;80 Prozent aller wirbellosen Tiere sind nachtaktiv und auch 80 Prozent aller Schmetterlinge - diese werden von der Lichtverschmutzung irritiert und sie wiederum dienen ja auch als Nahrung zum Beispiel für Fledermäuse. Das ist also ein Eingriff, wenn es hier nachts plötzlich hell ist.“ Aus Sicht des Naturschutzes sei ein mindestens zehn Meter breiter Baum- und Gehölzstreifen alternativlos, um die Aue und die dort lebenden Tiere zu schützen. Der Nabu weist darauf hin, dass der Entwurf des Bebauungsplanes an der Gerhart-Hauptmann-Straße und Wirtsheide demnächst offengelegt wird - ein genauer Termin dafür steht noch nicht fest. &bdquo;Aber dann können sich Bürgerinnen und Bürger mit Anregungen und Vorschlägen zu den Planungen beteiligen“, so Diebrok. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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