Die Stadthalle in Rheda-Wiedenbrück soll im Februar fertig sein

Rheda-Wiedenbrück. Die Veränderungsliste zum Entwurf des Haushaltsplans für 2020 umfasst manches Vorhaben. Zur "Anpassung an den Entwurf des Wirtschaftsplans der Flora Westfalica GmbH" hatte Volker Brüggenjürgen, Bündnisgrüne, im Haupt- und Finanzausschuss Klärungsbedarf. Das Budget von rund 2,7 Millionen Euro wurde "über Jahre hinweg um mehrere 100.000 Euro überschritten". Auch jetzt zeichnen sich Erhöhungen ab. Die Anpassung des Wirtschaftsplans der Flora sieht für das kommende Jahr 271.500 Euro mehr vor. Er steigt damit auf 3,12 Millionen Euro. Brüggenjürgen räumte ein, dass die Ratsmitglieder das Jahr über Beschlüsse fassen, die Kosten bei der Flora verursachen. Die Stadt sei dann für die Verlustabdeckung zuständig. Bei den nun vorgelegten Zahlen der Kämmerei aber fragte er: "Wie kommt das zustande?". Denn Veränderungen gibt es auch für die folgenden Jahre. 2021 steigt das Budget um 396.500 Euro, ein Jahr später um 575.000 Euro und im Jahr 2023 liegt die Veränderung bei plus 605.000 Euro auf 3,37 Millionen Euro. "Es ist geplant, die Kultur anzuheben" Die Frage sei absolut gerechtfertigt, meinte Uwe Henkenjohann, CDU-Fraktionsvorsitzender und Aufsichtsratsvorsitzender der Flora Westfalica. Er erläuterte, dass der neue Flora-Geschäftsführer Sebastian Siefert bei seinem Amtsantritt am 1. Oktober keinen Wirtschaftsplan von seinem Vorgänger Georg Robra, der die Stelle seit Januar 2018 nebenamtlich besetzt hatte, vorgefunden habe. Darum seien zunächst die Flora-Zahlen von 2019 im Haushaltsentwurf 2020 eingesetzt worden. Doch gibt es nächstes Jahr einige Veränderungen bei der Flora, nämlich durch die neue Stadthalle. Die soll am 8. Februar fertig sein und am 9. Februar eröffnet werden. Kosten soll der Neubau an der Hauptstraße 14,7 Millionen Euro - darauf hat der Stadtrat die Investition gedeckelt. Angespart wurden bislang 10,1 Millionen Euro bei der Flora. Weil die eine Vorsteuerrückerstattung in Höhe von 1,6 Millionen Euro geltend machen kann, bleibt ein Betrag von 3,1 Millionen Euro offen. Der soll durch ein Darlehen finanziert werden. Dessen Tilgung und die Zinsen sind in die Zuschüsse an die Flora für die nächsten Jahren eingearbeitet. "In der neuen Stadthalle soll es einen inhaltlichen Mehrwert geben" Beinhaltet sind dort auch Kosten für das Programm. "Es ist geplant, die Kultur anzuheben, die neue Stadthalle muss ja auch bespielt werden", spricht Henkenjohann von 120.000 Euro für das kommende Jahr. Die Kultur werde teurer, "weil es in dem Neubau auch einen inhaltlichen Mehrwert geben soll". Henkenjohann spricht von Stars, auch internationalen, und Genres, die "man im Reethus nicht abbilden konnte". Die Mehrkosten für Auftritte und Shows sollen durch den Ticketverkauf "wieder aufgefangen werden". Henkenjohann sagt auch, dass das aufgestockte Kulturbudget nach 2020 bei etwa 80.000 Euro liegen wird. Inhaltlich verantwortlich für das Programm ist die Flora. Sie unterbreitet dem Aufsichtsrat ihre Vorschläge, der dem Stadtrat dann empfiehlt, das Geld dafür bereit zu stellen. Zu seiner nächsten Sitzung kommt das Gremum am 9. Dezember zusammen und entscheidet über Zahlen und Inhalte. Die Liste der Stars, die in der Stadthalle auftreten werden, wird nicht verraten, weil "noch nicht alle Verträge unterzeichnet sind", informierte Siefert. Die Auftritte von zwei Comedians aber stehen beispielsweise fest. Zu sehen sind Kurt Krömer am 24. Juni mit seinem Programm "Stresssituation" und Paul Panzer am 12. November mit seinem Programm Midlife Crisis - willkommen auf der dunklen Seite". Das Musical "Drei Nüsse für Aschenbrödel" wird am 13. Dezember angeboten und "The Original Gospel Singers & Band" werden für den 23. Dezember angekündigt. Der Abriss des Reethus wird mit 250.000 Euro kalkuliert Steht die neue Stadthalle, dann wird das alte Reethus abgerissen. "Das könnte etwa vier Wochen nach der Eröffnung los gehen", schätzt Henkenjohann. Derzeit frage das städtische Immobilienmanagement Preise für den Rückbau ab, informierte Bürgermeister Theo Mettenborg im Hauptausschuss. Veranschlagt sind dafür derzeit 250.000 Euro im städtischen Haushalt, weil die Kommune Besitzerin der Immobilie ist. Unabhängig von der neuen Stadthalle und dem alten Reethus gibt es im nächsten Jahr einen Grund zu feiern: Die Stadt wird 50 Jahre alt. Bei der kommunalen Gebietsreform waren 1970 die Städte Rheda und Wiedenbrück mit den Gemeinden Batenhorst, Lintel, St. Vit und Nordrheda-Ems zusammengelegt worden. Dieses Jubiläum soll die Flora ausrichten. Dafür bekommt sie etwa 70.000 Euro extra für das Jahr 2020.

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