Darum verzögert sich der Bau einer neuen Geflüchtetenunterkunft in Bünde

Bünde. Der Plan für den Bau einer Geflüchtetenunterkunft an der Mühlenbachstraße 21 steht – doch die Umsetzung lässt auf sich warten. &bdquo;Bei den Vorarbeiten sind unvorhersehbare Gegebenheiten aufgetreten“, teilt Stadtsprecherin Doris Greiner-Rietz mit. Aber was heißt das konkret? &bdquo;Alte Versorgungsleitungen liegen nicht so, wie sie laut Plänen sollten, sodass der Baubeginn im Laufe des nächsten Jahres erfolgen wird“, führt sie weiter aus. Wie der konkrete Zeitplan aussieht, ist jedoch unklar. Ein genauer Zeitpunkt für den Baubeginn könne aktuell nicht benannt werden, heißt es lediglich aus dem Rathaus. Auf dem Gelände an der Mühlenbachstraße existiert bereits eine Asylunterkunft. In dem bestehenden Gebäude können maximal 60 Personen untergebracht werden. &bdquo;Derzeit ist die Unterkunft aufgrund von Reparaturarbeiten nicht voll belegt“, sagt Greiner-Rietz. In Bünde leben derzeit insgesamt 936 Personen, die auf die Aufnahmequote nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz angerechnet werden. Bei dem überwiegenden Anteil handelt es sich nach Angaben der Stadt um Personen aus der Ukraine, bei den Hauptherkunftsländern folgen Syrien und Afghanistan. Aktuell seien 623 Personen in städtischen Unterkünften in Bünde untergebracht, davon 17 alleinreisende Männer in der Unterkunft an der Mühlenbachstraße. &bdquo;Aufgrund der deutlich gestiegenen Asylbewerberzahlen in Deutschland und des weiter zunehmenden Migrationsdrucks muss auch die Stadt Bünde zukünftig mit wieder einsetzenden Zuweisungen von Asylbewerbern oder Personen mit humanitären Aufenthaltstiteln (etwa ehemalige Ortskräfte) durch das Land rechnen, sodass die verfügbaren Plätze, trotz Ausschöpfung aller Optimierungsmöglichkeiten, auf Dauer nicht reichen werden“, hatte es Ende 2023 in einer Sitzungsvorlage der Verwaltung geheißen. Demnach sollten weitere Plätze für die Unterbringung Geflüchteter in der Stadt geschaffen werden – die Wahl fiel auf das Gelände an der Mühlenbachstraße. Warum das Gelände an der Mühlenbachstraße als Standort? &bdquo;Die Stadt Bünde verfügte zum Zeitpunkt der Entscheidung über keine freistehenden, eigenen Immobilien, die für diesen Zweck umgewidmet werden konnten“, erklärt Doris Greiner-Rietz die Hintergründe zum geplanten Bau der Unterkunft. Der Baukörper erfordere eine gewisse Grundfläche, die nur dort – im Eigentum der Stadt – vorhanden war. Einen Vorteil, den die Stadt an besagter Stelle sieht: Versorgungsmöglichkeiten und das Zentrum von Bünde sind sowohl mit dem Fahrrad als auch mit dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) für die dort untergebrachten Menschen zu erreichen. Lesen sie auch: Zahl der Geflüchteten in Bünde steigt weiter Geplant ist ein eingeschossiger, barrierefreier Bau, der 56 Schutzsuchenden Platz bieten soll. Das Gebäude soll 14 Aufenthaltsräume mit WC und Dusche sowie Kochnische umfassen. Darüber hinaus ist ein Lagerraum, ein Heizungs- und Technikraum sowie ein Bereich zum Waschen und Trocknen vorgesehen. Eine konkrete Kostenschätzung lag im Dezember 2023 noch nicht vor. Allerdings wollte die Stadt rund 2,2 Millionen Euro an Fördermitteln für den Gebäudetrakt beantragen. &bdquo;Die verfügbaren Beträge sind nach aktuellem Stand und vorbehaltlich einer detaillierten Kostenschätzung annähernd kostendeckend“, hieß es in einer Sitzungsvorlage. Die Verantwortung liegt bei den Kommunalbetrieben Bünde (KBB). Aufnahmeverpflichtung deutlich übererfüllt Die Stadtsprecherin gibt zu guter Letzt auch noch einen Einblick in die aktuelle Geflüchtetensituation. Demnach erfüllt die Kommune ihre Aufnahmequote derzeit deutlich: Es besteht eine Aufnahmeverpflichtung von 791 Personen für die Stadt Bünde, 943 sind ihr zugewiesen. Damit sind 152 Personen mehr hier untergebracht, als die Stadt eigentlich unterbringen müsste. &bdquo;Das heißt, wir erhalten durch die Übererfüllung der Quote derzeit keine Zuweisungen“, erklärt Greiner-Rietz. Mehr zum Thema: Neue Unterkunft für Geflüchtete in Bünde geplant

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