Sorgen vor dem Schulstart: Bünder Schulleiterin gibt Tipps für Eltern und Schüler

Bünde. Nach sechs Wochen Sommerferien starten die kleinen und großen Kinder am heutigen Mittwoch, 21. August, wieder in die Schule. Und für manche unter ihnen ist es sogar der allererste Schultag. Aufregend – nicht nur für die Kinder, auch für die Eltern. Schließlich beginnt damit ein wichtiger Abschnitt im Leben der Kleinen. Doch wie können Eltern ihren Nachwuchs beim Start in diesen wichtigen Lebensabschnitt unterstützen? Bettina Wolff, Schulleiterin der Grundschule Bustedt, sagt: &bdquo;Ball flach halten.“ Eltern sollen entspannt bleiben und keinen Druck auf die Kinder ausüben – also nicht schon im Vorfeld versuchen, mit Rechen- und Schreibaufgaben die Lernmotivation zu steigern. Das löse eher Stress aus. Sollte ein Kind von sich aus mehr Lernaufgaben einfordern, sollen Eltern ihm allerdings auf jeden Fall Angebote bieten, sagt die Schulleiterin. So könnten beispielsweise im Alltag Zahlen mithilfe von Hausnummern gelernt werden und zum Lesen üben kann das Kind etwas vorlesen. Medienkonsum vermeiden Auch können Eltern ihre Kinder unterstützen, indem sie die Ablenkungsfaktoren verringern. &bdquo;Wenn Kinder nur zocken, ist das problematisch“, sagt Wolff. YouTube-Videos oder PC-Spiele brauche ein Vorschulkind nicht. &bdquo;Das fordert nicht die Synapsen im Gehirn“, sagt sie. Besser sei es, mit den Kindern nach draußen zu gehen. Gleiches gelte auch für ältere Kinder. Insgesamt findet die Schulleiterin den Austausch mit den Eltern sehr wichtig. &bdquo;Man muss reden“, sagt sie. Die Schulanmeldungen haben wie jedes Jahr schon im November stattgefunden. Dort lernt Bettina Wolff jedes Kind persönlich kennen. Sollte sie dabei Lernschwierigkeiten oder Defizite feststellen, gibt sie den Eltern und Kindern gezielte Aufgaben mit auf den Weg, um die bis zur Einschulung aufzuarbeiten. Für Kinder, die besonders ängstlich in Bezug auf den Schulstart sind, bietet die Grundschule Bustedt ein Schnupperprogramm im Vorfeld an. Das nehme Kindern ein Stück der Angst vor dem Unbekannten. &bdquo;Das ist auch gut, weil die Kinder mich und die Schule dann schon ein halbes Jahr kennen“, sagt Wolff. Mehr Begleitung notwendig In den vergangenen Jahren habe die Schulleiterin festgestellt, dass sie und das Kollegium sowohl die Kinder als auch die Eltern beim Übergang vom Kindergarten zur Schule mehr begleiten müssen als früher. Oft machen sich Eltern zu viele Sorgen in Bezug auf den Schulstart. Das müsse aber nicht sein. &bdquo;Kinder in dem Alter wollen lernen, vor allem, wenn sie schon eine längere Zeit in der Kita waren“, sagt Wolff. Zwar seien alle Kinder unterschiedlich, &bdquo;aber alle sind motiviert“. Das habe sich ihrer Erfahrung nach auch in den vergangenen Jahren nicht geändert. Die Kinder seien insgesamt nicht weniger motiviert für die Schule und fürs Lernen. Anders ist das offenbar bei älteren Schülern. Wie Stadtsprecherin Doris Greiner-Rietz mitteilt, steige die Zahl schulpflichtiger Schülerinnen und Schülern, die den Schulbesuch verweigern – zumindest aus Sicht des Jugendamtes Bünde. Ältere schwänzen vermehrt die Schule &bdquo;Lassen sich die Kinder von ihren Eltern nicht mehr motivieren, versucht das Land, die Schulpflicht durchzusetzen, was zwangsläufig zu starken Spannungen in der Familie führt“, sagt Greiner-Rietz. Spätestens dann werde das &bdquo;Helfernetzwerk“ aktiviert, wo Kinder beispielsweise vom Jugendamt oder Beratungsstellen betreut werden. Viele Kinder und Jugendliche, welche durch das Jugendamt in ambulanten oder stationären Jugendhilfemaßnahmen betreut werden, verweigerten der Stadtsprecherin zufolge auch die Schule. Eine eigene Statistik über Schulverweigerung führt das Jugendamt allerdings nicht.

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