Der große WC-Test: So sieht es auf den öffentlichen Toiletten in Bünde aus

Bünde. Wer kennt es nicht? Was hinter Türen öffentlicher Toiletten abgeht, möchte man eigentlich gar nicht so genau wissen. Zu tief haben sich Bilder und Gerüche besonders ekliger Erlebnisse ins Gehirn gebrannt. Aber gerade geht es eben nicht anders. Die Not ist einfach zu groß und beim Öffnen der Tür ist man auf das Schlimmste gefasst. Um den Zustand der öffentlichen Toiletten am Bünder Bahnhof war es in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls nicht zum Besten bestellt. Leser und auch die zuständigen Kommunalbetriebe (KBB) berichteten von starken Verschmutzungen, die regelmäßig von Nutzerinnen und Nutzern mutwillig herbeigeführt würden. Hinzu kamen Zerstörungen, die dazu geführt haben, dass die Anlage – wie berichtet – aktuell wegen Vandalismus geschlossen ist. Doch wie sieht es eigentlich auf anderen öffentlichen Toiletten in Bünde aus? Die NW hat allen Mut zusammengenommen und den Test gemacht. Öffentliches WC am Busbahnhof (ZOB) Wenige Meter vom Bahnhof entfernt liegt der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB). Der hat einige Jahre mehr auf dem Buckel und das sieht man dem rund um die Uhr geöffneten Toilettenhäuschen bereits von außen an. Zum Thema: Blinde Zerstörungswut: Bahnhofstoiletten in Bünde sind schon wieder dicht Richtig einladend wirken die Edelstahltüren zum Pissoir, der Unisex-Toilette sowie zur Behindertentoilette nicht. Wobei Letztere verschlossen ist. Auch innen vermittelt viel Edelstahl das Gefühl, dass jeden Moment der Mann mit dem Hochdruckreiniger hereinkommen könnte. Geruch: Im Pissoir riecht es erstaunlich neutral. Das kann über die Unisex-Kabine nicht gesagt werden. Hier liegt eine deutliche Urin-Note in der Luft. Auf der nach oben offenen Geruchsskala bewegt es sich aber in einem noch erträglichen Bereich. Sauberkeit: Mit den Fliesen ist 2025 kein Design-Preis mehr zu gewinnen und auch sonst ist alles leicht abgerockt. An der Sauberkeit gibt es aber nichts zu mäkeln – zumindest nicht nach dem Standard für Busbahnhofstoiletten. Wasser, Papier, Seife: Alles, was für einen Toilettengang benötigt wird, ist vorhanden und funktioniert auch. Statt Papierhandtüchern für die Hände gibt es ein elektrisches Gebläse. Das Wasser im Waschbecken kommt mit etwas zu viel Druck aus der Leitung. Gesamteindruck: Es ist eindeutig nicht der Traumort für eine ausgedehnte Sitzung mit Zeitung. Aber man möchte auch nicht sofort in den nächsten Busch hechten. Für ein dringendes Bedürfnis ist es absolut in Ordnung. Öffentliches WC am Parkplatz Pauluskirche Das stille Örtchen am Parkplatz an der Pauluskirche scheint aus derselben Epoche wie das am ZOB zu stammen. Auf jeden Fall wirken vor allem die Edelstahlelemente baugleich. Von außen betrachtet könnte der Bau auch der Eingang zu einem Bunker sein. Zum Thema: Geschäfte sind zu und kein WC weit und breit: Wohin, wenn die Blase zwickt? Das Behinderten-WC ist auch hier verschlossen. Allerdings ist die Unisex-Toilette rollstuhlgerecht. Die Hilfsapparatur aus Edelstahl vermittelt aber eher den Eindruck &bdquo;Domina-Studio“. Geruch: Das Unisex-WC ist zwar eine recht düstere Kammer, doch der Geruch ist überraschend neutral. Dafür müffelt es im Pissoir leicht nach Urin. Zum Weglaufen ist das aber auch hier nicht. Sauberkeit: Wie schon am ZOB haben die unzähligen Sitzungen ihre Spuren hinterlassen. Spuren von Verunreinigungen sind aber auch hier nicht zu sehen. Gemessen an den Ansprüchen an solch einen Ort, ist es sehr sauber. Wasser, Papier, Seife: Benutzer finden dieselbe Ausstattung vor wie am ZOB. Alles ist da und funktioniert. Das Problem mit dem harten Wasserstrahl, der im Waschbecken auf Edelstahl trifft und von dort auf die Hose spritzt, ist ebenfalls vorhanden. Gesamteindruck: Der Gesamteindruck ist minimal besser als am ZOB. Wenn es gar nicht anders geht, ist es auf jeden Fall erträglich. Gedanken an das letzte Mal auf einem unbewachten Autobahnparkplatz können dabei helfen. Öffentliches WC in der Tiefgarage am Markt Dass es hier überhaupt ein WC gibt, ist auf den ersten Blick schwer zu erkennen. Nur dezente Hinweise deuten darauf hin. Auch an die Türen zu den Herren und Damen ist lediglich mit Filzstift ein H und ein D gekritzelt. Zum Thema: Im Überblick: Hier gibt es öffentliche Toiletten in OWL Die Toiletten sind aber auch nicht dauerhaft geöffnet, sondern nur während des Wochenmarktes am Dienstag, Donnerstag und Samstag zwischen 7 und 14 Uhr. Ganzjährig gibt es im Treppenhaus und der Tiefgarage dafür Horrorfilm-Atmosphäre pur, die für einen permanenten Schulterblick sorgt. Geruch: Außen pfui, innen hui – lässt das Treppenhaus noch Schlimmes befürchten, wartet sowohl auf der Damen- als auch der Herrentoilette eine angenehme Überraschung. Ein Raumduftspray sorgt für einen blumigen Duft. Sauberkeit: Alles in allem hinterlässt das stille Örtchen in der Tiefgarage einen sauberen Eindruck. Über ein paar kleinere Makel wie altersbedingte rotbraune Rückstände an und in den Toiletten kann man hinwegsehen. Das geht definitiv schlimmer. Wasser, Papier, Seife: Auch hier ist alles Nötige vorhanden und funktioniert. Sogar Klopapierrollen auf Reserve stehen bereit. Gesamteindruck: Das Alter der Toiletten ist nicht wegzudiskutieren und auch das Horrorfilm-Ambiente ist ein Minuspunkt. Wenn man dies ignorieren kann, bietet das WC in der Tiefgarage am Markt aber überraschend viel Komfort und ist sowohl für Männer als auch für Frauen deutlich angenehmer als die beiden vorherigen. Toilette Bürgerbüro im Rathaus Da das Rathaus ein öffentliches Gebäude ist, sind auch die Toiletten während der Öffnungszeiten des Bürgerbüros frei zugänglich. Die Grüntöne der Türen und Kabinen auf dem getrennten Herren- und Damen-WC nehmen den Besucher mit auf eine Zeitreise in die gute alte Zeit der 1970er-Jahre. Der Wasserspender im Wartebereich des Bürgerbüros erinnert dann aber doch an die Neuzeit und ist ein echter Pluspunkt, falls übermäßiger Wasserverlust schnell ausgeglichen werden muss. Auf jeden Fall sind die Toiletten dort ein echter Geheimtipp. Geruch: Es riecht absolut neutral in den Toiletten im Bürgerbüro. Einen blumig-riechenden Duftspender wie am Marktplatz sucht man allerdings vergeblich. Sauberkeit: Die Sauberkeit ist so, wie es sich für ein Rathaus gehört. Da gibt es absolut nichts zu meckern. Lediglich ein paar rotbraune, altersbedingte Rückstände – wie auch in der Tiefgarage – sind vereinzelt zu sehen. Wasser, Papier, Seife: Alles funktioniert einwandfrei. Neben ausreichend Toilettenpapier, Tüchern für die Hände und Seife ist sogar noch Desinfektionsmittel vorhanden – das gibt einen weiteren Pluspunkt. Gesamteindruck: Der Geheimtipp ist gleichzeitig auch der Gewinner des Vergleichstests. Kein furchteinflößender Weg, keine Urin-Note in der Nase und auch keine Edelstahl-Fliesen-Kombination mit Gefängnis-Vibes trüben den Toilettengang. Im besten Fall werden durch den 70er-Jahre-Charme sogar noch Kindheitserinnerungen geweckt. Anmerkung der Red.: Die Bewertung ist nicht nach einer Beobachtung über einen längeren Zeitraum vorgenommen worden. Grundlage sind zwei Begutachtungen zu willkürlich ausgewählten Zeitpunkten an willkürlich ausgewählten Tagen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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