Gütersloh. Am Donnerstag, 1. Mai, tritt in Deutschland die verschärfte Novelle der Bioabfallverordnung in Kraft. Diese sieht vor, dass maximal ein Prozent Fremdstoffe in der Komposttonne enthalten sein dürfen. Ab Mai wird es in Gütersloh deshalb verschärfte Tonnenkontrollen geben.
„Unser Ziel ist es, dass aus der Stadt keine stark verunreinigten Bioabfälle mehr das Kompostwerk erreichen“, erklärt Lillian Kontny, Abfallberaterin der Stadt. „Damit dies gelingt, müssen wir alle gemeinsam darauf achten, was in die Biotonne gehört – und was nicht. Besonders kompostierbare Plastiktüten und Kaffeekapseln landen leider immer wieder im Bioabfall, obwohl sie dort nicht hingehören.“
Im Kompostwerk werden aus Bioabfall hochwertige Komposterde sowie Biogas gewonnen, das zur Erzeugung von Biostrom genutzt wird. Störstoffe – wie es Kunststoffe, Metalle und Glas sind – können trotz Aufbereitungstechnik nur bis zu einem gewissen Grad ausgeschleust werden. Eine qualitätsgesicherte Kompostierung ist teils nicht mehr möglich – der Kompost verliert an Wert und kann Umwelt, Pflanzen und Böden schädigen.
Was in die Biotonne gehört - und was nicht
Durch die Novellierung dürfen Biomüllchargen, die einen Fremdstoffgehalt von über drei Prozent aufweisen, vom Kompostwerk abgelehnt werden. Der abgelehnte Biomüll wird dann über den Restmüll entsorgt, was nicht nur einen Verlust des wertvollen Biomülls bedeutet, sondern auch einen erheblichen Mehraufwand darstellt und mit steigenden Abfallkosten für alle Bürger einhergeht.
Das gehört nicht in die Biotonne: kompostierbare/biologisch abbaubare Plastiktüten, Plastikbeutel und -verpackungen, kompostierbare Kaffeekapseln und kompostierbares Besteck, Glas, Metall, Zigarettenkippen, Dosen, Alufolie, Asche, Leder, Knochen, Katzen- und Kleintierstreu, Hygieneartikel, Windeln, Textilien, behandeltes Holz, Sand, Kies und Steine.
Folgendes dagegen darf in die Biotonne: Obst-, Gemüse- und Speisereste (ggf. eingewickelt in Zeitungspapier), Schalen (auch von Zitrusfrüchten), Teebeutel, Kaffeesatz mit Filtertüte, Eierschalen, Blumen, Hecken- und Strauchschnitt, Laub, Wild- und Unkräuter und kompostierbare Papiertüten.
Tonnen mit zu vielen Fremdstoffen werden stehen gelassen
Zur Verbesserung der Mülltrennung wird es ab Mai verschärfte Tonnenkontrollen geben. Komposttonnen, die mit zu vielen Fremdstoffen befüllt sind, werden mit einer roten Markierung versehen und stehen gelassen. Bewohnerinnen und Bewohner können ihre nicht geleerten Tonnen nachträglich sortieren oder durch die Stadtreinigung kostenpflichtig als Restmüll abholen lassen.
Lesen Sie auch: Kampf gegen Müll: Gütersloher Traditionsunternehmen gibt Einblick in besondere Arbeit
Kontny betont: „Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger, sich bewusst mit der richtigen Mülltrennung auseinanderzusetzen. So können wir gemeinsam einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung leisten.“ Fragen beantwortet sie per Mail an lillian.kontny@guetersloh.de oder unter Tel. 05241 82 2122. Weitere Infos gibt es online auf der Homepage der Stadt Gütersloh.