Rheda-Wiedenbrück

Aktivisten demonstrieren vor Tönnies gegen Tiertransporte bei Minusgraden

Zum Valentinstag wirbt das Aktionsbündnis vor dem Tönnies-Werk für Respekt und Liebe gegenüber Tieren.

Mit der bitteren Botschaft „Love you to Death“ (zu Tode geliebt) protestierten Katharina Friess (l.) und Anja Pfirrmann. | © Rainer Stephan

15.02.2021 | 15.02.2021, 20:00

Rheda-Wiedenbrück. „Zusammen stark – Partner des ländlichen Raums“ steht auf einem überdimensionalen Plakat, das die Fassade des Parkhauses auf dem Tönnies-Betriebsgelände ziert. Zusammen Stärke zeigen wollten am Valentinstag auch die Vertreter des bereits mehrfach öffentlich aufgetretenen Bündnisses aus Umwelt- und Tierrechtsaktivisten.

Initiiert vom Bielefelder Ableger der Internationalen Tierrechte-Bewegung „The Save Movement“ demonstrierten Mitglieder des Gütersloher Vereins Fairleben, der Organisation „Animal Rights Watch“ (Ariwa), der Bewegung „Extinction Rebellion“ sowie der Partei „Die Linke“ unterhalb des Tönnies-Plakats gegen Verzehr und Verwertung von Schlachttieren.

„Hinter allen Produkten mit tierischen Inhaltsstoffen steckt das Leid wehrloser Lebewesen. Wir hoffen, dass wir unsere Mitmenschen dazu anregen können, ihr Konsumverhalten zu hinterfragen und Mitgefühl zu entwickeln“, hieß es von Seiten der Veranstalter zum Anliegen der Demonstration. Das viel beschworene Bild von glücklichen Tieren auf dem Teller sei nur eine Illusion.

Ganz bewusst hatte sich das Bündnis für seine Aktion mit dem Valentinstag den „Tag der Liebe“ ausgesucht. An dem Tag wolle man an diejenigen erinnern, die in ihrem kurzen Leben nie Respekt und Liebe erfahren hätten und seit dem Tag ihrer Geburt für unseren Konsum ausgebeutet würden.

Minusgrade waren kein Hindernis

Dazu fanden sich vor den Tönnies-Werkstoren etwa 40 Mitglieder der beteiligten Organisation, aber auch Privatleute ein. Eine Demonstrantin, die ihren Namen nicht preisgeben wollte, hatte den Aufruf in einem sozialen Netzwerk gelesen und sich von Unna auf den Weg nach Rheda-Wiedenbrück gemacht. Mit einem selbst kreierten Plakat reihte sie sich ein in die Schlange der Demonstranten, die entlang der Gütersloher Straße zum Teil in meterhohen Schneebergen Aufstellung genommen hatten, um Autofahrer auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Auch Temperaturen um den Nullpunkt waren für die Aktivisten kein Hindernis. Stichwort „Nullpunkt“: Weil Tiertransporte laut „Save-Movement“-Sprecherin und Demonstrationsanmelderin Katharina Friess (Rietberg) bei Minustemperaturen nicht gestattet sind, wurde das Tönnies-Betriebsgelände in den vergangenen Tagen genauer in Augenschein genommen. Bei einer Zuwiderhandlung hätten die Aktivisten Strafanzeige wegen Verletzung der Tierschutzbedingungen gegen das betreffende Transportunternehmen erstattet. Bis Sonntagnachmittag 15.30 Uhr – eine halbe Stunde vor Ende der Demonstration – war es dazu jedoch noch nicht gekommen.