Tod an Gütersloher Tankstelle: Schwer verletzter Ehemann gibt keine Erklärung ab

Update, 17. Oktober 2024: Der 35-jährige Oleksandr K. ist am Mittwoch, 16. Oktober, aus dem Krankenhaus entlassen worden und konnte vernommen werden. Das berichtet die Staatsanwaltschaft Bielefeld und die Polizei Bielefeld in einer gemeinsamen Presseerklärung am Donnerstag. Er wurde als Beschuldigter einer fahrlässigen Tötung belehrt. Bei seiner Vernehmung konnte er keine Erklärung abgeben, wie es zum Pkw-Brand kommen konnte. Die Ermittlungen zur konkreten Unfallrekonstruktion und zur Frage, warum das Ehepaar nachts an der Tankstelle war, dauern an. ++++++++++++++++++++++++++ Gütersloh. Bei einem schrecklichen Feuerdrama an einer Aral-Tankstelle in Gütersloh kommt die vierfache Mutter Natali K. (28) ums Leben. Ihr Ehemann Oleksandr K. (35) überlebt schwer verletzt. Zunächst sieht alles nach einem tragischen Unglück aus. Das erklärt kurze Zeit später auch die Polizei. Möglicherweise gibt es jetzt aber eine spektakuläre Wende in diesem Fall. Nach Recherchen der &bdquo;NW“ laufen die Ermittlungen der zum Zeitpunkt der Tragödie gegründeten Mordkommission &bdquo;Nord“ plötzlich wieder auf Hochtouren. War es ein tragischer Unfall oder doch ein Tötungsdelikt? &bdquo;Ja, die Ermittlungen in diesem Fall gehen weiter“, bestätigt am Mittwoch der Bielefelder Polizeisprecher Fabian Rickel, ohne Details zu nennen. Allerdings sei der verletzte Oleksandr K. immer noch nicht vernehmungsfähig. &bdquo;Dass er in ein künstliches Koma versetzt worden ist, so wie es einige Medien berichtet haben, ist mir neu. Nach meinem Kenntnisstand ist er schwer verletzt, aber nicht lebensgefährlich.“ Überwachungsvideo hält Katastrophe in Gütersloh fest Die entscheidende Frage: Warum gehen die Untersuchungen und Nachforschungen weiter, obwohl die Staatsanwaltschaft als auch die Ermittler von einem Unglück ausgehen? Informationen dieser Zeitung zu Folge soll es in der Vergangenheit &bdquo;erhebliche Probleme“ innerhalb der ukrainischen Familie von Oleksandr und Natali K. gegeben haben. Der mysteriöse Vorfall am Donnerstagmorgen, 10. Oktober, gegen 1.35 Uhr: Ein Überwachungsvideo, das im Internet zum Ärger der Polizei viral gegangen ist, hält die Katastrophe fest. Ein weißer Citroën Picasso fährt an eine Tanksäule von Aral am Nordring in Gütersloh vor. Oleksandr K. steigt aus und läuft um das an der Zapfsäule stehende Auto. Schaut man genau hin, ist zu erkennen, dass er zuerst am Einfüllstutzen hantiert und einen Gegenstand auf die Erde neben sein Fahrzeug legt. Ist es der Zapfhahn? Läuft Benzin aus? Er versucht, die Beifahrertür zu öffnen. Anscheinend ist diese verriegelt. Lesen Sie auch: Leichenteile in Kühltruhe im Kreis Gütersloh gefunden: Opfer galt fast ein Jahr als vermisst Man sieht im Video keine Bewegung der Frau Dann geht er zurück und öffnet die Fahrertür, schaltet die Zündung ein. Damit scheint auch die Verriegelung der Beifahrertür behoben. Das Licht des Autos geht an. Warum? Seine Ehefrau, die sich auf dem Beifahrersitz befindet, ist nicht zu erkennen. Sie wird durch einen anderen Lichtschein – womöglich ein Lichtkegel des Tankstellendaches – vollkommen verdeckt. Danach geht er wieder zur Beifahrertür, die vorher noch verschlossen scheint. Er öffnet sie und beugt sich für 13,68 Sekunden in den Fahrerraum. Schlagartig geht auch das Autolicht wieder aus. Was passiert in dieser Zeit? Dann fängt der Boden unverhofft vor dem Fahrzeug Feuer. In Windeseile steht der Citroën in hellen Flammen. Weitere 18,01 Sekunden steht der Ukrainer im Feuer, bevor er brennend davonrennt und später von den Rettungskräften auf dem Mittelstreifen der B61 mit Brandwunden gefunden wird. Was ist in diesem Zeitraum geschehen? Eine Bewegung der sich in dieser Zeitspanne in Lebensgefahr befindlichen Frau sieht man nicht. Falsches Tanken soll Ursache für Feuer gewesen sein Ein Gutachter soll später festgestellt haben, dass falsches Tanken die Ursache für das Feuer gewesen ist. Oleksandr K. soll versehentlich Benzin statt Diesel getankt haben. Dabei könne es sein, dass Restsprit ausgelaufen ist und dieser sich durch einen zu heißen Katalysator und durch Benzingase entzündet habe. Eine vorsätzliche Brandstiftung liege auch nicht vor, heißt es. Rechtsmediziner werden hinzugezogen, wenn jemand eines unnatürlichen Todes stirbt. Diese versuchen, die Todesursache zu klären und den Sterbevorgang zu rekonstruieren. Eine Obduktion der toten Natali K., so die Polizei und die Staatsanwaltschaft, habe keine Hinweise auf eine Gewalteinwirkung ergeben. Rätselhafter Bericht bei TV-Sender RTL Rätselhaft ist ein Bericht bei RTL, in dem eine Freundin der Verstorbenen den Reporter besorgt fragt: &bdquo;Bitte, sagen Sie mir, ob Natalis Körper bereits untersucht wurde. War Rauch in ihren Lungen? War sie, als das Feuer ausbrach, schon tot?“ Dazu gibt es reichlich Bilder aus dem Familienalbum.

Meistgelesen