Stadt Bünde wird angezeigt - und verteidigt Baumfäll-Aktionen im Hunnebrocker Forst

Bünde. Nachdem der Nabu wegen des Fällens von Bäumen in dem kleinen Forst neben dem Sportplatz in Hunnebrock vor einigen Tagen beim Kreis Herford Anzeige gegen die Stadt Bünde erstattet hat, lud die Stadtverwaltung nun zu einem Pressetermin ein, um grundsätzlich festzustellen, dass man nicht leichtfertig Bäume entfernt. Spätestens seit dem abrupten Stopp der Arbeiten zur Vorbereitung einer Blindgängersondierung im vergangen Jahr in Hunnebrock sieht man sich dazu gehalten, sich zu erklären. Hintergrund: War der Stopp der Blindgängersuche in Bünde gerechtfertigt? Ende Februar hat die Stadt Bünde Bäume in dem kleinen Forst zwischen dem Sportplatz Hunnebrock und der Carl-Severing-Straße sowie auch an der Ecke Schloßstraße/Stauffenbergstraße fällen lassen. Zusätzlich soll nach Informationen des Naturschutzbunds (NABU) in dem Forst ein Regenwasserversickerungsbecken entstehen, weshalb vor allem auch in dem Forst selbst Bäume gefällt wurden, die nun noch dort auf dem Boden liegen. Für den Nabu waren die Arbeiten ein Verstoß gegen das Artenschutzgesetz, denn in den Bäumen brüten derzeit Saatkrähen. Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger erläuterte, dass die Stadt mit dem Fällen von Bäumen nicht leichtfertig umgehe und erklärt in Bezug auf die Arbeiten in Hunnebrock, dass dort das Forstamt des Kreises Herford selbst das Fällen der Bäume vorgenommen hat. Dass dabei auch mitten in dem kleinen Forst Bäume gefällt werden mussten, hängt damit zusammen, dass direkt darunter – quer unter dem Forst – ein Kanal verläuft. Mehr zum Thema: Naturschutzbehörde stoppt erneut Forstarbeiten wegen Saatkrähen Bünde zu Baumfällungen: &bdquo;Nur das Nötigste entfernt“ Michael Böke-Hasselmeier, der bei den Kommunalbetrieben Bünde unter anderem für den Bereich Abwasser verantwortlich ist, erklärt, dass dieser Kanal gebaut wurde, als an der Stelle noch kein Baum gestanden habe. Insofern sei es unumgänglich gewesen, dass die Forstarbeiten dort stattgefunden hätten. Böke-Hasselmeier betont außerdem: &bdquo;Dabei wurde nur das Allernötigste entfernt.“ Der Kreis Herford stoppte die Vorbereitungen für die Kanalsanierung, für die nun nur noch die gefällten Bäume aus dem Forst entfernt werden müssen. Das soll nach dem Ende der Brutzeit der unter Schutz stehenden Saatkrähen passieren. Die Kanalarbeiten selbst sind von der Anweisung des Kreises Herford nicht betroffen. &bdquo;Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, werden wir die Fläche auch wieder sich selbst überlassen, so dass die Natur dort wieder ihren Lauf nehmen kann“, sagt Michael Böke-Hasselmeier. In den kommenden Wochen werden die Kanal- und Ausbauarbeiten für die Schloßstraße ausgeschrieben. Mit einem Baubeginn ist noch in diesem Jahr zu rechnen. Trotz Ärger um Saatkrähen: Herforder Pärchen freut sich über seltene Vögel Arbeiten an Versorgungsleitungen bei Steinmeisterpark und Eschenbrücke Bereits Mitte April vergangenen Jahres wurden an eben derselben Stelle Arbeiten der Stadt Bünde einen Tag nach Beginn gestoppt. Damals ging es um Vorbereitungen für die Sondierung eines Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg, der mehrere Meter tief im Erdreich vermutet wurde. Diese Untersuchung beruhte auf der Analyse alter Luftbildaufnahmen. Die Arbeiten ruhten in der Folge von Mitte April bis zum 1. Juni 2024, als die Brutzeit der Vögel endete. Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger erklärt außerdem, dass auch im Bereich Steinmeisterpark in Richtung Eschenbrücke Forstarbeiten stattfinden mussten, weil Arbeiten an Versorgungsleitungen vorgenommen werden müssen. Diese Leitungen seien noch durch das Brückenbauwerk hindurch verlegt worden. Weil die aber alsbald abgerissen und neu gebaut werden soll, müssen entsprechende Vorarbeiten erfolgen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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