Streit um Schützenfest im Kreis Gütersloh - Vorstand nach vielen Gegenstimmen bestürzt

Verl-Sürenheide. &bdquo;Im Leben braucht man Menschen, mit denen man Pferde stehlen kann“, sagte Pfarrer Markus Korsus während der Schützenmesse vor der Jahreshauptversammlung der Sürenheider Schützenbruderschaft St. Georg Dreiländereck. Von Freunden, die durch dick und dünn gehen, war in der anschließenden Versammlung an vielen Stellen allerdings nicht viel zu sehen. Stattdessen entbrannte ein Streit über die Neuausrichtung des Schützenfestes und bei den Vorstandswahlen hagelte es Gegenstimmen. Soll das Schützenfest in Zukunft nicht mehr von Samstag bis Montag, sondern von Freitag bis Sonntag ausgetragen werden? Diese Frage sorgt offenbar für einen tiefen Riss in der Bruderschaft. Die Befürworter der Reform sehen in ihren Überlegungen Gegner innerhalb des Vorstands. Insbesondere gegenüber der großen Sürenheider Schützenfamilie Kosfeld wird dies deutlich. Wie sonst ist zu erklären, dass der neue Beisitzer des Vorstands Marcel Kosfeld bei 92 wahlberechtigten Mitgliedern 27 Gegenstimmen bekam, seine Cousine Alice Rieckhaus, geborene Kosfeld, als neue stellvertretende Kassiererin 18 Gegenstimmen. Auch Brudermeister Werner Paulfeuerborn wird offensichtlich als Gegner der Reform gesehen – gegen ihn stimmten 26 anwesende Schützen, fast 30 Prozent. Brudermeister nimmt Wiederwahl nur an, weil kein Nachfolger parat steht Werner Paulfeuerborn reagierte auf das Ergebnis konsterniert. &bdquo;Wir wollen alle nur das Beste für den Verein, stehen Änderungen offen gegenüber und haben nichts gegen ein attraktiveres Schützenfest“, sagte er. Aber man müsse eine Reform des Schützenfestes ordentlich planen und an verschiedenen Stellen Gespräche führen. So beispielsweise mit dem Festwirt, den Gastvereinen, den Musikformationen und den Schaustellern. Paulfeuerborn nahm die Wahl zwar an, machte aber deutlich, dass dies nur der Fall war, weil kein Nachfolger parat stehe. Aus seiner Enttäuschung machte er keinen Hehl. Der Vorstand sei nicht unfehlbar, &bdquo;aber jemand anderer möchte es ja auch nicht machen“. Deutlich wurde dies laut dem Brudermeister bei der Wahl der Beisitzer. &bdquo;Kritiker hätten sich hier ohne Problem aufstellen lassen können“ für diese Posten, die nicht allzu viel Aufwand bei der Vorstandsarbeit bedeuten. &bdquo;Dass sich hier niemand gemeldet hat, ist doch bezeichnend.“ Seit geraumer Zeit haben nicht nur die Sürenheider Schützen mit einem schwach besuchten Schützenfestmontag zu tun. Daher wollen Befürworter das Fest im Juni von Freitag bis Sonntag stattfinden lassen. Innerhalb des Vereins hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die dafür ein Konzept ausarbeiten möchte. Während der Jahreshauptversammlung blieben die Aussagen zur Neuausrichtung sehr vage, obwohl der Bericht der Arbeitsgruppe sogar auf der Tagesordnung stand. Eine genaue Vorstellung des Konzeptes soll es bei der Mitgliederversammlung im Juni geben, eine Reform steht frühestens für 2025 im Raum. Ehrenbrudermeister fordert &bdquo;endlich Ruhe im Verein“ Der Unmut über den sehr knappen und wenig aufschlussreichen Bericht der Arbeitsgruppe war durchaus verständlich. Unklar blieb aber, warum sich dieser Unmut in Gegenstimmen bei den Vorstandswahlen niederschlug. &bdquo;Wir sind hier jedenfalls kein Hemmschuh“, so Werner Paulfeuerborn abschließend. Bei den Wahlen wurde der Schriftführer Wolfgang Schubert bei einer Gegenstimme gewählt, der erste Kommandeur Michael Edenfeld erhielt neun Nein-Stimmen. &bdquo;Wir müssen endlich Ruhe in den Verein bekommen“, sagte Ehrenbrudermeister und Wahlleiter Helmut Kosfeld, der hervorhob, dass im Vorstand nur ehrenamtlich aktive Schützen sitzen. Angesichts des tiefen Risses, der sich während der Versammlung auftat, bleibt abzuwarten, wann und wie die St.-Georg-Bruderschaft diese oft persönlichen und zwischenmenschlichen Probleme in den Griff bekommen will. Die hektische, sehr laute und später auch alkoholgeschwängerte Versammlung macht da wenig Hoffnung. Vielleicht sorgen aber die Ergebnisse der überaus erfolgreichen Schießgruppe in Zukunft für bessere Stimmung. Während der Versammlung ehrte Birgit Kosfeld als Bezirksschießmeisterin Mia Jakobtorweihen, Finja König und Malou Viereck mit der Schießsportmedaille in Bronze. Die drei Damen wurden als Mannschaft Bundessiegerinnen 2023.

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