
Update, 5. Dezember 2023
Die Diskussionen rund um die Nachtabschaltung gehen in die nächste Runde. Nachdem Bürgermeister Norbert Morkes Mitte November im Alleingang entschied, die Lichter in Gütersloh nachts wieder leuchten zu lassen, kam nun das Thema auch in der Politik auf den Tisch. Dabei hat eine Mehrheit aus Grünen, SPD und Bürger für Gütersloh (BfGT) in der Sitzung des Hauptausschusses für eine Wiedereinführung der Nachtabschaltung gestimmt.
Schon im Oktober hatte die CDU angekündigt, einen dazu passenden Antrag für ein Ende der Nachtabschaltung einzureichen. Sowohl der Bürgermeister als auch die CDU wollten so das „subjektive Sicherheitsempfinden“ der Bürger stärken. Die Grünen und die SPD hielten mit einem eigenen Antrag dagegen.
Sie argumentierten, dass durch die Nachtabschaltung neben der Einsparung von 60.000 Euro jährlich auch ein „effizienter Beitrag“ zum Klima- und Artenschutz geleistet werde. Darüber hinaus verwiesen sie auf Aussagen der Polizei, die berichtet, dass die Zahl der Straftaten seit der Nachtabschaltung nicht gestiegen ist.
Überraschung: Auch BfGT-Fraktion stimmt gegen Morkes
Überraschenderweise folgte auch die BfGT-Fraktion, aus dessen Reihen auch Morkes kommt, der Argumentation von Rot-Grün. „Ja, der Bürgermeister und seine Herkunftsfraktion stimmen unterschiedlich ab“, sagte die Fraktionsvorsitzende der BfGT, Christiane Ziegele, im Ausschuss. Daraus solle aber nichts konstruiert werden.
Solche Entscheidungen habe es auch unter anderen Bürgermeistern mehrfach in der Vergangenheit gegeben, fügt sie hinzu.
Ob die Straßenbeleuchtung in Gütersloh nun nachts leuchtet oder nicht, wird der Rat in einer seiner nächsten Sitzungen abschließend entscheiden.
Stand, 17. November 2023
Die Straßenlaternen im Gütersloher Stadtgebiet sollen wieder durchgängig leuchten. Nach vielen intensiven Diskussionen rund um die Vor- und Nachteile der nächtlichen Abschaltung der Straßenbeleuchtung hat Bürgermeister Norbert Morkes entschieden, dass alle Laternen in Zukunft nachts wieder durchgehend angeschaltet bleiben, wie die Stadt mitteilt.
Zuvor hatte sich der Bürgermeister unter anderem in mehreren Gesprächen mit der Polizei explizit dazu informiert, ob es im Zusammenhang mit der Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung zu einem Anstieg von Straftaten gekommen sei. Dieses sei nicht der Fall, betonte die Polizei. Bürgermeister Morkes teilt allerdings die Bedenken der Bürgerinnen und Bürger in der öffentlichen Diskussion hinsichtlich der „gefühlten“ Sicherheitslage.
Ursprünglich war die Straßenbeleuchtung nach einer kurzen Testphase im Oktober vergangenen Jahres aus Gründen der Stromersparnis abgeschaltet worden. Hintergrund war der Angriff Russlands auf die Ukraine und die daraus resultierende anhaltende Energiemangellage. Ausnahmen bildeten die etwa 45 Zebrastreifen, der Bahnhofvorplatz (Willy-Brandt-Platz), der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) und die Unterführung Friedrich-Ebert-Straße. Hier blieben die Laternen an, ansonsten wurde die Straßenbeleuchtung montags bis donnerstags in der Zeit von 0 bis 4 Uhr sowie freitags bis sonntags in der Zeit von 2 bis 5 Uhr ausgeschaltet.
Ende kommender Woche sollen die Laternen wieder durchgängig leuchten
Das ändert sich nun und wird zurückgedreht, so dass voraussichtlich frühestens Ende nächster Woche die Laternen wieder im Normalbetrieb durchgängig leuchten werden. Die technischen Voraussetzungen, die sicherstellen, dass die Nachtbeleuchtung wieder vollständig angestellt wird, laufen aktuell.
Die CDU-Fraktion im Rat hatte noch am vergangenen Mittwoch einen Atrag eingereicht, der die Einstellung der Nachtabschaltung fordert, weil dadurch das Sicherheitsgefühl vieler Bürgerinnen und Bürger erhöht würde. Dieser wird damit wohl hinfällig.