Schärfere Regelungen beim Bioabfall: So werden Mülltonnen in Bünde kontrolliert

Bünde. Seit dem 1. Mai gelten strengere Regeln bei der Entsorgung des Bioabfalls. Wie berichtet, darf der Anteil an Fremdstoffen wie Glas, Metall, Kunststoff oder Plastik in der Biotonne höchstens drei Prozent, an Kunststoffen nur ein Prozent betragen. Plastik, Glas, Metall und andere nicht kompostierbare Fremdstoffe &bdquo;gehören auf keinen Fall in die Biotonne“, hieß es jüngst seitens der Stadt Bünde. Auch die extra für den Bioabfall konzipierten Mülltüten, die es im Einzelhandel zu kaufen gibt, sollen nicht verwendet werden. Denn Fremdstoffe im Biomüll erschweren den Kompostierungsprozess und führen zu steigenden Entsorgungskosten und langfristig auch zu höheren Abfallgebühren. &bdquo;Ich finde, der Einzelhandel müsste aufgefordert werden, die Biomülltüten aus dem Sortiment zu nehmen“, sagte eine Bünderin gegenüber der Redaktion jüngst am NW-Lesertelefon. Ihrer Meinung nach werde der Kunde in die Irre geführt, da auf besagten Tüten in der Regel angegeben ist, dass sie biologisch abbaubar seien. Lesen Sie auch: Neue Regeln für Biomüll: Ab Mai 2025 wird mehr kontrolliert Biomülltüten verrotten zu langsam Das sind sie zwar, &bdquo;aber die Verrottung dauert viel länger als beim organischen Bioabfall“, sagt Daniel Berg, Geschäftsführer des gleichnamigen Entsorgungsunternehmens. Die Firma Berg mit Sitz in Hiddenhausen ist für die Abfallbeseitigung in Bünde zuständig. Nach Leerung der Biotonnen liefern die Mitarbeiter der Firma Berg die gesammelte Ladung bei der Firma Kompotec in Enger ab, die sich um die Weiterverarbeitung und Kompostierung der Bioabfälle kümmert, sodass am Ende Biogas und wertvoller organischer Dünger daraus entsteht. Um zu vermeiden, dass Fremdstoffe in der Anlage von Kompotec landen, sind die Mitarbeiter der Firma Berg seit dem 1. Mai angehalten, die Biotonnen strenger zu kontrollieren. &bdquo;Die Mülltonnen werden stichprobenartig geöffnet“, erklärt Geschäftsführer Daniel Berg. Finden die Mitarbeiter dabei Dinge, die nicht in den Biomüll gehören, lassen sie die Tonne ungeleert vor der Haustür stehen. Entsorger setzen auf Metalldetektoren bei Biomüllkontrolle Das ist kein neues Prozedere. Bereits in der Vergangenheit wurden Biotonnen bei falscher Befüllung ungeleert stehen gelassen. Seit der Änderung der Vorschriften und den damit einhergehenden strengeren Kontrollen passiert das allerdings nicht mehr kommentarlos. &bdquo;Die Mitarbeiter bringen einen Aufkleber auf der Tonne an, auf dem die Anwohner darauf hingewiesen werden, dass sie den Müll falsch sortiert haben“, erklärt Berg. In dem Fall müssen die Anwohner nachsortieren und auf den nächsten Abfuhrtermin warten. Zusätzlich gibt es auch spezielle Wagen, die von Entsorgungsunternehmen zur Kontrolle des Inhalts der Tonne eingesetzt werden können. Weit verbreitet sei zum Beispiel eine Art Metalldetektor, sagt Daniel Berg. &bdquo;Der hebt den Behälter leicht an und prüft ihn auf Metalle“, erklärt er. Bioabfälle sollen lose in die Tonne Schlägt der Detektor an, wird davon ausgegangen, dass sich auch andere Fremdstoffe in der Tonne befinden – das hätten Studien gezeigt – und sie wird entsprechend nicht geleert. &bdquo;Wir haben davon aber noch keinen im Einsatz“, sagt der Geschäftsführer. Zu Bioabfällen zählen Speisereste (ohne Knochen und Gräten), Obst- und Gemüseabfälle, Brot- und Kuchenreste, Kaffeesatz, Kaffeefilter, Teebeutel (auch mit Metallklammer), Kartoffelschalen, Eier- und Nussschalen, Blumen, Blumenerde, Zitrusfrüchte, Grün- und Strauchschnitt, Laub, Kleintierstreu (Holz, Späne oder Stroh). Grundsätzlich sollen diese Abfälle lose, also ohne eine weitere Verpackung in Sammelbeuteln, Zeitungspapier oder Küchenkrepp in der Bioabfalltonne landen. Zeitungspapier oder Küchenkrepp sollen lediglich zum Auslegen der Tonne verwendet werden, hieß es von der Stadt. Lesen Sie auch: Biomüll: Was alles in die Tonne darf Warum Zeitungspapier im Biomüll teilweise in Ordnung ist Anders als Biomülltüten aus Papier, die es ebenfalls im Einzelhandel zu kaufen gibt, sei Zeitungspapier sehr dünn, weshalb es besser verrotte als eben jene Tüten, sagt Daniel Berg. &bdquo;Wichtig ist, dass der Inhalt der Tonne nicht größtenteils aus Zeitungspapier besteht.“ Weil die Bürger also angehalten sind, die Bioabfälle lose in der Tonne zu entsorgen, fragte die 75-jährige Bünderin am NW-Lesertelefon, ob die Biotonnen dadurch in Zukunft auch öfter als bisher von der Firma Berg gereinigt werden. Laut Stadtsprecherin Doris Greiner-Rietz ist das aktuell allerdings nicht geplant. Zurzeit werden die Tonnen zweimal im Jahr – einmal im Frühjahr, einmal im Herbst – von der Firma Berg gereinigt. Dass die Tonnen überhaupt gereinigt werden, sei in Bünde übrigens ein besonderer Service, sagt Daniel Berg. Die meisten Kommunen beauftragen den Entsorger nicht damit. Die Stadt Bünde empfiehlt den Einsatz von Steinmehl, falls es zu Madenbildung in der Biotonne kommen sollte – mehrmals eine Handvoll solle helfen, um die Feuchtigkeit zu binden. Für Bünder Bürgerinnen und Bürger liegt Steinmehl an der Recyclingbörse, Franz-Werfel-Straße 7-9, zur kostenlosen Abholung während der Öffnungszeiten bereit. Ein Eimer und eine Schaufel zum Abfüllen sollten mitgebracht werden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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