Kellerinhalt entsorgt: Mieterin in Bünder Wohnblock zeigt Hausverwaltung an

Bünde. Wie weit darf eine Hausverwaltung gehen? Das fragen sich schon seit Jahren die Bewohner des früher als &bdquo;Belvona-Block“ bekannt gewordenen maroden Wohnhauses am Amselweg in Spradow. Nachdem eine Mieterin nun vor fast zwei Monaten dort ausgezogen war, wollte sie vor einer Woche ihre restlichen Sachen aus ihrem Keller abholen. Doch sie erlebte eine böse Überraschung. Ihr Mietvertrag ist wegen einer dreimonatigen Kündigungsfrist noch gültig. Der eigenen Darstellung nach gehört die &bdquo;MVGM Facility B.V.“ mit Sitz in den Niederlanden und der nächstgelegenen Außenstelle in Hannover zu &bdquo;den europäischen Marktführern“ in der Immobilienverwaltung. Die Gesellschaft hat im vergangenen Jahr die Verwaltung des Spradower Problem-Wohnblocks von der &bdquo;Belvona Real Estate GmbH“ aus Düsseldorf übernommen. Gebessert hat sich nach Angaben von Mietern allerdings nichts. Die Eigentümerin, die &bdquo;Silver Wohnen 3 GmbH“, will das Objekt mit 30 Wohnungen aktuell veräußern. Mehr dazu: Horror-Wohnblock in Bünde steht zum Verkauf Für Tanja G. (Name geändert), die bis Anfang April mit ihren zwei Kindern in dem Gebäude am Amselweg wohnte, hat der Belvona-Horror trotz Umzugs in eine - wie sie selbst sagt - &bdquo;schöne und gemütliche Wohnung, in der man gern lebt“, offensichtlich noch kein Ende gefunden. Nach der Wohnungskündigung kam eine Rechnung Tanja G. wohnte zehn Jahre in dem Haus und zahlte für 77 Quadratmeter zum Schluss 900 Euro Warmmiete. Sie bemängelte unter anderem ein zu niedriges Balkon-Geländer, das eine Gefahr für ihren kleinen Sohn darstellte. Außerdem habe dort ein Kabel heruntergehangen. Schließlich fand die Frau noch Rattenbabys in einem Brotkorb in der Küche. Mit derlei Erlebnissen war sie in dem Haus nie allein. In einer anderen Wohnung kam fließendes Wasser ausschließlich aus einem Wasserhahn im Badezimmer. Seit Sommer 2023 machen die Mieter ihrem Unmut mehr und mehr Luft und werden auch von einem Anwalt vertreten. Zum Thema: Ex-Belvona-Blocks in Bünde werden überprüft Wie Tanja G. der NW mitteilte, soll sie nach ihrem Auszug Anfang April nun 6.127 Euro bezahlen, von denen 3.000 Euro Nebenkosten sein sollen. Wegen der Zustände habe die Frau die Miete schon vor einiger Zeit in Absprache mit ihrem Anwalt gekürzt, der schließlich auch die Kündigung ihres Mietvertrags verfasste. &bdquo;Als Dankeschön für die Kündigung bekam ich dann gleich die Rechnung“, sagt sie gegenüber der NW. Darin hätte auch ein Hinweis gestanden, dass sie ihre Kaution nicht zurückbekommen würde, weil sie diese &bdquo;abgewohnt“ habe. Als Tanja G. Anfang vergangener Woche ihre restlichen Sachen aus ihrem Keller im Wohnblock am Amselweg holen wollte, traf sie fast der Schlag. &bdquo;Mein Keller war leer geräumt. Besenrein. Nichts war mehr dort“, berichtet sie der Neuen Westfälischen. In dem Keller hatte die Mutter von zwei Kindern unter anderem Kleidung und Deko-Artikel gelagert. Auch ein paar technische Geräte seien darunter gewesen. .responsive23-e43DFmq1lb1z51Nn-bar-horizontal-gruende-fuer-mietrechtsprozesse { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-e43DFmq1lb1z51Nn-bar-horizontal-gruende-fuer-mietrechtsprozesse { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-e43DFmq1lb1z51Nn-bar-horizontal-gruende-fuer-mietrechtsprozesse { padding-top: 142.86%; } } Schloss an der Kellertür wurde augenscheinlich aufgebrochen Eine Bewohnerin des Hauses will gesehen haben, dass eine Müllmulde vor dem Wohnblock gestanden hätte, in der jemand etwas entsorgte. Dass es sich dabei um die Sachen von Tanja G. handelte, gilt zumindest als wahrscheinlich. Tanja G. vermutet, dass offenbar jemand von der Hausverwaltung, der MGMV, beauftragt wurde, ihren Keller zu öffnen und den Inhalt zu entsorgen. &bdquo;Mit welchem Recht?“, fragt die Frau. Denn: Sie habe eigenen Worten nach eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Demnach würde der Mietvertrag also erst in ein paar Wochen auslaufen. Sie hätte also noch ein Nutzungsrecht - auch wenn sie nicht mehr in dem Haus wohnt. Außerdem hatte sie die Tür mit einem Fahrradschloss gesichert, das nach den Worten der Mieterin augenscheinlich aufgebrochen wurde. &bdquo;Das Schloss war zerkratzt“, sagte sie der NW. Tanja G. hat die Angelegenheit dem Anwalt weitergeleitet, weil sie wissen will, ob sie nun Anzeige gegen die Hausverwaltung erstatten kann. Eine Freundin von Tanja G. sei bereits vor acht Jahren ausgezogen. Deren Keller sei bis heute aber noch unangetastet und alle eingelagerten Dinge seien noch vorhanden. Der Anwalt hat Tanja G. geraten, zur Polizei zu gehen, was sie nun auch tun wolle. Eine E-Mail-Anfrage der Neuen Westfälischen bei der MGMV blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Ebenso eine NW-Anfrage vom 5. Mai bei der Seil Real Estate GmbH, die mit dem Verkauf des gesamten Wohnblocks beauftragt wurde. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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