Schutz gegen Starkregen: Stadt Bünde klärt Bürger über Sicherheitskonzept auf

Bünde. Das Thema Starkregen bewegt die Menschen in Hunnebrock. Bei einigen von ihnen kommen dabei Erinnerungen aus Juni 2021 hoch, als nach einem Starkregenereignis Straßen, Gärten und Häuser unter Wasser standen. Unter anderem wegen des Strangbachs ist der Ortsteil bei Starkregen besonders gefährdet. Was tut die Stadt, um die Menschen in Hunnebrock vor solchen Szenen bei den nächsten Starkregenereignissen zu schützen? &bdquo;Wir arbeiten hier permanent daran“, sagt Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger. Wie berichtet, hatte die Neue Westfälische vor zwei Wochen bei der Stadtverwaltung angefragt, welche Maßnahmen zum Starkregenschutz in Hunnebrock geplant sind. Hintergrund der Anfrage war eine Veranstaltung des &bdquo;Arbeitskreises Starkregen Hunnebrock“, der aus neun gewählten Vertretern der Anwohner in Hunnebrock besteht. Hintergrund: Starkregen in Bünde: Anwohner fühlen sich von der Stadt im Stich gelassen Verwirrung um Rückhaltebecken in Bünde Bei der Veranstaltung lud der Arbeitskreis lokale Politiker ein, um über fertiggestellte und ausstehende Projekte zum Schutz vor Starkregenereignissen in dem Bünder Stadtteil zu sprechen. Am Ende herrschte allerdings Verwirrung, was so manche dieser Projekte anging. Um aufzuklären, hat die Stadtverwaltung nach Anfrage der NW nun zum Pressegespräch eingeladen. Dabei ging es unter anderem um ein geplantes Rückhaltebecken am Hüffer Weg. Ebendies führte zu großer Verwirrung bei der Veranstaltung des Arbeitskreises. Grund dafür waren Informationen von Tobias Meyer, Landwirt aus Hunnebrock und Leiter des Hegerings. Er ist Grundstücksanlieger am Hüffer Weg – unter anderem ist er Besitzer des Wildgeheges. Meyer sagte, dass das Becken zwischen dem Lüningsweg und dem Heggeweg entstehen soll und bereits seit 2007 geplant sei. Der Arbeitskreis war allerdings bisher davon ausgegangen, dass das Rückhaltebecken zwischen der Zillestraße und dem Heggeweg entstehen soll und die Pläne dafür erst seit 2023 existieren. 12.000 Kubikmeter Fläche nötig &bdquo;Das sind zwei verschiedene Dinge“, sagt Lars Förster nun im Pressegespräch. Seit dem 1. Juli ist er neuer Leiter der Bereiche Abwasser, Kläranlage und Gewässer bei den Kommunalbetrieben Bünde (KBB) und damit auch für Projekte zum Hochwasser- und Starkregenschutz verantwortlich. Er ist Nachfolger von Michael Böke-Hasselmeier und hat bereits vorher für die KBB gearbeitet. Laut Förster haben die Mitarbeiter aus dem Bereich Abwasser/Kanal der KBB nach dem Starkregenereignis im Juni 2021 geschaut, wie viel Rückhalteraum es braucht, um Regenmassen in der Größenordnung abzufedern und den Kanal zu entlasten. Das Ergebnis: 12.000 Kubikmeter sind nötig. &bdquo;Und dann haben wir geschaut, welche Flächen uns schon gehören und wo man diese Größenordnung unterbekommen könnte“, so Förster. Zum Thema: Karte zeigt, wie sicher die Bünder vor Überschwemmungen sind Unterscheidung zwischen Hochwasser und Starkregen ist wichtig Das Ergebnis war die Fläche zwischen Zillestraße und Heggeweg – also der Bereich, von dem der Starkregenkreis bislang ausgegangen ist. Das sei bislang aber nur eine Idee gewesen, konkrete Planungen liegen dort nicht vor. Allerdings sei die Fläche &bdquo;nie für eine Hochwasserrückhaltung vorgesehen worden, weil sie zu klein ist“, sagt Owe Otte in Holte vom Bereich Gewässer und Hochwasserschutz bei den KBB. Wichtig ist die Unterscheidung von Hochwasserschutz und Starkregenschutz – denn das sind zwei verschiedene Angelegenheiten. In Planung hingegen ist ein Hochwasserrückhaltebecken zwischen dem Heggeweg und dem Lüningsweg. Das ist das Projekt, von dem Landwirt Tobias Meyer bei der Veranstaltung des Starkregenkreises sprach. Hochwasserrückhaltung in Hunnebrock geplant Laut Förster soll dieses Becken zwischen 20.000 und 25.000 Kubikmeter groß sein. Obwohl es sich dabei vorrangig um Hochwasserschutz handelt, würde das Becken laut Förster auch bei einem Starkregenereignis einen Teil des Wassers halten. Gänzlich würde es die Starkregenprobleme in Hunnebrock aber nicht lösen. Problematisch bei dem Projekt sei der Erwerb der Flächen, wie Otte in Holte erklärt. Um ein solches Projekt realisieren zu können, ist die Stadt darauf angewiesen, dass die Anlieger ihre Flächen an die Stadt verkaufen. &bdquo;So wie es jetzt aussieht, bekommen wir aber nicht alle Flächen, die wir dafür bräuchten“, sagt er. Bisher konnte die Stadt rund 70 Prozent der Flächen erwerben. Dennoch soll das Projekt nicht eingestampft werden. &bdquo;Die entscheidende Frage ist nun: Können wir mit den aktuellen Flächen etwas Sinnvolles bauen?“, so Otte in Holte. Weitere Projekte geplant Das wolle die Stadt nun prüfen. Dafür sei bereits Kontakt mit einem Planungsbüro aufgenommen worden. &bdquo;Wir hoffen, dass wir bis Ende des Jahres Ergebnisse haben.“ Sollten die positiv ausfallen, wolle die Stadt &bdquo;schnellstmöglich etwas tun“. Andere Projekte zum Starkregenschutz, an denen die KBB aktuell arbeiten, sind laut Förster ein Pegelmesssystem im Strangbach, das Anwohner frühzeitig warnen soll, wenn der Pegel eine gewisse Grenze übersteigt. Außerdem wird der Einsatz einer Künstlichen Intelligenz (KI) geprüft, die Anwohner anhand von Radardaten ebenfalls frühzeitig warnen soll. &bdquo;Es läuft vieles im Hintergrund“, sagt Manuela Handke, Vorständin der KBB. Auch am Problem des Nachwuchsmangels in dem Bereich wolle die Stadt arbeiten. So sei beispielsweise ein duales Studium in Planung. Austausch mit Arbeitskreis ist geplant Nach dem Sommer wollen sich Susanne Rutenkröger, Lars Förster und Owe Otte in Holte mit dem Arbeitskreis austauschen, kündigt die Bürgermeisterin an. Zunächst einmal solle Förster als neuer Bereichsleiter Zeit bekommen, um sich in die Projekte einzuarbeiten. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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