Diskussion über Ausbau der Mühlenfeldstraße in Bünde: Politik und Stadt uneinig

Bünde. Seit Jahren ist der Ausbau der Mühlenfeldstraße in Holsen im Gespräch. Im Haushaltsplan 2025 bis 2027 sind Finanzausgaben in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro dafür vorgesehen. In der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses der Stadt Bünde sollte nun eigentlich der Start für die Ausbauarbeiten gegeben werden. &bdquo;Die ’Mühlenfeldstraße’ (zwischen ’Ahler Straße’ und ’Hasenneststraße’) wird gemäß der beigefügten Straßenausbauplanung ausgebaut“, hieß es in der von der Verwaltung vorgelegten Beschlussvorlage. Doch einige Vertreter der politischen Fraktionen in dem Gremium waren nicht mit der Planung einverstanden. Grund dafür war vor allem die Planung der Gehwege. Der Vorschlag der Verwaltung: Zwei Gehwege sollen entlang der Mühlenfeldstraße entstehen, also jeweils einer an jeder Straßenseite. Das soll die Barrierefreiheit an der Straße sowie die Zugänglichkeit zu den bebauten Grundstücken verbessern, begründete Andrea Brückner, Technische Beigeordnete der Stadt Bünde, den Vorschlag in der Sitzung des Verkehrsausschusses. Abkehr vom Wunsch der Anlieger &bdquo;Aufgrund der Verkehrsbedeutung der Straße und als Vorbildwirkung für jede andere Straße, die dieselben Rahmenparameter hat, schlagen wir zwei Gehwege vor“, so Brückner. Die Technische Beigeordnete sagte allerdings auch, dass die Verwaltung mit ihrem Vorschlag von dem Wunsch der Anlieger der Mühlenfeldstraße abweiche. Die Anwohner sprachen sich bei einer Anliegerversammlung im August offenbar für einen Gehweg an einer Straßenseite und einen Mehrzweckstreifen an der anderen Straßenseite aus. Brückner befürchte aber, dass ein Mehrzweckstreifen zugeparkt würde. Denn ein Kritikpunkt der Anlieger war offenbar, dass es aktuell zu wenig Parkmöglichkeiten an der Straße gebe. Kritik von der SPD Ralf Brinkmann (SPD), konnte die Abkehr vom Wunsch der Anlieger seitens der Verwaltung in der Sitzung nicht nachvollziehen. &bdquo;Es war Konsens der Versammlung, dass wir dort keinen zweiten Hochbord machen“, sagte er. Lege man nun doch einen zweiten Hochbord an, müsse man auch mit höheren Kosten rechnen, so Brinkmann. Laut Andrea Brückner handele es sich dabei allerdings um Prozentanteile von Kostensteigerungen. &bdquo;Die Frage ist: Was ist qualitativ sinnvoll da vor Ort?“, entgegnete sie. Lesen Sie auch: Diese Straßen sollen in Bünde bald saniert werden Brinkmann hingegen argumentierte mit dem Schluchtweg, der parallel zur Mühlenfeldstraße läuft und aktuell ausgebaut wird – mit einem Gehweg und einem Mehrzweckstreifen. Er verstehe nicht, wieso es bei der Mühlenfeldstraße anders gemacht werden soll. &bdquo;Ich finde es nicht gut, wenn wir der Meinung der Anwohner nicht Rechnung tragen“, sagte der SPD-Politiker. Funktion der Straße sei entscheidend Die Vertreter der Verwaltung begründeten den unterschiedlichen Umgang der Mühenfeldstraße und des Schluchtwegs mit den unterschiedlichen Funktionen der Straßen. So sei die Mühlenfeldstraße eine Sammelstraße, also eine Straße, die den Verkehr aus den Anliegerstraßen an eine Hauptverkehrsstraße führt. Der Schluchtweg hingegen sei eine Anliegerstraße. Laut Brückner herrsche auf einer Sammelstraße mehr Verkehr als auf einer Anliegerstraße. &bdquo;Dementsprechend ist es notwendiger, die Fußgänger zu schützen“, sagte sie. Außerdem nutzen ihr zufolge auch einige Schulkinder die Mühlenfeldstraße als Schulweg – die Grundschule Holsen-Ahle befindet sich in der Nähe – weshalb der Sicherheitsaspekt eine noch größere Rolle spiele. Ralf Brinkmann war allerdings der Meinung, dass ein 2,50 Meter breiter Gehweg auf einer Seite ausreiche. Zumal das bereits eine Verbesserung des Ist-Zustandes sei. &bdquo;Wir sind hier im ländlichen Bereich, ich glaube, dass da jeder mit zurechtkommen kann“, so Brinkmann. Aktuell habe der einseitige Gehweg eine Breite von 1,50 Meter. UWG und CDU schließen sich der Kritik an Eckhard Meier von der UWG schloss sich der Meinung des SPD-Vertreters an. Er findet das Argument der Verwaltung, dass die Mühlenfeldstraße zwei Gehwege brauche, weil es sich um eine Sammelstraße handelt, nicht ausreichend. &bdquo;Es ist keine größere Gefährdung da“, sagte er. Birgit Kruthoff von der CDU äußerte sich ähnlich. &bdquo;Ich finde, dass wir unsere Bürgersteige überdimensionieren“, sagte sie und bezog sich auf die allgemeine Situation in Bünde. Andrea Brückner betonte, dass die Mitglieder des Verkehrsausschusses die Entscheidungsmacht über die Planung haben. Der vorgestellte Planungsentwurf sei &bdquo;nur etwas, was wir Ihnen vorschlagen“, so die Technische Beigeordnete. Entscheidung vertagt Da ihr ein &bdquo;guter Kompromiss“ allerdings sehr wichtig sei, schlug sie vor, die Abstimmung über den Ausbau der Mühlenfeldstraße zu vertagen. Bis dahin könne unter Umständen noch ein Ortstermin durchgeführt und mögliche Kompromisse diskutiert werden. Dem stimmten die Mitglieder des Verkehrsausschusses einstimmig zu.

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