Bünder Fahrradstraßen-Planung: Müssen Autofahrer hier demnächst Umwege in Kauf nehmen?

Bünde. Schritt für Schritt soll es nun losgehen mit der Umsetzung der Fahrradstraßenroute zwischen Hunnebrock und der Bünder Innenstadt. Gemäß dem Maßnahmenkonzept des Verkehrsentwicklungsplans 2035 standen nun die drei Abschnitte der Schloßstraße zur Beratung im Verkehrsausschuss auf der Tagesordnung. Die drei Teilstücke zwischen Südring und Bohnenstraße (Abschnitt C), zwischen Bohnenstraße und Carl-Severing-Straße (Abschnitt D) sowie zwischen Carl-Severing-Straße und Kurt-Schumacher-Straße (Abschnitt E) sollen sukzessive geplant und umgebaut werden. Die Teilstücke der Schloßstraße sind wiederum eingebettet in die überörtliche Verbindung der Fahrradstraßenroute zwischen Bünde und Hiddenhausen/Enger. In der jüngsten Sitzung legte die Verwaltung nun die detaillierten Planungen für die Schloßstraße vor, einem Bereich, dem auch als örtliche Alltagsradwegeverbindung bis in die Innenstadt eine bedeutende Rolle zukomme, so die Verwaltungsvorlage. Demnach soll der Bereich zwischen Südring und Bohnenstraße, in dem in unmittelbarer Nähe die Grundschule Hunnebrock, die Kita &bdquo;Krempoli“ sowie der Sportplatz Hunnebrock des SC Bünde ansässig sind, für Autos frei bleiben - allerdings hat der Radverkehr hier Vorrang. Zusätzlich sollen Parkbuchten geschaffen werden, da die bestehende Lösung, das Autos dort rückwärts auf die Straße ausparken müssen, als große Gefährdung für den Rad- und Fußgängerverkehr eingeschätzt wird. Die Parkbuchten sollen deshalb seitlich, parallel zur Schloßstraße eingerichtet werden. Lesen Sie auch: So bewerten die Bünder den Verkehr beim NW-Ortscheck Autos sollen auf Teilstück gar nicht erlaubt sein Für Diskussionen sorgte allerdings ein anderes Teilstück, der Abschnitt D, zwischen Bohnenstraße und Carl-Severing-Straße. Es beinhaltet die Unterführung der A30 und rechts und links der Schloßstraße ist in diesem Bereich lediglich landwirtschaftliche Fläche. Der Plan sieht hier vor, den motorisierten Verkehr - bis auf Busse und landwirtschaftliche Fahrzeuge - ganz auszuschließen. Marius Hölscher (CDU) sah darin ein Problem: Es sei zwar richtig, den Autoverkehr dort nachrangig zu behandeln und eine deutliche Bevorteilung des Radverkehrs umzusetzen, aber diesen Bereich für Autos vollständig zu sperren, halte er für schwierig. &bdquo;Wir haben hier die Querung der Autobahn, und wenn wir den Bereich sperren, dann schicken wir die Autofahrer, die beispielsweise aus dem Norden der Stadt kommen, um ihre Kinder zur Schule zu bringen, unnötig herum“, so Hölscher. Annette Kühn vom Amt für Verkehrsplanung und Straßenbau der Stadt Bünde gab zu bedenken, dass ein völlig für den Kfz-Verkehr gesperrter Bereich auch eine Bedingung für eine förderfähige Fahrradstraße sei. Kai Unzicker (SPD) schlug vor, mit einer &bdquo;Anlieger frei“-Beschilderung den Eltern, die ihre Kinder zur Kita, zur Schule oder zum Sportverein bringen möchten, die Durchfahrt zu ermöglichen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford .responsive23-oSzLjYMnAsNUFuAu-map-fahrradstrassenroute-in-buende { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-oSzLjYMnAsNUFuAu-map-fahrradstrassenroute-in-buende { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-oSzLjYMnAsNUFuAu-map-fahrradstrassenroute-in-buende { padding-top: 142.86%; } } &bdquo;Anlieger frei“-Beschilderung auf Fahrradstraße unrealistisch Das hielt Bündes Technische Beigeordnete Andrea Brückner für unrealistisch: &bdquo;Die Anlieger-frei-Beschilderung wird nicht funktionieren“, sagte sie voraus. &bdquo;Dann fährt einfach jeder durch. Und wie wollen Sie das kontrollieren? Wollen Sie im Zweifelsfall jeden fragen, ob er ein Kind gebracht hat?“ Außerdem wies Brückner darauf hin, dass eine Änderung in einem Teilbereich der Fahrradstraßenroute Auswirkungen auf das Gesamtkonzept habe. Da es in dem Teilstück, das für eine Sperrung für den Autoverkehr vorgesehen sei, keine baulichen Maßnahmen geben könne, da ja landwirtschaftlicher- und Linienverkehr passieren müssten, sah Marius Hölscher noch ein weiteres Problem: &bdquo;Wir müssen ehrlich sein: Wenn da ein Schild ,Fahrradstraße’ steht, fahren Verkehrs-Rowdys trotzdem durch.“ Kai Unzicker konnte die Bedenken &bdquo;durchaus nachvollziehen“ und fragte nach der Dringlichkeit des Beschlusses, um gegebenenfalls noch einmal andere Varianten in den Fraktionen beraten zu können. &bdquo;Am 25. April 2023 hat es den Beschluss für eine Sperrung eigentlich schon gegeben“, so Andrea Brückner, die aber einlenkte und vorschlug, die Bedenken noch einmal mitzunehmen und gemeinsam mit der Straßenverkehrsbehörde andere Möglichkeiten zu erörtern. &bdquo;Wir werden über Alternativen nachdenken, wie wir den Durchgangsverkehr besser regeln können.“ Der Beschluss über die Ausweisung der Schloßstraße zur Fahrradstraße wurde aufgrund des zusätzlichen Beratungsbedarfes verschoben. Die bauliche Umsetzung für die betreffenden Teilstücke ist für das Jahr 2027 vorgesehen. Mehr zum Thema: Bünde bekommt weitere Fahrradstraße in der Innenstadt

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