Angriff auf Büro der Grünen im Kreis Gütersloh löst Angst bei Partei aus

Rheda-Wiedenbrück. Mit einem Pflasterstein wurde in der Nach zu Dienstag eine der Fensterscheiben zum Büro der Bündnisgrünen am Rathausplatz eingeworfen. Verletzt wurde niemand. Der Staatsschutz in Bielefeld hat die Ermittlungen aufgenommen. &bdquo;Bei einem Angriff auf ein Parteibüro ist zunächst von einer politisch motivierten Tat auszugehen“, informiert Hella Christoph, Sprecherin der Polizei Bielefeld, auf Anfrage der &bdquo;NW“. Dem Staatsschutz Bielefeld seien keine ähnlichen Straftaten &bdquo;zum Nachteil von Parteibüros im Kreis Gütersloh bekannt“. Er ist hier damit der erste Vorfall seiner Art. Der soll sich zwischen Montagabend 20.30 Uhr und 5 Uhr ereignet haben. Da die Schlafzimmer der Wohn- und Geschäftshäuser nicht zum Rathausplatz hinaus gehen, habe wohl niemand das Zerbersten der Fensterscheibe gehört. Aufgefallen ist das einem Bewohner erst am frühen Morgen. Er habe dann direkt die Polizei alarmiert, berichtete vor Ort Alwin Wedler, Mitglied der Bündnisgrünen Es ist nicht von einer spontanen Tat auszugehen Mitarbeitende der Kreispolizeibehörde Gütersloh sicherten die Spuren, auch an dem Beton-Pflasterstein, erzählt Wedler. Der war etwa vier Meter weit mit voller Wucht durch die etwa sechs Millimeter dicke Glasscheibe in den Raum geworfen worden. &bdquo;Man denkt immer, so etwas gibt es nur in Berlin oder Hamburg, aber jetzt haben wir solche Übergriffe auch in unserer kleinen Stadt“, sagt der Bündnisgrüne. Beunruhigend findet er den Angriff auf das Büro der Partei, das im Frühjahr 2021 in der ehemaligen Buch- und Schreibwarenhandlung Thormann für Besprechungen und für Veranstaltungen eröffnet worden war. Denn: &bdquo;Für spontanen Vandalismus spricht dieser Backstein nicht“, meint Wedler. Denn der sei offenbar mitgebracht worden, da im Umfeld des Ladenlokals gegenüber der Stadtkirche solche Steine nicht verlegt worden sind. Wedler, der Mitglied im Stadtrat von Rheda-Wiedenbrück ist, hofft, &bdquo;dass sich alle Parteien im demokratischen Spektrum davon distanzieren, politischen Unmut auf diese Art und Weise zum Ausdruck zu bringen“. Zu einer ernsthaften Auseinandersetzung in Gesprächen seien die Bündnisgrünen jederzeit bereit, betont er. &bdquo;Müssen grüne Mandatsträger Gewalt fürchten?“ Der Rheda-Wiedenbrücker hat den Eindruck, dass in der aktuellen Lage einer &bdquo;sehr aufgeheizten politischen Stimmung im Land“ das Grünen-Bashing (herabsetzende Kritik) zunehme. Viele Menschen gäben für alles, mit dem sie unzufrieden seien, den Bündnisgrünen die Schuld. Christiane Braun und Bernd Mester, Sprecher des Ortsverbandes der Grünen, gehen in einer Stellungnahme davon aus, &bdquo;dass sich dieser Angriff gegen die politischen Positionen richtet, für die wir als Bündnis 90/Die Grünen stehen - auch wenn der Täter oder die Täterin zu feige war, etwas über die Motive preis zu geben“. Die Partei habe kein Problem mit Kritik und harter politischer Auseinandersetzung. Aber hier &bdquo;wurde eindeutig eine rote Linie überschritten“. Der Einsatz von Gewalt gegen eine Sache mache Angst. Braun und Mester fragen auch angesichts des gerade beginnenden Wahlkampfes, was als nächstes komme. &bdquo;Müssen grüne Mandatsträger Gewalt fürchten?“ Die Partei werde alle ihr rechtlich zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen, &bdquo;um uns gegen diese Form der Einschüchterung zu wehren“, so die beiden Sprecher. Es gehe um nicht weniger als die Erhaltung der Kultur, &bdquo;die Demokratie möglich macht“. Die Polizei bittet um Hinweise Zeugen, die die Tat beobachtet haben oder denen in der Nacht am Rathausplatz in Rheda etwas aufgefallen ist, werden gebeten, sich zu melden, so die Kriminalhauptkommissarin in Bielefeld. Das können die Hinweisgeber beim Staatsschutz der Polizei Bielefeld tun, Tel. 0521 5450. Mitteilen können sie ihre Beobachtungen aber auch der Polizei in Gütersloh unter Tel. 05241 869-0.

Meistgelesen