Brückensanierung in Bünde: Techniker kämpfen gegen Altersschwäche

Bünde. Die Else-Brücken im Stadtgebiet sind deutlich in die Jahre gekommen. Das zeigt sich nicht nur an der Oberfläche, wo es jeder beim Überqueren sehen kann, sondern auch darin und darunter. Techniker haben sich die Brücke der Bismarckstraße vorgenommen. Was passiert, wenn eine Brücke aber mal komplett fehlt, wird sich bald zeigen. Vor Jahrzehnten nutzten die Stadtplaner Brückenbauwerke noch gezielt, um daran Leitungen für Gas, Wasser oder Strom zu befestigen. Das war besonders in den 1950er bis in die 1970er Jahre hinein eine beliebte Vorgehensweise, um diese Leitungen nicht unter einem Fluss oder einer Straße verlegen zu müssen. Doch was damals zum Teil unterschätzt wurde, war die Witterung, die ihre Spuren an den Leitungen und ihren Halterungen, die unterhalb des Brückenkörpers befestigt waren, hinterließ. Vom Landesbetrieb Straßen NRW, der einen Großteil der Brücken verwaltet, heißt es weiter: &bdquo;Viele Brücken aus jener Zeit haben Probleme mit Durchfeuchtung. Das hängt mit der Bauweise zusammen, mit der die Konstrukteure damals Gewicht einsparen wollten. Sie ließen Rohre in den Beton ein, die einen Hohlkörper bildeten. Das machte die Brücke zwar leichter, jedoch bekamen die Rohre, in denen sich Wasser sammelte, mit der Zeit Risse. Der Beton wurde in der Tiefe des Bauwerks feucht.“ Das zeigt sich Jahre später. Lesen Sie auch: Autofahrer, aufgepasst: Auf diesen Straßen in Bünde wird 2025 gebaut Halterungen für die Leitungen mussten erneuert werden Am letzten Donnerstag machten sich Techniker daran, die Halterungen für die Versorgungsleitungen unter der Brücke der Bismarckstraße auszutauschen. Sie waren zum Teil marode. Die Arbeiten werden voraussichtlich auch am heutigen Vormittag noch andauern. Das Gestell mit einem Ausleger und einer Arbeitsplattform unter dem Brückenkörper reicht zum Teil auf die Bismarckstraße, so dass Verkehrsteilnehmer auf der Brücke aufpassen müssen. Unter der Brücke verlaufen Rohre mit Leitungen für Wasser und Gas. Aufgefallen waren die Schäden bei Brückenprüfungen vor zwei Jahren. Ein Austausch der Halterungen für die Leitungen stehe nach Informationen von Technikern aber ohnehin alle paar Jahre auf dem Wartungsplan. Etwa 500 Meter flussabwärts waren unter der Eschenbrücke bis vor einigen Wochen neben Leitungen für Wasser und Gas auch noch Stromleitungen verlegt. Wie berichtet, wird die Brücke voraussichtlich ab Januar 2027 abgerissen. Aber wohin mit den Leitungen, wenn die Brücke bald nicht mehr besteht? Lesen Sie auch: Wie sicher sind Brücken im Bünder Land? Leitungen verlaufen nun unter der Else hindurch Die Techniker, die die Reparatur unter der Brücke der Bismarckstraße vorgenommen haben, nahmen auch entsprechende Arbeiten an der Eschenbrücke vor und erklären: &bdquo;Die Leitungen verlaufen nun unterhalb der Else und kommen an der Kleinen Wasserbreite neben der Kreuzung Lübbecker Straße / Wasserbreite wieder an die Oberfläche.“ Die Eschenbrücke wurde 1958 erbaut und ist eine der wichtigsten Verbindungen über die Else hinweg. Ab Januar 2027 (Abriss alte Brücke) soll es 17 Monate dauern, bis das neue Brückenbauwerk dort steht. Sie hat bei einer Überprüfung 2023 übrigens die schlechteste Note aller Brücken in Bünde bekommen. Die Brücken werden nach eigenen Bewertungskriterien klassifiziert und mit Noten eingestuft. Noten wie 1,0 bis 1,4 stehen für ein hervorragendes Bauwerk, 2,5 bis 2,9 stellen einen gerade noch ausreichenden Zustand dar, während alles ab 3,5 auf einen ungenügenden Befund hinweist. Eschenbrücke erhält schlechteste Note Drei Brücken in Bünde wurden demnach eher schlecht mit 2,5 (Bahnhofstraße), 3,0 (Weidemaschstraße) und mit 3,4 eben auch die Eschenbrücke bewertet. Hierzu erklärt Straßen NRW, dass 3,5 oder schlechter zwar einen &bdquo;ungenügenden Bauwerkszustand“ beschreibe, der aber beispielsweise auch durch fehlende Gitterstäbe in einem Geländer zustande kommen könne. Die Standsicherheit des Bauwerks sei deshalb nicht sofort gefährdet. Feuerwehr und Rettungsdienst arbeiten derzeit noch an Planungen, wie sie die 17 Monate im Wortsinn überbrücken können, denn über die Eschenbrücke fahren nahezu alle Transporte zwischen Feuer- und Rettungswache und Lukas-Krankenhaus. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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