Hanfplantage neben Kita im Kreis Gütersloh gebaut: Anwohner protestieren gegen WG

Harsewinkel. Die Vorkommnisse rund um eine Wohngemeinschaft in einer Immobilie am Tecklenburger Weg haben nach der Veröffentlichung in der Neuen Westfälischen Reaktionen ausgelöst. Wie berichtet, fühlt sich die Nachbarschaft des besagten Hauses durch die dort lebenden Bewohner durch nächtlichen Lärm, Alkohol- und auch Drogenkonsum belästigt. Es habe mehrfach Drohungen und Beleidigungen vonseiten der Personen gegeben. Außerdem bauen diese Bewohner offensichtlich in ihrem Garten Hanfpflanzen an. Das Grundstück des Objektes grenzt direkt an den Spielbereich der Pauluskindertagesstätte. Auch von den Gärten der Nachbarschaft am Tecklenburger Weg ist die Hanfplantage samt der weißen Bank, auf denen die Bewohner das Cannabis mitunter konsumieren, direkt einzusehen. Die Information lieferten die Nachbarn nach Erscheinen des Artikels und dem dort gezeigten Foto noch nach. SPD-Fraktionsvorsitzender richtet seine Fragen an die Stadt Auf die in der NW beschriebenen Zustände hat Florian Hinney, Fraktionsvorsitzender der SPD Harsewinkel, gleich am Freitagmorgen reagiert. Der Kommunalpolitiker drückt sein Unverständnis in einer E-Mail an den städtischen Ordnungsamtsleiter Michael Bergholz aus und stellt Fragen an die Verwaltung. Diese ähnelten denen, die von der NW tags zuvor an die Bürgermeisterin gestellt worden waren. Von Sabine Amsbeck-Dopheide selbst kam keine Antwort, weil die Bürgermeisterin derzeit noch im Urlaub ist. Aber auch sonst niemand im Rathaus bezog bis zum späten Donnerstagabend Stellung dazu, warum das Ordnungsamt den Beschwerden der Nachbarn am Tecklenburger Weg bislang nur halbherzig nachging. Laut Hinney interessiert sich die SPD insbesondere für die folgenden Fragen: Welche Kenntnisse hat das Ordnungsamt von den Beschwerden der Bewohner gehabt? Welche konkreten Maßnahmen wurden ergriffen? Wie beurteilt die Stadtverwaltung die rechtliche und praktische Handhabe in diesem Fall? Astrid-Lindgren-Schule befindet sich ebenfalls in der Nähe Hinney ist auch dem Hinweis der protestierenden Anwohner nachgegangen, die in Zweifel ziehen, ob so viele Leute überhaupt dort unter einem Dach leben dürfen. Fündig geworden sind diese bei einem Ratsbeschluss vom 6. Dezember 2023. Danach seien laut Bebauungsplan Nr. 88 Rövekamp-Sürenbrede Wohngemeinschaften unzulässig. Lesen Sie auch: Cannabis in Gütersloh: Neuer Social Club kämpft trotz Legalisierung mit Startschwierigkeiten Definiert sind dabei Wohnformen, bei denen erwachsene Personen, die nicht miteinander verwandt sind oder in Lebensgemeinschaft leben, eine Wohnung teilen. &bdquo;Das könnte auch die Stadtverwaltung wissen und entsprechend handeln“, sagt Hinney. Sollte dieses ein Thema für die Kreisverwaltung sein, sollte wenigstens die Information weitergegeben werden. Das besagte Grundstück grenzt im Übrigen nicht nur zur direkt an die Paulus-Kita an. Auch die räumliche Nähe zur Astrid-Lindgren-Schule unterschreitet die vom Gesetzgeber geforderte 200-Meter-Grenze, die notwendig wäre, wenn es sich hier um einen eingetragenen Cannabisverein handeln sollte. 23 Polizei-Einsätze wegen Ruhestörungen seit Anfang 2025 Das Hauptgebäude der Grundschule liegt ebenfalls nicht weit von dem Haus entfernt. Ein Spiel- und Bolzplatz dazwischen trennt Kindertagesstätte und Schule. Auch der Schulleiter des Grundschulstandortes Astrid-Lindgren-Schule gehört zu den 62 Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern der Beschwerde. Worüber sich die Nachbarn ebenfalls den Kopf zerbrechen, ist die Frage, ob es zwischen den Ordnungskräften der Stadt und der Polizei einen Austausch gegeben habe. Diesen bestätigt Katharina Felsch, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde auf NW-Anfrage. Seit Jahresanfang habe es 23 Einsätze wegen Ruhestörungen an der Immobilie gegeben. &bdquo;Das hat in den Sommermonaten zugenommen, weil die da auch mehr draußen waren“, sagt Felsch. Bei den Verstößen, über die die Nachbarn so massiv beschweren, sei aber das Ordnungsamt der Stadt nun einmal vornehmlich zuständig. Stadtverwaltung hat sich bisher nicht zu Fragen geäußert Die Anwohner, die sich nun schriftlich bei der Stadt beschweren, haben 15 Polizei-Einsätze in nur acht Wochen aufgelistet. Über diese haben sie mit Termin und Uhrzeit in ein Protokoll angefertigt. Die Anfragen der NW an die Stadtverwaltung blieben bis zum Redaktionsschluss am Freitag unbeantwortet.

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