Maskenpflicht auf dem Marktplatz kommt

Bünde. Schulen stehen während der Corona-Pandemie vor einer großen Herausforderung. Auch in Zeiten von Abstands- und Hygieneregeln muss der Unterricht so gut wie nur möglich weitergehen. Dafür mussten die Schulen ein Hygienekonzept entwickeln, wozu auch die Maskenpflicht gehört. Am Gymnasium am Markt konnten Schüler diese Pflicht bisher teilweise umgehen. Einige Schüler suchten zwischen den Unterrichtsstunden zuletzt den Marktplatz auf. Dort verbrachten sie ihre Pausen oder Freistunden. Denn auf dem Marktgelände gilt keine Mundschutzpflicht - im Gegensatz zum offiziellen Schulgelände. "Im Unterricht und auf dem Gelände muss ein Mund-Nasenschutz getragen werden", sagt Schulleiter Thomas Holste-Malavasi. Das besagt das Hygienekonzept der Schule. Schulleiter kontaktierte die Verwaltung Viele Schüler trugen auf dem Marktplatz allerdings keinen Mund-Nasenschutz, was auch Passanten beobachteten. Teilweise in Gruppen sollen die Gymnasiasten auf dem Marktgelände gestanden haben. Die Beschwerden kamen auch bei Schulleiter Thomas Holste-Malavasi an. Mehrmals habe er Eltern und Schüler auf das Problem hingewiesen, auch Rundschreiben verfasst. Konkrete Maßnahmen konnte er allerdings nicht durchsetzen. "Ich kann nichts tun, da ich auf dem Markt kein Hausrecht habe", sagt der Direktor. Auch die Verwaltung hatte Thomas Holste-Martini bereits vor Wochen kontaktiert. Er schlug vor, die Maskenpflicht an Schultagen auch auf dem Marktplatz einzuführen. Lehrer sollen keine Polizei spielen Ein Vorschlag, der laut des Schulleiters in der Verwaltung nicht auf fruchtbaren Boden fiel. Man habe ihm gesagt, dass es im Ordnungsamt zu wenig Kapazitäten gebe um eine Maskenpflicht während der Schulzeiten zu kontrollieren. Stattdessen sollten Lehrer auf das Tragen eines Mund-Nasenschutzes hinweisen. Eine Lösung, die der Direktor ablehnte. &bdquo;Ich schicke doch niemanden aus dem Kollegium auf den Markt und spiele dort die Abstandspolizei", sagt der Pädagoge. Mittlerweile hat in der Verwaltung ein Umdenken stattgefunden. Stadtsprecherin Doris Greiner-Rietz erklärt auf NW-Nachfrage, dass es Überlegungen gibt, auf dem ganzen Marktplatz eine Maskenpflicht einzuführen. Der räumliche Umfang sollte erst einmal noch geklärt werden - und ist mittlerweile entschieden. Die Maskenpflicht auf dem Marktplatz soll nur in dem Bereich gelten, "in dem sich die Schülerinnen und Schüler generell aufhalten", heißt es von der Stadtverwaltung. Zudem sollen Kontrollen "auf jeden Fall durchgeführt werden", teilt Greiner-Rietz weiter mit. Keine Ansteckungen in der Schule Am Dienstagmorgen ist auch Thomas Holste-Malavasi telefonisch über das neue Vorgehen der Verwaltung in Kenntnis gesetzt worden. "Die Stadt Bünde hat reagiert. Ich finde es gut, dass dort jetzt Verantwortung übernommen wird", sagt der Direktor. Er hofft jetzt, dass die Allgemeinverfügung, wie es rechtlich heißt, so schnell wie möglich umgesetzt wird. Insgesamt ist der Schulleiter mit dem Corona-Schutzkonzept, das für das Gymnasium am Markt entwickelt worden ist, zufrieden. Es sei stimmig und wirksam. Das belegen auch die Zahlen. "Wir haben 960 Schüler. In der vergangenen Woche hatten wir sechs Fälle von Coronainfektionen in der Lehrer- und Schülerschaft. Alle haben sich nicht etwa in der Schule angesteckt, sondern im familiären Umfeld", erklärt Holste-Malavasi.

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