Neue Unterkunft für Geflüchtete in Bünde geplant: Das sind die Einzelheiten

Bünde. Seit 30 Jahren werden Geflüchtete an der Mühlenbachstraße in Ennigloh untergebracht. Nach einem Brand mussten die mobilen Container abgerissen und eine Unterkunft gebaut werden. Eine Entscheidung fiel 2002. Zwei Jahre später, im April 2004, zogen die ersten Bewohner ein. An selber Stelle sollen die Räume bald erweitert werden. Denn der bisherige Platz wird künftig nicht ausreichen, heißt es von der Stadt Bünde. Der Rat sollte deshalb in seiner letzten Sitzung des Jahres kurzfristig über einen Neubau an der Mühlenbachstraße entscheiden. &bdquo;Der Tagesordnungspunkt findet heute Eingang in die Sitzung aufgrund von Dringlichkeit bei Fördermitteln“, erklärte Bürgermeisterin Susanne Rutenkröger. Laut Sitzungsvorlage gab es in Bünde Ende Oktober 790 Plätze für die die Unterbringung von Asylbewerbern, Obdachlosen und Spätaussiedlern. 785 Plätze waren zum gleichen Zeitpunkt belegt und zwar von &bdquo;9 wohnungslosen Personen ohne Fluchthintergrund, 609 wohnungslosen Personen mit Fluchthintergrund“ sowie &bdquo;140 Personen aufgrund asylrechtlicher Regelungen“, heißt es weiter in der Vorlage. Quote zwar erfüllt, trotzdem neue Zuweisungen? Zudem habe die Stadt mit steigenden Zahlen bei unbegleiteten minderjährigen Ausländern (UMA) und dem Nachzug von Familienangehörigen deutlich mehr Personen unterzubringen als in den vergangenen Jahren (die NW berichtete). Das hänge insbesondere mit dem Ukraine-Krieg zusammen. Allein von dort lebten Anfang November 400 Personen in den kommunalen Unterkünften der Stadt. Zwar hat die Stadt ihre Aufnahmequote übererfüllt. &bdquo;Aufgrund der deutlich gestiegenen Asylbewerberzahlen und des weiter zunehmenden Migrationsdrucks muss jedoch auch Bünde zukünftig mit wieder einsetzenden Zuweisungen von Asylbewerbern oder Personen mit humanitären Aufenthaltstiteln durch das Land rechnen“, heißt es aus dem Rathaus. 568 Plätze gibt es in den Gebäuden in den ehemaligen Briten-Siedlungen in Hunnebrock und Bünde-Mitte und 223 in städtischen Unterkünften. Für etwa 56 weitere Menschen soll jetzt Platz geschaffen werden – an bewährter Stelle. Quer zur bestehenden Unterkunft verlaufend, parallel zur Straße, könnte in Ennigloh gebaut werden. Erste Information noch geheim Bereits gut eine Woche vor der Ratssitzung war die Lokalpolitik über die Pläne informiert worden. Allerdings hinter verschlossenen Türen, im nichtöffentlichen Teil der Sitzung des Hauptausschusses. Im Rat gab es dann auch wenig zu diskutieren. Wie teuer der Neubau wird, dazu liegen keine korrekten Zahlen vor. Was auch Guido Ronsiek (FDP) im Rat bemängelte. &bdquo;Es gibt einen Budgetrahmen, aber keine detaillierte Kostenschätzung“, räumte dann auch der Erste Beigeordnete Günter Berg ein. Grund sei dafür die Zeit: Bis zum 31. Dezember muss der Beschluss für den Bau vorliegen, um Fördermittel dafür zu nutzen. Und immerhin diese sollen laut Sitzungsvorlage in etwa die Kosten decken: 2,2 Millionen Euro will die Stadt für den Gebäudetrakt beantragen. &bdquo;Die verfügbaren Beträge sind nach aktuellem Stand und vorbehaltlich einer detaillierten Kostenschätzung annähernd kostendeckend“, heißt es dort weiter. Die Stadt wird laut Vertrag die Kommunalbetriebe Bünde (KBB) damit beauftragen, ein &bdquo;bezugsfertiges Gebäude (ohne Ausstattungsgegenstände und Inventar) für die weitere Unterbringung von bis zu 56 Personen“ zu bauen. Heißt konkret: Die KBB sollen von der Planung bis zum Ende alle Aufgaben übernehmen. Die Kosten trägt die Stadt Bünde. Auch dann, wenn es zu unvorhersehbaren Problemen kommen sollte. Was im Haus geplant ist Das Gebäude soll eingeschossig gebaut werden und zudem barrierefrei. Es sollen 14 Räume entstehen mitsamt Dusche und WC sowie einer Kochnische. Zudem wird es ein Lager, einen Technikraum und einen Waschraum geben. Geplant sind außerdem Aufenthaltsräume. Die Pläne fanden dann auch die Zustimmung aller Fraktionen. Stefanie Janßen-Rickmann betonte, dass sie die barrierefreie Planung für &bdquo;eklatant wichtig“, halte. Die Fraktion sei froh, dass keine Containeranlage aufgestellt werden. Norbert Darnauer (UWG) betonte, dass er auch froh sei, weil man keine Stadthalle belegen müsse, wie zum Beispiel in Bündes Nachbarstadt Spenge. In Rödinghausen wird aktuell eine ehemalige Grundschule zur Flüchtlingsunterkunft umgebaut. Was ist mit der alten Unterkunft? Alexander Kalteis (fraktionslos) wollte wissen, wie es um die bereits bestehenden Anlagen stehe. &bdquo;Ist auch geplant, in den nächsten Jahren dort zu modernisieren?“ Berg konnte das bejahen: &bdquo;Bei den Bestandsgebäuden sind wir laufend in der Unterhaltung und Sanierung, weil die Inanspruchnahme schon intensiv ist“. Es habe gerade erst einen Ortstermin mit den KBB gegeben, um zu besprechen, &bdquo;was modernisiert werden muss“, so Berg.

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