Wohnraumkrise in Bünde: Britenhäuser-Verkauf gestoppt – das sind die Hintergründe

Bünde/Bielefeld. Die Aussage von Paul Johannes Fietz, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) hat zuletzt in Bielefeld für lange Gesichter gesorgt. &bdquo;Über die Häuser im Musikerviertel hinaus werden wir nichts mehr verkaufen“, sagte Fietz. Das machte die Vorfreude der Bielefelder auf 54 Doppelhäuser und 86 Reihenhäuser im Bielefelder Stadtteil Heepen zunichte. Die BImA hat sich von ihren Plänen verabschiedet, alle 468 von britischen Soldaten genutzten Wohneinheiten in Bielefeld zu verkaufen oder privat zu vermieten. Wie aber sieht es nun in Bünde aus? Paul Johannes Fietz sprach von einem &bdquo;Paradigmenwechsel bei der BImA“. Bis vor sechs Jahren habe die Bundesanstalt aus finanziellen Gründen die Immobilien in erster Linie verkauft. So sei der Bestand von rund 125.000 bis auf 34.000 heruntergegangen. Jetzt gehe es darum, das Portfolio wieder aufzubauen. Pro Jahr, so Fietz, kämen im Schnitt wieder 1.000 Wohnungen hinzu. Aktuell sind es wieder 38.000. Zum Hintergrund: Verkauf aller Britenhäuser in Bielefeld gestoppt - mit einer Ausnahme Warum die Verhandlungen aktuell ruhen Seit 2015 steht die Stadt Bünde mit der BImA in Verhandlungen um etwa 130 Wohneinheiten in Häusern, die früher von den Briten genutzt wurden. Diese befinden sich in Hunnebrock und in Bünde-Mitte. 2018 genehmigte der Stadtrat eine Darlehensaufnahme von 14,4 Millionen Euro, um der BImA alle Immobilien in einem Rutsch abzukaufen. Gutachter des Kreises Herford errechneten allerdings einen wesentlich niedrigeren Wert für die Häuser. An dieses Gutachten ist die Stadt Bünde gemäß Gemeindeordnung gebunden und darf nicht mehr als den genannten Wert ausgeben. Mittlerweile werden alle Immobilien im Eigentum der BImA für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine sowie Asylbewerbern aus anderen Ländern genutzt. Von der Stadt Bünde wird darauf verwiesen, dass die Verhandlungen wegen der Flüchtlingssituation aktuell ruhen. Von den einst 130 zum Verkauf stehenden Immobilien befinden sich demnach noch knapp 100 in BImA-Hand. &bdquo;Die Stadt Bünde hat 14 Wohneinheiten und die Kommunalbetriebe Bünde haben drei Objekte von der BImA erworben. Zusätzlich gehören der Bünder Immobilien GmbH 20 Wohneinheiten an der Robert-Schumann-Straße 1-15, 21-27, 31-37 sowie 41-47“, fast Stadt-Pressesprecherin Doris Greiner-Rietz zusammen. Auch betroffen: 260 Britenhäuser in Paderborn kommen nicht auf den Markt Anforderungen der Stadt Bünde seien ausschlaggebend Auf Nachfrage der Neuen Westfälischen zum weiteren Vorgehen in Bünde mit Blick auf den Verkaufsstopp in Bielefeld kann die Pressestelle der BImA beruhigen und sagt: &bdquo;Aktuell sind sämtliche im Eigentum der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben stehenden Wohnimmobilien in Bünde der Stadt zur Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbegehrenden mietzinsfrei überlassen. Wie lange diese Nutzung andauert, hängt im Wesentlichen von den Anforderungen der Stadt Bünde als Bedarfsträgerin ab.“ Die noch nicht verkauften Häuser in Bielefeld will die BImA nun für den Bundesbedarf behalten. Neben der Bundespolizei könnten das nach den Worten von Paul Johannes Fietz auch der Zoll, die Bundeswehr sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sein. Dazu heißt es von der Pressestelle mit Blick auf die Stadt Bünde: &bdquo;Im Zuge der Wohnraumoffensive von Bund, Ländern und Kommunen ist die BImA in jüngerer Zeit vermehrt dazu übergegangen, Wohnungen auch im eigenen Bestand zu halten. Das gilt insbesondere an Standorten, an denen ein Bedarf im Rahmen der Wohnungsfürsorge für Bundesbedienstete besteht. Ein solcher Bedarf besteht am Standort Bünde allerdings nicht, so dass gegenwärtig davon auszugehen ist, dass die BImA nach Beendigung der gegenwärtigen Nutzung ihre Veräußerungsbemühungen wieder aufnehmen und die Gespräche hierzu mit der Stadt Bünde fortsetzen wird.“

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