Alles verloren: Rentnerin aus Bünde steht nach Küchenbrand vor dem Nichts

Bünde. &bdquo;Bis zum Schluss hatte ich noch Hoffnung. Aber als ich die Tür aufgemacht habe, habe ich gedacht: ’Nein, es ist wirklich wahr’“. Während Rita Maschmann über den Tag spricht, der ihr Leben auf den Kopf stellt, kommt sie immer wieder kurz ins Stocken. Der Gedanke an den schwarzen Rauch, der ihr am 27. März beim Betreten ihrer Wohnung den Atem raubt, sorgt bei der 77-Jährigen nach wie vor für Albträume. Etwa drei Wochen ist das jetzt her. Aber die Bilder vom Brand in ihrer Küche wird die Bünderin wohl für immer im Kopf behalten. &bdquo;Drei Tage später bin ich in die Wohnung rein. Ich hätte schreien können. Da steckt mein ganzes Leben drin. Und von jetzt auf gleich ist alles weg“, sagt Rita Maschmann bedrückt. Beim Gang durch die Räume kann man als Außenstehender nur ahnen, was der Anblick der verkohlten Möbel und persönlichen Erinnerungsstücke in ihr auslöst. Seit 49 Jahren lebt sie hier. Ihre Kinder sind hier groß geworden, hier hat sie fünf Jahre lang ihre Mutter gepflegt. Und jetzt ist alles zerstört oder unbrauchbar. Noch immer riecht es stark nach Rauch. In der Küche ist die Verwüstung am stärksten. Die starke Hitze hat viele Dinge regelrecht schmelzen lassen. Vergessene Pfanne auf dem Herd löst Brand aus Es ist nur ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit, der das Unheil am 27. März auslöst. Zum Mittag will sich Rita Maschmann gerade ein Schnitzel braten, als eine Freundin anruft und fragt, wo sie denn bleibt. Sie sind schließlich verabredet. Zum Thema: Küchenbrand in Bünder Mehrfamilienhaus löst Großeinsatz aus Um die Freundin nicht länger warten zu lassen, beeilt sich die 77-Jährige beim Verlassen der Wohnung – und vergisst dabei die Pfanne mit dem heißen Fett auf dem Herd. &bdquo;Irgendwann ist das dann in meinen Kopf gekommen und ich habe mich gefragt, ob ich den Herd ausgemacht habe.“ Eine Frage, die sich wohl jede und jeder im Leben schon einmal gestellt hat. So schnell es geht, fährt Rita Maschmann nach Hause. Doch da ist es schon zu spät. Sie läuft auf den Balkon im vierten Stock des Mehrfamilienhauses und ruft ihrer unten wartenden Freundin zu, sie soll die Feuerwehr rufen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein von @loeschzug_hunnebrock geteilter Beitrag Bünderin kündigt nach Tod des Mannes die Versicherungen Die ist wenige Minuten später da und hat das Feuer schnell unter Kontrolle. Niemand wird verletzt. &bdquo;Das hätte noch viel schlimmer ausgehen können. Gar nicht auszudenken, wenn das Feuer das ganze Haus erfasst hätte“, sagt die Rentnerin. Lesen Sie auch: Wie sich Wohnungsbrände verhindern lassen Der Schaden ist aber auch so schon immens. Mittlerweile ist ein Entsorgungsunternehmen angerückt, um die Wohnung auszuräumen. Vor dem Haus steht eine große Mulde. Allein dafür rechnet die Bünderin mit einer Rechnung in Höhe von rund 4.000 Euro. Geld, das sie nicht mal so eben auf dem Konto habe. Seit dem Tod ihres Mannes im Jahr 2013 würde die Witwenrente plus ihre eigene kleine Rente gerade zum Leben reichen. &bdquo;Deswegen habe ich nach dem Tod von meinem Mann auch die Versicherungen gekündigt. Ich habe gedacht, dass ich die nicht brauche, zumal so lange alles gut gegangen ist“, sagt Rita Maschmann. Sohn ruft Spendenaktion für Mutter ins Leben Achtung, Explosionsgefahr: So lösche ich Fett und Öl richtig Bei allem Unglück gibt es aber auch ein paar Lichtblicke. An vorderster Stelle ist da die Unterstützung durch ihre Kinder. Ihre Tochter in Herford hat sie sofort bei sich aufgenommen. Und ihr Sohn, der in Hamburg lebt, hat eine Spendenaktion auf dem Portal &bdquo;gofundme.com“ ins Leben gerufen. Wer dort bei der Suchfunktion das Stichwort &bdquo;Maschmann“ oder &bdquo;Bünde“ eingibt, stößt auf die Aktion mit dem Namen &bdquo;Hilfeaufruf für unsere 77 Jahre alte Mutter“. Stand 19. April sind dort 3.905 Euro zusammengekommen. Insgesamt haben bislang 111 Menschen gespendet. &bdquo;Ich bin über jeden Euro sehr dankbar“, hofft Rita Maschmann auf weitere Unterstützung. Und noch etwas macht ihr Hoffnung. &bdquo;Ich habe gedacht, dass ich aus der Wohnung raus muss. Aber ich darf bleiben“, sagt die 77-Jährige dankbar. Wenn der Entsorger alles ausgeräumt hat, beginnt irgendwann die Renovierung. Die Miete würde sie zwar weiterzahlen, aber die Sanierungskosten trage die Versicherung der Vermieterin. Zu Weihnachten kann Bünderin wohl in Wohnung zurück &bdquo;Bis Weihnachten werde ich wohl mindestens warten müssen. Aber wenn ich dann zurück in die renovierte Wohnung ziehen kann, beginnt hoffentlich ein neues Leben“, sagt Rita Maschmann. Bis es so weit ist, kann sie bei ihrer Tochter wohnen. Dort mache sie aktuell aber noch einen großen Bogen um alle Elektrogeräte. &bdquo;Und auch den Herd meiner Tochter rühre ich nicht an“, sagt die Rentnerin. Zu tief sitzen noch die Erinnerungen an den 27. März. Der Tag, an dem eine kleine Unachtsamkeit ihr Leben auf den Kopf gestellt hat. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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