Ringen um Grünfläche des Bünder Feldmarkfriedhofs geht weiter

Bünde. Nicht nur dauerhaft erhalten, sondern am besten auch aufwerten und weiterentwickeln - das möchte der Bünder Naturschutzbund (Nabu) für die Grünfläche des Feldmarkfriedhofes erreichen. Dafür engagieren sich Friedhelm Diebrok und seine Nabu-Kollegen bereits seit Jahren. Die insgesamt 9.000 Quadratmeter Fläche befinden sich im Besitz der Stadt Bünde, die immer wieder andere Pläne - zumindest mit Teilen der Fläche - hatte und hat. Vor rund fünf Jahren war die Idee gewesen, auf dem Areal Wohnraum zu entwickeln. Schwerpunkt sollte dabei auch bezahlbares Wohnen sein. Der Nabu hatte damals zu einer Demo aufgerufen und Unterschriften gegen die Pläne der Stadt gesammelt. Und das zunächst erfolgreich. Das Thema wurde von der Stadt nicht weiter verfolgt. Nun aber war die Stadt händeringend auf der Suche nach einem neuen Standort für den Löschzug Bünde-Mitte. Und wieder kamen angrenzende Flächen des Feldmarkfriedhofes dafür auf den Tisch. Vor allem deshalb, weil die aktuelle Hauptwache an der Dünner Straße in Spradow nicht im Stadtzentrum liegt und es von dort aus schwierig ist, die durch den Brandschutzplan vorgegebene Optimierung von Eintreffzeiten am Einsatzort zu erreichen. Auch Platzmangel ist ein Grund, weshalb dringend eine neue Wache gebraucht wird. Petition &bdquo;Dies’ Grün muss bleiben!“ Aber nicht am Feldmarkfriedhof, sagen die Naturschützer vom Nabu. Der Vorsitzende des Kreisverbandes, Friedhelm Diebrok, hat sich mit dem Anliegen an den Petitionsausschuss des NRW-Landtags gewandt. Der &bdquo;Erhalt und die ökologische, klimagerechte und soziale Weiterentwicklung der Grünfläche am Feldmarkfriedhof“ werden in der Petition gefordert. &bdquo;Dauerhaft unbebaut“ solle diese Fläche bleiben, fordert der Nabu darüber hinaus und beruft sich unter anderem auf das Klimaschutzgesetz NRW. Laut Nabu stehen auf der gesamten Friedhofsfläche an der Herforder Straße über 200 Bäume sowie 40 weitere Linden, Eichen, Birken und Weiden, die eigentlich durch die Bünder Baumschutzsatzung fallen. Außerdem stehe auf dem Areal eine 100 Meter lange und zehn Meter breite mehrreihige, freiwachsende und viele Jahrzehnte alte Hecke aus vorwiegend heimischen Gehölzen. Dies alles biete wertvollen Lebensraum für Singvögel und viele weitere Tierarten. Auch für die Menschen, die in den anliegenden Siedlungsstraßen wohnten, sei diese unversiegelte Grünfläche als Ort der Erholung von hoher Bedeutung - insbesondere für die Menschen, die keinen eigenen Garten hätten. Lob vom Petitionsausschuss für das Nabu-Engagement Der Stadt Bünde wiederum liegt ein Gutachten vor, nachdem die Fläche am Feldmarkfriedhof als neuer Standort für den Löschzug Mitte sehr gut geeignet ist. Im vergangenen November hatte deshalb der Ausschuss für Feuerwehrangelegenheiten die Verwaltung damit beauftragt, den Bebauungsplan sowie die Änderung des Flächennutzungsplans für das Gelände an der Herforder Straße vorzubereiten. Dort war übrigens klar von einer &bdquo;Fläche neben dem Friedhof“ und von rund 20 betroffenen Bäumen die Rede gewesen. Ein Beschluss zum Thema würde im Planungsausschuss gefasst. Die Argumentation des Nabu ist generellerer Natur: Bereits 37 Prozent der Stadtfläche Bündes würden bereits von Siedlungen und Verkehrsflächen eingenommen - Tendenz steigend, mahnt der Nabu in der Petition. Der Waldanteil in Bünde sei darüber hinaus der niedrigste im gesamten Kreis Herford, der an sich schon der waldärmste Kreis in NRW sei. Eine innerstädtische Waldfläche gebe es in Bünde nicht, deshalb komme dem Areal mit altem Baumbestand eine so herausragende Bedeutung zu. Der Petitionsausschuss hat mittlerweile übrigens auf die Eingabe der Bünder Naturschützer reagiert. Das &bdquo;Engagement der Petenten“ sowie der &bdquo;Einsatz für die Erhaltung und Weiterentwicklung von ökologisch wertvollen Grünflächen“ werde begrüßt, heißt es in dem Antwortschreiben. Die Absicht der Gemeinde, das Gelände zur Bebauung freizugeben, werde bedauert. Nabu fordert: alternative Standorte prüfen Konkrete Hilfe gibt es vom Petitionsausschuss jedoch nicht. Die Planungshoheit liege hier ganz klar bei der Kommune, heißt es weiter. &bdquo;Über die Bauleitplanung und die Ausrichtung ihrer städtebaulichen Entwicklung entscheidet die Stadt eigenverantwortlich.“ Die Planungen der Stadt befänden sich darüber hinaus in einem frühen Stadium und es stehe noch nicht fest, ob und wie das Bauleitverfahren zur Aufstellung des Bebauungsplans mit dem Ziel der baulichen Entwicklung der Grünfläche weiterverfolgt werde. Gerade deshalb ist es Friedhelm Diebrok wichtig, bereits frühzeitig immer wieder auf den Wert der unbebauten Fläche aufmerksam zu machen und weiter für deren Erhalt zu kämpfen. Es gebe schließlich durchaus alternative Standorte für den Bau einer Feuerwache. &bdquo;Der alte Sportplatz an der Heidestraße könnte geprüft werden oder auch ein ehemaliger Parkplatz gegenüber der Firma Kammann“, schlägt Diebrock vor. Um den Nabu-Forderungen Nachdruck zu verleihen, ist am 15. Februar eine weitere Infoveranstaltung auf dem Feldmarkfriedhof geplant. Der ökologische Wert dieser Fläche soll dort noch einmal thematisiert werden, und zusätzlich werde gezeigt, was alles für ein neues Gerätehaus an diesem Standort weichen müsste. Die genaue Uhrzeit und der Treffpunkt für die Veranstaltung stehen noch nicht fest, werden aber zeitnah bekannt gegeben. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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