Jetzt ist es raus: Susanne Rutenkröger will SPD-Bürgermeisterin von Bünde werden

Bünde. Die Stadtverbandsvorsitzende der SPD, Susanne Rutenkröger, will im kommenden Jahr neue Bürgermeisterin von Bünde werden. "Ich werfe meinen Hut in den Ring", sagte Rutenkröger bei ihrer offiziellen Vorstellung am Freitagabend, 22. November, während einer Delegiertenkonferenz ihrer Partei. Und: "Ich will gewinnen." "Wenn ich glauben würde, dass ich keine Chance hätte, würde ich es nicht machen", so Rutenkröger. Die 58-Jährige ist in Bünde geboren und lebt in Holsen. Ihr Abitur hat sie am heutigen Gymnasium am Markt gemacht, im letzten reinen Mädchen-Jahrgang. Es folgte eine Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Deutschen Bank, dort arbeitet sie heute noch als Spezialberaterin für Baufinanzierungen. Politische Gespräche am Küchentisch Politisch ist die SPD seit ihrer Jugend ihre Heimat. Schon am Küchentisch wurde früher über Politik gesprochen. Und hier vor allem über Kommunalpolitik. Ihr Vater, Siegfried Hagemann, war von 1990 bis 1997 Bürgermeister von Bünde. "Noch heute tauschen wir uns regelmäßig aus und sprechen über die politische Lage in Bünde", sagt Susanne Rutenkröger. Sie selbst ist 1995 in die Partei eingetreten, ihre Motivation damals war übrigens: "Ich konnte Helmut Kohl nicht mehr sehen." Seit 2009 engagiert sie sich im Vorstand des SPD-Ortsvereins Holsen-Ahle. In dem Jahr wurde sie auch sachkundige Bürgerin in ihrer Fraktion, damals noch im Sportausschuss. Vor fünf Jahren ist der Ausschuss für Wirtschaftsförderung dazugekommen, seit Anfang des Jahres zudem der Planungsausschuss. 2013, nachdem Horst Beck den Vorsitz über den SPD-Stadtverband abgegeben hatte, übernahm Rutenkröger das Amt. Am Freitagabend wurde sie in dieser Funktion bestätigt. Seit fünf Jahren ist sie zudem stellvertretende Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes. In der Parteiarbeit kennt sie sich also bestens aus, gilt als gut vernetzt. Ein Ratsmandat hat Susanne Rutenkröger nicht, an künftigen politischen Debatten im Stadtrat kann sie nicht teilnehmen. Ihr vermutlich wichtigster Konkurrent bei der Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr, Martin Schuster von der CDU, kann die Bühne nutzen, um sich in der Öffentlichkeit zu profilieren. Ein Nachteil für Rutenkröger? "Das glaube ich nicht", sagt sie selbstbewusst. Schließlich bespreche man die Themen vorher gemeinsam, "ich wirke an allen Entscheidungen unserer Fraktion mit. Ich habe zwar keine Stimme im Stadtrat, aber sehr wohl in der SPD. Und die Stimme wird man hören in Zukunft in Bünde - auch außerhalb der Partei." Im Rathaus geht ihr aktuell vieles "zu langsam" "Wenn man will und Dinge anpackt, kann man wirklich viel erreichen." Dieser Satz könnte so etwas wie ihr inoffizielles Motto sein. Sollte sie die Wahl gewinnen und im Herbst 2020 neue Bürgermeisterin von Bünde sein, will sie anpacken, um die Stadt voranzubringen. Vieles gehe heute im Rathaus "viel zu langsam". Eine Kritik vor allem am aktuellen Amtsinhaber Wolfgang koch (CDU). "Warum dauert es ein Jahr, um zu entscheiden, ob es an der Ahler Straße Querungshilfen für Fußgänger geben soll oder nicht", greift sie einen exklusiven Bericht der Neuen Westfälischen auf. Schnelle Entscheidungen, die Bürger mitnehmen, Ideen entwickeln und umsetzen, das hat sie sich auf die Fahnen geschrieben. Inhaltlich will man in den kommenden Wochen und Monaten ein offizielles Programm erarbeiten, mit dem man die Bünder im kommenden Jahr von der SPD überzeugen möchte. Auch wenn es bundes- und landespolitisch in den vergangenen Monaten einige Niederlagen einzustecken galt, ihre Partei vor Ort sieht Rutenkröger gut aufgestellt. "Wir stellen den Landrat, den Bundestagsabgeordneten, beide direkt gewählten Landtagsabgeordneten und sieben von neun Bürgermeistern im Kreis Herford. Die SPD ist stark." Ein Handschlag mit Bedeutung Susanne Rutenkrögers Begeisterung für die SPD hat schon mit sechs oder sieben Jahren begonnen. Am Anfang stand ein Handschlag mit keinem Geringeren als Willy Brandt. Nachgelassen hat ihre Begeisterung in Politik und ihre Partei in all den Jahren seitdem nicht. In den nächsten Monaten muss Rutenkröger nun selbst viele Hände in Bünde schütteln und die Menschen von sich überzeugen. Ganz so, wie es Willy Brandt vor einem halben Jahrhundert bei ihr geschafft hat.

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