Deutliche Kritik an neuem Event in der Gütersloher Innenstadt

Gütersloh. Es ist die Magie der Dunkelheit, die im Zusammenspiel mit Lichterglanz entzückt und den grauen Alltag vergessen lässt. Genau diese Magie wollten sich auch die Stadtväter zunutze machen. Zum 200. Gütersloher Geburtstag wurde die Innenstadt deshalb in den vergangenen Tagen ab Einbruch der Dunkelheit offiziell mit so titulierten &bdquo;Lichtmomenten“ gefüllt. Im Auftrag der Stadt hatte Gütersloh Marketing ausgewählte Orte wie den Laubengang vor der Stadthalle, das Wasserband auf dem Berliner Platz, den Flöttmann-Verlag, die Bäume vor der Martin-Luther-Kirche oder die St.- Pankratius-Kirche in farbenfrohe Highlights verwandelt. Höhepunkt der Geburtstagsfeier &bdquo;200 Jahre Stadtrechte“ war am Freitag, auf den Tag genau 200 Jahre nach Erteilung der Stadtrechte, die mehrstündige Feier &bdquo;Gütersloh leuchtet auf“. Auf einer von allen Seiten einsehbaren 360-Grad Bühne gaben sich die Musik-Bands &bdquo;Soul Inside“, &bdquo;Goodbeats“ und &bdquo;Haptix“ die Instrumente in die Hand. Auf den Häuserzeilen rund um das Herz der Innenstadt entstanden durch wechselnde Projektionen immer neue Bilder. Gegen kurz vor 22 Uhr startete eine Multimedia-Show mit Lasern und Effekten. Dem schloss sich DJ und Wapelbeats-Mitbegründer Simon Drosten mit energiegeladenen Beats an. Besucher enttäuscht über zu wenig Licht-Installationen Beworben wurde das neue Event &bdquo;Gütersloh leuchtet auf“ im Vorfeld mit der Ankündigung: &bdquo;Ein Spaziergang durch die abendliche Innenstadt wird so zu einem besonderen Erlebnis - voller Überraschungen, leuchtender Akzente und magischer Lichtmomente.“ So hübsch diese Idee allerdings auch in der Theorie war, warf die praktische Umsetzung doch Kritik und Fragen bei den Besuchern auf. Nicht anders ließen sich die Reaktionen der Bevölkerung deuten. Die Lager waren dabei durchaus geteilt. Während sich viele Besucher unter 30 Jahren mit einem Getränk und Regenschirm auf dem Berliner Platz trotz Schauern einen vergnügten Abend machten, gingen die &bdquo;Lichtgänger“ meistenteils desillusioniert mit langen Gesichtern nach Hause. Bemängelt wurden dabei Quantität, Qualität sowie ein nicht erkennbares Konzept. Zwei einsame Schaufensterpuppen auf dem Kolbeplatz aufzustellen, ein paar beleuchtete Dreiecke in die Bäume vor der Martin-Luther-Kirche aufzuhängen oder den Gang zwischen Spiekergasse und Königstraße mit Symbolen anzustrahlen – das schien vielen doch zu wenig. Lesen Sie auch: Geschäfte und Gastronomien in Güterslohs Innenstadt: Neueröffnungen und Schließungen 2025 Kritik von Gütersloher Besuchern: &bdquo;Was die bieten, ist eine Frechheit“ Die Kommentare waren dementsprechend. &bdquo;Wenn die Stadt keine Lust auf eine Feier hat, soll sie auch keine machen. Was die bieten, ist eine Frechheit“, hieß es beispielsweise. Oder: &bdquo;Wir sind zwar nicht in New York, aber ein bisschen mehr hätte es schon sein dürfen.“ Eine Besucherin verglich &bdquo;Gütersloh leuchtet auf“ mit dem &bdquo;Lichterabend“ in Harsewinkel vor einer Woche: &bdquo;Im kleinen Harsewinkel war die Atmosphäre wesentlich einladender“, sagte sie, &bdquo;hier in Gütersloh wird alle 500 Meter etwas beleuchtet, dazwischen ist nichts“. Auch die Auswahl, welche Gebäude in den Genuss einer Lichtinszenierung kamen, verstand nicht jeder. Ein Gast vermutete: &bdquo;Der Auftrag lautete vermutlich: ’Bespielt die ganze Innenstadt, wie ist egal’.“ Gütersloher Restaurants profitieren an diesem Abend am meisten Die in spezielle LED-Kostüme gehüllten Lichterelfen des Tanztheaters Tori aus der Ukraine sorgten im Zusammenspiel mit Simone Beckmann immerhin für strahlende Gesichter auf beiden Seiten. Die Hauptgewinner des Freitagabends waren vermutlich aber – wohl auch wegen des wenig einladenden Regen-Wetters – am Ende die proppenvollen Restaurants im weitläufigen Innenstadtbereich, in die sich viele der Geburtstagsgäste geflüchtet hatten. Der eine oder andere mag bei der Gelegenheit vielleicht auch auf den 200. Geburtstag der Stadt Gütersloh angestoßen haben. Tipps: Das sind die besten Restaurants im Kreis Gütersloh

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