Unfallgefahr: Diese 43 Unfallschwerpunkte in Bielefeld sollten Sie kennen

Bielefeld. Die Verkehrspolizei hat im März angekündigt, die Verkehrskontrollen an den zehn unfallträchtigsten Stellen der Stadt stärker in den Fokus zu nehmen und dort Kontrollen durchzuführen. Denn an den damals 36 bekannten Unfallhäufungsstellen hatten sich im vergangenen Jahr 30,5 Prozent aller Unfälle mit Verletzten und 27 Prozent aller Unfälle mit Sachschaden in der Stadt ereignet. Doch die Top-10-Idee der Verkehrspolizei ist nicht umsetzbar, sagt die Stadt. Die NW zeigt eine Übersicht über die 43 Unfallschwerpunkte der Stadt, eine der höchsten Zahlen der letzten Jahre. Polizeipräsidentin Sandra Müller-Steinhauer und Polizeidirektor Hendrik Bösch versprachen sich, mit den Kontrollen an den Top-10-Schwerpunkten einen spürbar positiven Effekt auf die Unfallbilanz der Stadt Bielefeld zu haben. Doch so einfach ist das nicht. Denn welches die zehn Hauptunfallstellen in der Stadt sind, ist den Behörden unklar. Wie die Stadt Bielefeld auf Anfrage mitteilt, sei eine Priorisierung der inzwischen 43 Unfallschwerpunkte nicht möglich. Das Amt für Verkehr antwortet: &bdquo;Teilweise entscheidet nur der Zufall, ob ein Unfall zu einem leichten Sachschaden führt, eine schwere Verletzung einer beteiligten Person zur Folge hat oder aber durch Glück ein Unfall vermieden werden kann. Zudem ist es nicht möglich, verschiedene Arten der Unfälle gegeneinander abzuwägen und so eine Priorisierung vorzunehmen.“ Das macht Bielefelder Kreuzungen zu Unfallschwerpunkten Dazu muss man wissen, dass die Marke &bdquo;Unfallhäufungsstellen“ nur Kreuzungen oder Straßenbereiche erhalten, wenn mindestens drei schwere Sachschadensunfälle des gleichen Grundtyps in einem Jahr gemeldet werden (Möglichkeit 1). Ebenfalls zur Unfallhäufungsstelle werden Kreuzungen, an denen mindestens drei Unfälle mit Schwerverletzten oder sogar Toten innerhalb von drei Jahren gemeldet wurden (Möglichkeit 2). Möglichkeit Nummer drei sind fünf Unfälle mit mindestens einem Verletzten innerhalb von drei Jahren, wenn Fußgänger oder Radler beteiligt waren. Hierbei wollen die Behörden frühzeitig Entwicklungen entgegentreten, bei denen offensichtlich die schwächsten Verkehrsteilnehmer gefährdet sein könnten. Lesen Sie dazu: Bielefelder Unfallbilanz: Acht Verkehrstote und Höchststand bei den Verletzten Also ist der Plan der Polizei, an den zehn gefährlichsten Stellen durch repressiven Druck Einfluss auf das Unfallgeschehen zu nehmen, gescheitert? Diese Frage bleibt unbeantwortet. Zuständig für diese Entscheidung ist die Unfallkommission – bestehend aus Experten vom Amt für Verkehr, Polizei, dem Landesbetrieb &bdquo;Straßen.NRW“ und der Bezirksregierung. Die Bielefelder Polizei kann deshalb zu der Frage allein keine Aussage treffen. Die Redaktion hat sich die 43 Unfallschwerpunkte in der Stadt näher angesehen. 15 davon sind neu und werden hier etwas ausführlicher behandelt. 16 Unfallschwerpunkte in Bielefeld Mitte 1. Heeper Straße / Huberstraße Mit elf Verletzten weist diese Kreuzung die vierthöchste Verunglückten-Quote in cden vergangenen drei Jahren auf. Insgesamt kam die Polizei hier auf 15 Unfälle. Schwer verletzt wurde zum Glück niemand. Sieben der Verletzten gehörten der Gruppe der Fußgänger und Radler an. Die Unfallkommission hat neue Markierungen und eine Änderung der Ampelschaltung in die Wege geleitet. Das scheint bisher Erfolg gezeigt zu haben. 2. Jöllenbecker Straße / Feilenstraße / Bahnhofstraße Seit 1995 landet diese Kreuzung auf Höhe der Fußgängerzone immer wieder auf den Tischen der Unfallkommission. Trotzdem war seit 2015 hier lange Zeit Ruhe. Doch in den vergangenen drei Jahren kam es hier zu elf Unfällen mit zehn Verletzten (eine Person wurde dabei schwer verletzt). Neun der Verletzten gehören zur Kategorie Fußgänger/Radle (dritthöchster Wert). Ein Hauptgrund für die verschiedenen Fehler, die zu den Unfällen führten, scheint die Unübersichtlichkeit der vier- und dreispurigen Straße zu sein. Insbesondere das Linksabbiegen scheint hier schwierig zu sein: Die Stadt will die Kreuzung nun umbauen und ein Linksabbiegen in die Bahnhofstraße (Richtung Hauptbahnhof) verbieten. 3. Herforder Straße / Beckhausstraße / Walther-Rathenau-Straße Von 2017 bis 2022 registrierte die Polizei hier 28 Unfälle mit fünf Schwerverletzten und zehn Leichtverletzten. Der Großteil der Unfälle waren Abbiegeunfälle. Einige Maßnahmen wurden bereits getroffen. Seit 2022 ist das Unfallbild unauffällig. Zur Änderung der Kreuzung liegen trotzdem bereits Planungen vor. 4. Eckendorfer Straße / Walther-Rathenau-Straße / Ostwestfalendamm Die Kreuzung vor dem Tunnel zum Ostwestfalendamm kam in den Jahren 2021 bis 2023 auf 23 Unfälle. Das ist die höchste Unfallrate in der Stadt. Bei zwölf Kollisionen gab es Verletzte zu beklagen (zweithöchster Wert), vier Betroffene davon wurden schwer verletzt. Obwohl das Unfallbild uneinheitlich ist, registrierte die Polizei vier Rotlichtverstöße als Unfallursache. 5. Schildescher Straße / Ernst-Rein-Straße (Kreisel) Ein Unfall mit Schwerverletzten und sechs mit Leichtverletzten gab es von 2021 bis 2023 am Stadtwerke-Kreisel. Sechs der sieben Verletzten waren Radler oder Fußgänger. Die Unfallkommission machte fehlende Fußgängerüberwege und das hohe Geschwindigkeitsniveau aller Verkehrsteilnehmer dafür verantwortlich. Ob sich nach dem Nachrüsten der Überwege das Unfallbild verbessert, wird beobachtet. 6. Alfred-Bozi-Straße / Elsa-Brändström-Straße / Notpfortenstraße Mit 13 Verletzten (vier davon schwer verletzt) aus dem Bereich Radfahrer / Fußgänger liegt diese Kreuzung in der Verunglücktenbilanz ganz vorne. Seit 2016 machen hier vor allem Abbiegeunfälle sorgen. Die Kreuzung soll deshalb umgebaut werden. Weil das erst zusammen mit der Umplanung für den &bdquo;altstadt.raum“ passieren soll, ist ein Termin dafür noch nicht absehbar. Seit 2017 ereigneten sich hier 34 Unfälle, 25-mal waren dabei Radfahrer oder Fußgänger verletzt worden, viermal gab es Schwerverletzte zu beklagen. 7. Eckendorfer Straße / Am Stadtholz Ein Dauerthema der vergangenen Jahre ist die Kreuzung bei Burger King und KFC. 22 Unfälle, zehn davon mit Verletzten (dreimal schwere, siebenmal leichte Verletzungen), bedeuten die zweithöchste Marke in der Stadt. Sechs Verletzte waren Radfahrer. Das Unfallbild deutet vor allem auf Abbiegeunfälle hin (sechsmal). Aber es gab auch auffällig viele Auffahrunfälle durch Rückstaus, die durch Linksabbieger zu den Schnellrestaurants entstanden sein könnten. 8. Oelmühlenstraße / Teutoburger Straße An dieser Kreuzung haben zuletzt sieben leicht verletzte Radler in den vergangenen drei Jahren ein Problem offenbart. Ein Problem sind abbiegende Autofahrer in die Teutoburger Straße, die aber an der Stelle nicht nach links abbiegen dürfen. Das Schild dafür (&bdquo;nur geradeaus und rechts“) &bdquo;sei nicht ausreichend gut begreifbar“. Auch die mangelnde Rotfärbung der Radfurt wird bemängelt. 9. Artur-Ladebeck-Straße / Obernstraße / Alfred-Bozi-Straße Acht Verletzte (zwei davon schwer verletzt) machen auch das Eingangstor zur Altstadt vor allem für Vertreter der Kategorie Radfahrer / Fußgänger gefährlich. Offenbar führt die Unübersichtlichkeit der Kreuzung vor allem beim Einbiegen/Kreuzen zu Fehlern. Zusätzliche Warnblinker sollen die Fußgänger in Richtung Altstadt schützen helfen. 10. Heeper Straße / Otto-Brenner-Straße / Lohbreite Ein Schwerverletzter und acht Leichtverletzte sind die Unfallbilanz der vergangenen drei Jahre. In allen Fällen waren Radler und Fußgänger betroffen. Der Kreuzung mangelt es an Übersichtlichkeit, sagt die Unfallkommission. In allen Fällen wurden Unfallbeteiligte übersehen, meistens beim Abbiegen. Die Stadt prüft nun, die Linksabbieger-Ampel einzeln fahren zu lassen. 11. Heeper Straße / Mühlenstraße Sechs verletzte Radfahrer (eine Person wurde dabei schwer verletzt) sind die Bilanz der vergangenen drei Jahre. Dreimal waren Fehler beim Abbiegen ursächlich, dreimal Fehler beim Einbiegen oder Kreuzen. Ein Haus an der Kreuzung schränkt die Sicht nach rechts für den Autoverkehr aus der Mühlenstraße ein. Schnelle Radler und E-Scooter-Fahrer seien dadurch erst spät zu sehen. Außerdem ist die rote Farbe der Radwegquerung nicht mehr gut zu sehen. Die Polizei soll hier vor allem auf Verkehrsteilnehmer auf dem Radweg achten, die diesen in falscher Richtung benutzen. 12. Am Stadtholz / Huberstraße / Bleichstraße Sechs von neun Unfällen hier waren Abbiegeunfälle. Bei drei Unfällen gab es Schwerverletzte, dreimal Leichtverletzte. Trotzdem ist das Unfallgeschehen hier nicht einheitlich. Die Schüler der umliegenden Schulen sind nicht in auffälliger Weise beteiligt. 13. Schildescher Straße / Brüggemannstraße / Mielestraße Bis 2022 zeigte diese Kreuzung deutliche Auffälligkeiten: Seit 2018 gab es hier 17 Unfälle mit 12 Leichtverletzten. Zehn davon gehören zur Kategorie Radler. 2023 blieb die Kreuzung unfallfrei. Um die Sicherheit für den Radverkehr zu erhöhen, wurde dennoch 2023 eine Umplanung der Kreuzung beschlossen. 14. Schildescher Straße / Nowgorodstraße Sieben verletzte Radfahrer/Fußgänger registrierte die Polizei in den vergangenen drei Jahren vor allem beim Abbiegen auf der Höhe der Eisenbahnbrücke. Nach der Installation von Hinweisschildern gab es bisher keine neuen Unfälle mehr. Die Stelle wird weiter beobachtet. 15. Stapenhorststraße / Kiskerstraße / Goldbach Die anhaltenden Unfälle an der Kreuzung Höhe Klösterchen (seit 2017 gab es 15 Leichtverletzte, zwölf davon Radler/Fußgänger) machen eine umfassendere Ampelregelung nötig. Die Umsetzung ist 2025 geplant. 16. Beckhausstraße / Schildescher Straße Hier wurden in den vergangenen drei Jahren fünf Personen verletzt, zwei davon schwer. Alle fünf waren Fußgänger oder Radfahrer. Drei Mal ereigneten sich die Unfälle beim Überschreiten der Fahrbahn. Kürzlich wurden deshalb Warnblinker installiert. Die Grünphase für Fußgänger soll hier verlängert werden, das geht aber nur mit dem Austausch der Ampelsteuerung. Sieben Unfallschwerpunkte in Stieghorst 17. Detmolder Straße / Otto-Brenner-Straße / Osningstraße 21 Unfälle zwischen 2019 und 2022 mit einem Schwerverletzten und 14 Leichtverletzten machten die Siekerkreuzung zu einem Problemfall. 2019 bis 2021 wurden zudem sechs Radler/Fußgänger unter den Verunglückten verzeichnet. Seit Herbst 2024 sorgt ein Rotlichtblitzer (nur in Blickrichtung Osningstraße) dafür, dass die Verstöße der Autofahrer zurückgehen. Lesen Sie dazu: Warum Bielefeld noch mehr Blitzer anschafft 18. Detmolder Straße / Lagesche Straße / Breslauer Straße Elf Unfälle mit sechs Verletzten (dreimal schwerverletzt, dreimal leichtverletzt) in den Jahren 2021 bis 2023 führten zur Einrichtung einer Rechtsabbieger-Ampel für die Radler. Das war offensichtlich effektiv. Die übrigen Unfälle waren uneinheitlich. 19. Oerlinghauser Straße / Lipper Hellweg Seit 2007 macht diese Kreuzung immer wieder Ärger. 2024 registrierte die Polizei hier fünf Verletzte, einmal davon schwerverletzt. In allen Fällen ging es um Fehler beim Einbiegen oder Abbiegen. Laut Unfallkommission ist die Sicht bei der Fahrt Richtung Oerlinghauser Straße &bdquo;zu schlecht“. Außerdem kommen Radler auf dem Zwei-Richtungsradweg aus beiden Richtungen. Diese Möglichkeit soll 2027 durch einen Umbau beendet werden. 20. Detmolder Straße / Oerlinghauser Straße In den Jahren 2021 bis 2023 wurden hier fünf Radfahrer oder Fußgänger verletzt (einmal schwer verletzt). Es wurden Markierungen aufgetragen. Seitdem wird beobachtet. 21. Linnenstraße / Hamelner Straße Drei Schwerverletzte in drei Jahren sind der Grund, dass die Kreuzung in die Reihe der Unfallschwerpunkte aufgenommen wurde. Die Verkehrssicherheitsexperten konnten aber keinen konkreten Mangel erkennen. Das Unfallgeschehen hier wird weiter beobachtet. 22. Osningstraße / Lipper Hellweg An dieser Stelle sind 2023 erstmals in einem Jahr vier Leichtverletzte aufgefallen – vornehmlich Abbiege- oder Einbiegeunfälle. Übereinstimmende Faktoren sind nicht erkennbar. Die Beobachtung bleibt aufrecht. 23. Stralsunder Straße 24 (Zebrastreifen mit Radweg) Sechs Leichtverletzte der Kategorie Fußgänger/Radler sind hier die Bilanz der vergangenen drei Jahre. Interessant: An der Stelle befindet sich ein Zebrastreifen, an dessen Seite noch ein Radweg die Straße kreuzt. Die Unfallkommission geht davon aus, dass diese Art der Querung 2022 noch neu war. Seitdem ist die Zahl der Unfälle nicht mehr so auffällig. Zur Verbesserung der Übersicht soll das Grün zurückgeschnitten und eine Litfaßsäule entfernt werden. Sieben Unfallschwerpunkte in Heepen 24. Herforder Straße / Heilbronner Straße Seit 1998 ist diese Kreuzung immer wieder auffällig – zuletzt jedes Jahr seit 2017 (außer 2019). 2023 gab es hier drei Leichtverletzte. Vorwiegend handelt es sich dabei um Auffahrunfälle im Rückstau. Die Experten sehen ein zu hohes Geschwindigkeitsniveau. Deshalb wurde die Ortstafel so versetzt, dass der Bereich nun innerorts liegt und Tempo 50 gilt. 25. Eckendorfer Straße / Schelpmilser Weg Im Jahre 2023 kam es hier zu vier Linksabbiegerunfällen mit drei Leichtverletzten. Die Experten sind sich sicher, dass sie zu verhindern gewesen wären, wenn die Ampel zeitweilig nur für die Linksabbieger auf &bdquo;grün“ schalten würde. Mittelfristig soll deshalb jede der Hauptrichtungen eine alleinige Grünphase erhalten (&bdquo;Phasentrennung“). 26. Eckendorfer Straße / Rabenhof Neun Unfälle mit einem Schwerverletzten und fünf Leichtverletzten sorgten 2023 dafür, dass diese Kreuzung zur Unfallhäufungsstelle wurde. In sieben Fällen handelte es sich um Abbiegeunfälle. Überhöhte Geschwindigkeit und eine fehlende alleinige Grünphase für die Abbieger gelten als Grund. Mittelfristig sollen die beiden Hauptrichtungen künftig nacheinander &bdquo;grün“ erhalten. 27. Potsdamer Straße / Alter Postweg / Theodor-Heuss-Straße Die Benutzung des Radwegs auf der falschen Seite ist nach Ansicht der Unfallexperten an dieser Kreuzung hauptursächlich, wenn die Radfahrer links in die Theodor-Heuss-Straße abbiegen wollen. 2021 gab es dabei drei verletzte Radler, 2022 nochmals zwei. Seitdem bleibt die Kreuzung als Unfallschwerpunkt in der Beobachtung. Die Radwegführung soll hier geändert werden. 28. Eckendorfer Straße / Am Wellbach 2023 waren hier Unfälle beim Linksabbiegen aufgefallen (eine schwer- und eine leichtverletzte Person). Seitdem die Linksabbieger eine eigene Grünphase haben, wird der Effekt auf das Unfallgeschehen an der Kreuzung beobachtet. 29. Oldentruper Straße 252 bis 260 Sieben Verletzte in drei Jahren waren der Auslöser für eine Betrachtung dieses Streckenabschnitts. Sechs Betroffene (einmal schwerverletzt) gehörten zur Gruppe der Fußgänger. Die Unfallkommission will auf Höhe der Bushaltestelle &bdquo;Oldentrup Mitte“ eine Querungsinsel als Hilfe prüfen lassen. 30. Bechterdisser Straße Drei Schwerstverletzte bei Unfällen auf der Baumallee haben dazu geführt, dass der Straßenabschnitt zwischen Evenhauser Straße und Dingerdisser Heide geprüft wurde. Dabei bemängelte die Unfallkommission die nicht mehr erkennbaren Fahrbahnmarkierungen und den schlechten Fahrbahnzustand, der insbesondere durch Baumwurzeln verursacht wurde. Die Stadt reduzierte daraufhin die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 100 auf 70 km/h. Außerdem soll die Straße perspektivisch ausgebaut werden. Bei einem tödlichen Unfall am 1. Oktober 2024 ließ sich die Unfallursache nicht feststellen. Lesen Sie dazu: Tödlicher Unfall bei Regen: Autofahrer aus Lemgo prallt an Bielefelder Allee gegen Baum Fünf Unfallschwerpunkte in Schildesche 31. Engersche Straße / Talbrückenstraße / Westerfeldstraße Die zentrale Verkehrskreuzung in Schildesche steht seit vielen Jahren im Fokus der Unfallkommission (erstmals 1994). In den vergangenen drei Jahren wurden hier 10 Personen verletzt, eine davon schwer. Weil alle Betroffenen entweder Radfahrer oder Fußgänger waren, muss die Stadt hier nun handeln. In neun von elf Fällen handelte es sich um Abbiegeunfälle. Vor allem die Radler auf dem südlichen Zwei-Richtungsradweg scheinen oft nicht zu erkennen, wie sie die Kreuzung befahren sollen. Hier soll demnächst die Radfahrfurt umgelegt werden. 32. Voltmannstraße / Universitätsstraße / Kurt-Schumacher-Straße Hier gab es beim Abbiegen Probleme. 2024 ereigneten sich deshalb drei Unfälle. Zweimal wurden Personen verletzt. Die Stadt hat die Pfeilsymbole der Ampeln erneuert. Weitere Maßnahmen seien nicht erforderlich, heißt es. 33. Schloßhofstraße / Drögestraße (Kreisel) An dem Kreisel vor dem ehemaligen Restaurant &bdquo;Anavarza“ wurden in nur zwei Jahren fünf Verkehrsteilnehmer der Gruppe Fußgänger/Radfahrer leicht verletzt. Die Unfallkommission sieht die Position der Insel als nicht regelkonform. Dadurch können Autofahrer zu schnell den Kreisel passieren. Die Stadt prüft nun, ob sich die Mittelinsel verschieben lässt. Auch soll der gepflasterte Bereich des Kreisels vergrößert werden. 34. Voltmannstraße / Schloßhofstraße Ein schwerverletzter und sechs leichtverletzte Verkehrsteilnehmer der Kategorie Radfahrer/Fußgänger machen auch den Kreisel mit der großen Seeschlange in der Mitte auffällig. Sechs der sieben Unfälle ereigneten sich beim Einfahren in den Kreisel. Weil die Mittelinsel nicht für alle Straßen mittig positioniert ist, ist die Ablenkung des Verkehrs, die zum Abbremsen der Fahrzeuge nötig ist, nicht ausreichend. Radler und Autoverkehr sind hier teilweise zu schnell. Laut Unfallkommission ist die Ablenkung des Kreisels &bdquo;nicht regelkonform“. Das heißt, dass der Kreisel und die Zufahrt zum Kreisel von der Schloßhofstraße (aus Richtung Süden) umgeplant werden müssen. 35. Beckhausstraße – Auto gegen Stadtbahn Nach vielen Jahren mit Abbiege-Unfällen zwischen Autoverkehr und Stadtbahn im Verlauf der Beckhausstraße wurde 2024 erstmals die Marke für einen Unfallschwerpunkt erreicht. 2024 ereigneten sich hier neun Unfälle mit vier Verletzten. Die Unfallkommission bemängelt fehlende Fahrbahnrandmarkierungen und will durch Verkehrslenkung einen besseren Blick auf von hinten kommende Bahnen ermöglichen. Und für die Stadtbahnfahrer wurde per Dienstanweisung Tempo 30 hier angeordnet. Auf Höhe Meierfeld soll sogar eine Ampel installiert werden, weil Autofahrer dort trotz der weiter blinkenden Wechselblinker nicht mit einer zweiten durchfahrenden Bahn rechnen. Zum Thema: Gefährliche Stadtbahnunfälle: Bielefeld plant großen Umbau an der Beckhausstraße Vier Unfallschwerpunkte in Brackwede 36. Brockhagener Straße / Queller Straße Ein Schwerverletzter und ein Leichtverletzter, dazu ein schwerer Sachschaden innerhalb eines Jahres. Die Stadt ließ daraufhin Markierungen auffrischen. Doch 2023 gab es erneut zwei schwere Unfälle. Die Kreuzung muss weiter beobachtet werden. 37. Queller Straße / Marienfelder Straße / Kupferstraße Drei Leichtverletzte beim Einbiegen in die Straße führten 2024 zu einer Analyse der Unfallkommission. Die kam zu der Erkenntnis, dass das Unfallbild so uneinheitlich war, dass die Kreuzung nicht mehr weiter betrachtet werde. Sechs Unfälle 2023 hatten bereits zu diversen baulichen Maßnahmen an der Stelle geführt. 38. Carl-Severing-Straße / Borgsen-Allee / Klemensstraße Sechs leicht verletzte Radler an dem sogenannten Mini-Kreisverkehr. Die Stadt hat erkannt, dass die Verkehrsteilnehmer trotz Tempo 30 zu schnell durch den Kreisel steuern. Weil er für den Schwerlastverkehr überfahrbar bleiben muss, überqueren auch Pkw den Kreisel, ohne groß zu lenken. Der Kreisel soll deshalb umgebaut werden. 39. Eisenbahnstraße Die schräg verlaufenden Gleise an dieser Straße haben zu drei schwerverletzten und vier leichtverletzten Radlern geführt, die in die Gleise geraten waren. Eine Lenkung durch Markierungen für den Radverkehr soll verhindern, dass die Radler zu steil auf die Gleise fahren. Künftig sollen sie nach dem Überqueren den Geh- und Radweg nutzen. Langfristig denkt die Stadt über bauliche Veränderungen und Abdeckungen der Gleise im Fahrbahnbereich nach. Lesen Sie dazu: Sturzrisiko in Bielefeld: Radfahrer kritisieren neue Verkehrsführung Zwei Unfallschwerpunkte in Dornberg 40. Schröttinghausener Straße / Beckendorfstraße Drei Schwerverletzte in den Jahren 2020 und 2021 haben einige Veränderungen angestoßen. Die Unfallkommission empfahl eine Umgestaltung der Kreuzung samt Ampelanlage. Weil das nicht schnell zu bewerkstelligen ist, wurde eine Baustellen-Ampel aufgestellt. Bis die eigentliche Ampelanlage steht, bleibt die Stelle ein Unfallschwerpunkt. 41. Bergstraße Nach dem tödlichen Unfall eines Motorradfahrers und einem identifizierten Unfallschwerpunkt auf der Gütersloher Seite der Straße steht aktuell ein gestaffeltes Tempolimit (70, 50, 30 km/h) und ein Überholverbot zur Diskussion. Laut Unfallkommission sei nicht begreifbar, dass die kurvige, steile Straße nicht mit Tempo 100 befahrbar sei. 2024 gab es auf der Strecke zwischen Dornberg und Steinhagen einen Unfalltoten und drei Leichtverletzte. Alle Unfälle geschahen im Längsverkehr. Auf der Kuppe fehlte eine Möglichkeit für Fußgänger, die Straßenseite zu wechseln. Deshalb soll hier bald Tempo 30 gelten. Zum Thema: Motorradfahrer stirbt bei schwerem Unfall auf der Bielefelder Bergstraße Ein Unfallschwerpunkt in Senne 42. Friedrichsdorfer Straße / Lippstädter Straße / Reiherweg Sechs Unfälle mit Leichtverletzten der Kategorie Radfahrer oder Fußgänger beschäftigen die Unfallkommission seit 2020/2021. Anschließend wurden einige Änderungen beschlossen, um die Radfahrer zu schützen, die auf dem beidseitigen Radweg die Kreuzung überqueren. Vor allem Linksabbieger aus der Lippstädter Straße hatten die Radler von rechts nicht erwartet. Ein Unfallschwerpunkt in Gadderbaum 43. Artur-Ladebeck-Straße / Gadderbaumer Straße / Haller Weg Das Bethel-Eck ist besonders auffällig, aber in der Art der Unfälle uneinheitlich. In den Jahren 2021 bis 2023 registrierte die Polizei hier elf schwere Unfälle mit zwei Schwer- und acht Leichtverletzten. Sechs Betroffene waren Fußgänger oder Radler (einer davon schwer verletzt). Die Unfallgründe sind sehr unterschiedlich. 7 der 15 Unfälle – also fast die Hälfte – ereignete sich im Längsverkehr. Keine Probleme in Jöllenbeck und Sennestadt Keinerlei vergleichbare Unfallhäufungen lassen sich in den Stadtbezirken Jöllenbeck und Sennestadt feststellen.

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