Mit vielen Fotos: Großes Event lockt etliche Besucher in die Gütersloher Innenstadt

Gütersloh. Die paar Regentropfen vor Anbruch der Langennachtderkunst irritieren nur kurz. Schnell war die Bühne auf dem Berliner Platz getrocknet, sodass acht Tanzgruppen, Kinder wie Erwachsene, die ersten Akzente der Veranstaltung setzen konnten. Viel Publikum hatte sich da schon eingefunden. Die Zahl derer, die im Laufe der Nacht zwischen den 42 Stationen pendelten, sollte weiter zunehmen. Aber auch der Platz selbst blieb noch länger ein Anlaufpunkt. Dafür sorgten die Big Band der Anne-Frank-Gesamtschule und dazu die Getränkestände vom Rotary- und Lions Club. Blicke durch die Spiegelröhren des ebenfalls dort geparkten Kaleidoskop-Dreirads von Lothar Lempp mochten auch die Vielfältigkeit des Angebots der Nacht widerspiegeln, die im Rahmen des Stadtjubiläums selbst ihr 25-jähriges Bestehen beging. Da war auch der WDR neugierig und sendete Live-Aufnahmen in sein Programm. Dem der Nacht, unterstützt durch die Bürgerstiftung, organisiert vom Fachbereich Kultur unter Mitwirkung vieler Engagierter, war auch diesmal kaum auszuweichen. Fast stolperte man in der Königstraße, nicht über Gullydeckel, sondern über deren Abdrucken, die Dieter Strothenke alias Schargé und Larissa Spenst kniend besorgten, um daraus Bilder zum Thema &bdquo;Gütersloher Pflaster“ zu fertigen. 25 Künstlerinnen und Künstler in der Stadthalle Gütersloh Bilder, Gemälde, Fotos zu Gütersloh waren natürlich ein Schwerpunkt der Kunstnacht. Der rührige &bdquo;Gütersloher Künstlerkreis“ um Karin Davids hatte eigens dafür zu Pinsel und Farbe gegriffen. Der Titel eines Gemäldes von Davids, &bdquo;Cappuccino in the City“, mag stellvertretend dafür stehen. Neben diesen Arbeiten im Theaterfoyer gingen auf der &bdquo;Baustelle Kunst“ in der Stadthalle 25 weitere Künstlerinnen und Künstler auf Gütersloher Themen ein. Die &bdquo;Überblendungen“, mit denen Siegmund Bergemann historische Aufnahmen aus der Stadt mit aktuellen überlagert, zogen in der Bürgerstiftung besonders intensive Blicke an. &bdquo;Die Leute sind ganz begeistert“, sagte Stiftungs-Sprecherin Doris Pieper. &bdquo;Das weiß ich noch, als diese Ampel da hing am Seil“, wies etwa ein Besucher auf ein Foto der Kreuzung König-. Münster- und Hohenzollernstraße. GT-Fotos auch bei &bdquo;Fine Art Photographie“. Lesen Sie auch: Anwohner-Beschwerden in Gütersloh stoppen Events an diesem beliebten Platz Nicht zu vergessen und weiterhin sehr zu empfehlen die Ausstellung &bdquo;Der Weg zu Fläche und Form“, die bei Siedenhans & Simon (noch bis zum 17. Juli) &bdquo;Die Stille Kunst des Siegfried Kortemeier“ zeigt. Ebenfalls dicht gedrängt ging es vor den spanischen Motiven von Michael Bachus bei GT-Marketing zu. Arminia-Fans konnten sich Karten fürs Pokalfinale drucken In Manfred Makowskis Holzpixel Designwerkstatt ließ sich &bdquo;Druckgrafik neu entdecken“. Arminia-Bielefeld-Fans konnten sich noch Karten fürs Pokalfinale drucken lassen, wenn auch nicht mit Einlassgarantie. Im Veerhoffhaus stellten sieben Künstler die Ateliers vor, in denen sie demnächst arbeiten und bis zum 15. Juni täglich von zehn bis 22 Uhr auch anzusprechen sind. Auf dem Kolbeplatz malte Mark Westermann auf drei Großleinwänden. Stets kleine Schlangen bildeten sich etwa vor der von der Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz dort aufgestellten &bdquo;Wunschkammer“ oder gegenüber an der &bdquo;Postinale“, die vom Kulturort Wilhalm schon vor dem offiziellen Start in Harsewinkel eingerichtet worden war. Großes Interesse am Theater, dessen Innenarchitektur eine Besucherin nebenbei mit den Worten &bdquo;Das haben sie aber schon sehr cool gemacht“ bewunderte. In der Studiobühne, wo sich die Bürgerbühne auf &bdquo;Spurensuche der Stadtwerdung“ begab, fanden etliche Interessierte keinen Einlass mehr. Und &bdquo;Der Eisvogel (&bdquo;Missing Ginken“), das &bdquo;sagenhafte Live-Hörspiel“ von Fink Kleidheu (Christian Schäfer) fand zweimal auf voll besetzter Hinterbühne statt. Hier versuchen der Grafensohn und freiwillig als Knecht arbeitende Jus (Andreas Ksienzyk) und Regina (Christine Diensberg), gerufen Ginken, die als Hexe verdächtigte Magd des Bauern Görken, ihrer verzwickten Beziehung auf den Grund zu kommen. Veranstalter: Ein Mehrwert für Gütersloh Vor einem stimulierenden Video (Kai Uwe Oesterhelweg) entwickelt sich zwischen Sundern, Zwolle und der &bdquo;Hexenprüfung“ auf Schloss Waldeck durch alle Zeitebenen eine märchenhaft märchenkritische Faktensuche und Gefühlsvergewisserung der beiden, begleitet vom Spielmann Kim Efert. Das Stück wurde aufgenommen und soll auf YouTube gestellt werden. Lesen Sie auch: Gütersloher Stadtjubiläum sollte jetzt erst recht gefeiert werden! Und Musik gab’s auch. &bdquo;Von Bach bis Punk“, wie es Kulturdezernent Andreas Kimpel umschrieb, vom Bachchor in der Martin-Luther-Kirche bis zu &bdquo;NØTALENT“ im Wasserturm. Dazwischen immer wieder Lieder, ob hinter art colori, hinterm Kultursekretariat oder am Stadtmuseum. Im Stadthallenfoyer sang das Neue Rock-Oper-Ensemble und vor der Schule für Musik & Kunst bediente unter anderen Nachwuchstalenten der kleine Johannes fast schon wie beiläufig die Tasten. &bdquo;Eine Veranstaltung, ohne die Gütersloh ärmer wäre“ bilanzierten die Veranstalter die Kunstnacht und lobten den Einsatz der vielen Beteiligten. &bdquo;Das ist einfach ein Mehrwert für Gütersloh“.

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