Pferd bricht im Kreis Gütersloh tot zusammen: Veterinäramt äußert sich nach Anzeige

Harsewinkel. Nach dem Tod eines Kutschenpferdes am Donnerstag, 19. Juni, zum Auftakt des Heimat- und Schützenfestes in Marienfeld meldet sich die Tierschutzorganisation &bdquo;Peta“ zu Wort. Diese erstattet Anzeige und wendet sich auch direkt an den Heimat- und Schützenverein. Dieser soll, so die Forderung, künftig pferdefreie Umzüge abhalten. Der Verein berichtigt die Darstellung des Vorfalls. Pferde sind in Marienfeld bereits seit Jahren nicht mehr in Umzügen im Einsatz. Das Pferd war zuvor am Donnerstagnachmittag in Harsewinkel tot zusammengebrochen. Das Tier war vor eine Kutsche gespannt und starb gegen 15.45 Uhr auf dem Festplatz an der Klosterstraße. Daraufhin hat &bdquo;Peta“ einer eigenen Pressemitteilung zufolge am Montag, 23. Juni, Anzeige beim Kreisveterinäramt Gütersloh erstattet. Diese Anzeige sei erfolgt, um zu erreichen, dass die Umstände des Todes untersucht würden, schreibt &bdquo;Peta“. Zugleich übt die Tierrechtsorganisation Kritik am Heimatverein für die Verwendung von Pferden und forderte den Vorstand in einem Schreiben auf, künftig von der Pferdenutzung für Umzüge abzusehen. Tod des Tieres sei weder vorhersehbar noch verhinderbar gewesen Das Kreisveterinäramt hat die von &bdquo;Peta“ eingegangene Meldung bestätigt - und sich inzwischen zum Vorfall geäußert. Es kommt zu dem Ergebnis, dass der Tod des Tieres auf einen medizinischen Notfall zurückzuführen ist. &bdquo;Der Tod war weder vorhersehbar noch verhinderbar“, heißt es. Das Tier sei unauffällig gewesen. &bdquo;Weil es sich eben um einen medizinischen Notfall handelt, wird das Veterinäramt keine Konsequenzen ziehen.“ In einer Stellungnahme macht der Heimat- und Schützenverein deutlich, dass er auf die Befindlichkeiten der Tiere bereits seit Jahren Rücksicht nimmt. Dieses sei entgegen der Darstellung nicht bei dem Schützenumzug mitgelaufen. &bdquo;Im Rahmen unseres Festes werden seit einigen Jahren Pferde ausschließlich für Kutschfahrten außerhalb von Umzügen eingesetzt“, erklärt der Vorstand des Heimat- und Schützenvereins. Die Abläufe und Wegstrecken seien bewusst so aufeinander abgestimmt, dass ein Zusammentreffen von Pferden und der Musik der Spielmannszüge und Kapellen verhindert werde. &bdquo;Die Kutscher sind allesamt erfahren. Die Besitzer sind stets beim eigenen Tier“, heißt es weiter in der Erklärung. Pferd sei außerhalb des offiziellen Programms zu Tode gekommen Der Heimatverein bedauere sehr, dass im Rahmen des Festes am Fronleichnamsdonnerstag ein Pferd verstorben sei. Das 22-jährige Tier sei vor einer Kutsche im Einsatz gewesen. Entgegen der Berichterstattung in der Zeitung habe sich dieser Vorfall allerdings nicht während des Programms ereignet. &bdquo;Dieser ereignete sich weitestgehend unbemerkt auf dem Rückweg zum Hof auf der Klosterstraße abseits des Festplatzes“, stellt der Verein in seinem Statement klar. Lesen Sie auch: Schützenkönige im Kreis Gütersloh: Neuer Kaiser steht fest - besonderes Outfit fällt auf In der Kutsche hätten sich keine Passagiere befunden. Der Besitzer habe den Abtransport des verstorbenen Tieres zum Hof selbst organisiert. Zudem sei das Pferd außerhalb des offiziellen Programms zu Tode gekommen, als dieses nach der Kutschfahrt eigentlich mit seinem Eigentümer die Heimfahrt antreten sollte. Inzwischen hat sich auch der Halter des gestorbenen Pferdes geäußert. Der Marienfelder bestätigte, dass der am Fronleichnamstag gestorbene 22-jährige westfälische Warmblüter bereits bei unzähligen Schützenfesten im Einsatz gewesen sei. Beim Schützenfest in Marienfeld sei dieser nur für die kurze Kutschfahrt der Kinder eingesetzt worden. Die Vorwürfe der Organisation &bdquo;Peta“ könne er nicht nachvollziehen“, wird der Marienfelder zitiert. Einsatz der Tiere bei Umzügen habe nichts mit Brauchtum zu tun, so Peta &bdquo;Pferde laufen nicht freiwillig bei Umzügen mit, für sie bedeutet ein solcher Einsatz bei einem lauten und von Menschen umsäumten Schützenumzug hoher Stress. Dieser Missbrauch von Tieren hat nichts mit Brauchtum oder Tradition zu tun“, erklärt Peter Höffken, Fachreferent bei &bdquo;Peta“, den Standpunkt der Tierschützer, warum die Tiere grundsätzlich nicht im Rahmen solcher Veranstaltungen eingesetzt werden sollten. Dort, wo Pferde noch auf Umzügen eingesetzt würden, die meist von lauten Kapellen begleitet und von zahlreichen Menschen umsäumt werden, handelte es sich nach Ansicht von &bdquo;Peta“ um Missbrauch der Tiere. Dies habe nichts mit Brauchtum zu tun. Peter Höffken führt Beispiele an, bei denen es durch durchgehende Pferde zu Todesfällen gekommen sei. &bdquo;Peta“ verweist zudem darauf, dass in Bonn keine Pferde mehr beim Rosenmontagsumzug aus Gründen des Tierwohls und der Sicherheit eingesetzt würden. Auch auf der Cranger Kirmes in Herne gebe es beim Umzug keine Pferde mehr.

Meistgelesen