Vor Amtsantritt: Wie die kommende Bürgermeisterin ihre Zeit verbringt

Bünde. Viele Nachrichten und Anrufe hat Susanne Rutenkröger in den vergangenen Tagen bekommen. Nachdem am Sonntagabend klar war, dass sie kommende Bürgermeisterin von Bünde wird, klingelte das Smartphone im Minutentakt. Per SMS, Whatsapp oder klassisch per Anruf kamen die Gratulationen bei der SPD-Politikerin an. "Allein auf Whatsapp habe ich 176 Nachrichten bekommen", sagt sie. Und noch immer kommen neue Glückwünsche an. Die vielen Nachrichten auf dem Handy und auch die vielen E-Mails hat die Bankkauffrau auch am Dienstag noch nicht alle beantwortet. Dafür hat sie sich Zeit genommen. "Es kamen Nachrichten von Menschen, die man auch länger nicht gesehen hat. Denen will man ja nicht nur kurz zurückschreiben. Da kann man sich nicht einfach nur mit einem Danke zurückmelden", sagt Rutenkröger. Unter Strom gestanden Im Gespräch merkt man der neuen Bürgermeisterin die große Freude über den Sieg bei der Stichwahl natürlich deutlich an. Die Last des langen Wahlkampfs, der aufgrund von Corona unter erschwerten Bedingungen stattgefunden hat, ist von ihr abgefallen. "Man stand schon die ganze Zeit unter Strom, besonders in den vergangenen zwei Wochen", sagt Rutenkröger. Umso ausgiebiger wurde am Sonntagabend in der Gaststätte Erdbrügger der Wahlerfolg gefeiert. Ausgelassen war die Stimmung unter den SPD-Mitgliedern und den Sympathisanten der Partei, nachdem das Rathaus nach 21 Jahren von der CDU zurückerobert wurde. "Wir sind dann auch wie angekündigt mit dem Taxi nach Hause gefahren", berichtet Rutenkröger von der langen Party-Nacht. Amtsantritt am 1. November Die Stichwahl sei eine große Herausforderung gewesen, sagt sie. In dieser Zeit habe sie sich besonders auf die Helfer innerhalb der SPD verlassen können. "Unsere Gemeinschaft im Wahlkampfteam habe ich als sehr stark empfunden", sagt sie. Der Zusammenhalt sei auch nötig gewesen. Im Vorfeld habe sie den Kampf um das Bürgermeisteramt als "ein offenes Rennen" gesehen. Dass sie die Wahl am Ende so deutlich mit 55 Prozent gewinnt, hatte Susanne Rutenkröger nicht erwartet. "Es hätte in die eine oder andere Richtung ausgehen können." Doch wie geht es nun für die SPD-Politikerin weiter? Das Bürgermeister-Amt tritt Susanne Rutenkröger nicht sofort, sondern erst am 1. November an. Bis dahin hat sie noch Zeit, private und berufliche Angelegenheiten zu regeln. Von der Deutschen Bank, wo die Bünderin seit etwa 40 Jahren beschäftigt ist und zuletzt im Bereich Baufinanzierung gearbeitet hat, wird sie freigestellt. Kündigen muss sie ihren Job nicht. "Das entspannt natürlich vieles", sagt die SPD-Politikerin. Das Warten auf einen Anruf Auch innerhalb der SPD gibt es bis zum 1. November noch viel zu tun. Wie berichtet muss die erste Fraktionssitzung organisiert werden. Zudem muss ein Fraktionsvorsitzender gefunden werden. Diese Aufgabe hatte in der vergangenen Ratsperiode Andrea Kieper übernommen. Vom noch amtierenden Bürgermeister Wolfgang Koch habe sie bis Dienstagmorgen noch keine Nachricht bekommen. Rutenkröger rechnet aber damit, dass der CDU-Politiker sich zeitnah melden wird. Schließlich geht es darum, dass die neue Bürgermeisterin ins Amt eingeführt werden muss. "Ich kenne zwar viele Menschen im Rathaus, aber ich werde mich noch mit Wolfgang Koch abstimmen. Für mich ist manches auch noch etwas Neuland", sagt sie. Eine Woche Urlaub geplant Bis zum 1. November ist der Terminkalender von Susanne Rutenkröger also gut gefüllt. Die Zeit für eine kleine Pause will sie sich aber nicht nehmen lassen. "Ich werde noch eine Woche Urlaub machen", sagt die kommende Bürgermeisterin. Innerhalb von Deutschland möchte sie mit ihrem Mann Dietrich verreisen. Anschließend will sie ausgeruht und mit viel Tatendrang ihre neue Aufgabe im Rathaus antreten.

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