WG im Kreis Gütersloh terrorisiert Nachbarn: Warum ist Stadt nicht längst eingeschritten?

Harsewinkel. 30 Polizeieinsätze gab es seit Jahresbeginn, allein fünf am Wochenende. Musik wummert voll aufgedreht zu allen möglichen und unmöglichen Tages- und Nachtzeiten nach draußen und raubt den Nachbarn wechselweise die Ruhe, den Schlaf oder die Nerven. Wenn diese sich bei den Verursachern beschweren, werden sie bedroht und beleidigt. Oder schon mal Reifen eines Anhängers zerstochen oder Schieferplatten an Häusern zerstört. Zuletzt wurde – mit vorhergehender Ansage – eine Photovoltaikanlage beschädigt. Auch den exzessiven Drogen- und Alkoholkonsum bekommen die Nachbarn rundum in allen Details von Rumschreien mit. Und hinten im Garten blüht nicht der Flachs, sondern der Hanf... Dies ist keine Zustandsbeschreibung aus einem sozialen Brennpunkt oder Hotspot des Verbrechens. Sondern der &bdquo;ganz normale“ Alltag, wie ihn die Nachbarn erleben, die um ein Einfamilienhaus in einem Harsewinkeler Siedlungsgebiet leben. In dem aber nicht eine Familie wohnt, sondern wohl zehn Menschen, die nicht miteinander verwandt sind. Und schon damit gegen die Auflagen des Bebauungsplans im Stadtquartier verstoßen. Cannabis-Schwaden ziehen auf Kita-Gelände Diese Bewohner machen nachweislich und aktenkundig seit mindestens acht Monaten den Nachbarn das Leben schwer. Ganz zu schweigen von den Kindern in der direkt am Gartenzaun liegenden Kita, deren Betreuerinnen wegen ihrer Sorgfaltspflicht dem Nachwuchs das Spielen im Freien untersagen, sobald die Rauchschwaden vom Joint nebenan über den Zaun wabern. Szenen, wie sie sich womöglich jeden Tag in ähnlichen Konstellationen in jeder beliebigen Kommune hierzulande abspielen. Und worüber sich in einer Großstadt womöglich niemand aufregen würde. In Harsewinkel haben sich die Nachbarn jetzt aufgeregt. Und einen Brief an die Verwaltung geschrieben, in dem sie dezidiert auflisten, mit welchem Ärger sie Tag für Tag zu kämpfen haben. Lesen Sie auch: Hanfplantage neben Kita im Kreis Gütersloh gebaut: Anwohner protestieren gegen WG Die Nachbarn sprechen von einem Drogenumschlagplatz. Sie haben zudem ein Lärmprotokoll erstellt und ihrer Sammelbeschwerde angehängt. Parallel haben sie zuletzt die NW informiert. Und damit die Öffentlichkeit hergestellt, von der sie sich erhoffen, dass diese nun die Stadt zum Handeln zwingt. Denn die Ortsbesuche der Beamten verschafften aber nur vorübergehende Besserung. Passive Haltung des Ordnungsamtes im Kreis Gütersloh Die entnervten Anwohner kritisieren die passive Haltung des städtischen Ordnungsamtes. Man lasse die Anwohner im Stich. Sie sprechen inzwischen von einem &bdquo;Versagen der Stadt“. Was die Nachbarn nicht nachvollziehen können, ist das Hin- und Herschieben von Kompetenzen und Zuständigkeiten zwischen Polizei und Stadt. Die Polizei sagt, dass bei Verstößen wie Ruhestörungen das Ordnungsamt vornehmlich zuständig sei. Das wiederum verweist auf die Polizei, die etwa bei den Sachbeschädigungen zuständig sei. Die pauschale Darstellung, es werde seitens der Stadt nichts unternommen, entspreche nicht den Tatsachen, wehrt sich die Verwaltung. Eine rechtssichere Sanktionierung – etwa durch Bußgelder – sei jedoch nur möglich, wenn konkrete Personen als Störer eindeutig identifiziert werden können. Dies sei bislang in vielen Fällen nicht gegeben gewesen. Mehr dazu: WG im Kreis Gütersloh terrorisiert Nachbarn – Polizei muss erneut eingreifen Formaljuristisch mag das alles so richtig sein. Den Nachbarn hilft es aber nicht weiter. Sie zweifeln am gesunden Menschenverstand. Sie bitten um Hilfe, fühlen sich alleingelassen. Da hilft ein Satz wie (Zitat:) &bdquo;Alle Beteiligten – Stadt Harsewinkel, Ordnungsamt, Polizei und weitere Fachbehörden seien sich der angespannten Lage im Umfeld des Hauses bewusst und arbeiten gemeinsam daran, rechtlich belastbare Maßnahmen zu ergreifen“, nicht weiter. Bevölkerung erwartet ein schnelleres Handeln Wenn sich die Stadt doch schon länger bewusst ist, dass dort zehn Leute unter einem Dach hausen, die das so nicht dürfen, warum ist sie dann nicht schon längst eingeschritten? Hier wäre doch ein juristischer Hebel, um – in Zusammenarbeit mit der Polizei – einzugreifen. Warum passiert das nicht? Und warum muss erst einer der Beschwerdeführer öffentlich darauf hinweisen, dass es genau diesen Passus im Bebauungsplan gibt? Fragen, die sich &bdquo;Die Bevölkerung“ jenseits formaler Rahmenbedingungen stellt. Und ein schnelleres Handeln erwartet. Sonst heißt es schnell wieder. Ich werde von meinem Staat, und nichts anderes sind Ordnungsamt und Polizei, weder gehört noch gesehen. Nicht nur, aber eben auch gerade in Wahlkampfzeiten. Aktuelle News gibt es täglich auf dem Whatsapp-Kanal der NW Gütersloh

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