Gütersloh. Mit der Digitalisierung der Baubranche auf Platz eins: Hagedorns Start-up Schüttflix hat den diesjährigen NRW-Gründerpreis gewonnen. Die Entscheidung wurde am Montagabend bei der Verleihung im K21 in Düsseldorf offiziell bekannt gegeben - und das Schüttflix Team um die Gründer Christian Hülsewig und Thomas Hagedorn damit ziemlich überrascht.
Die digitale Plattform bringe Auftraggeber für die Entsorgung von Schüttgütern sowie Bau- und Abbruchabfällen mit Entsorgungsexperten zusammen, heißt es in der Begründung. Die systematische Vernetzung von Angebot und Nachfrage spare Zeit und Kosten und reduziere zugleich den Ausstoß von klimaschädlichem CO2. Schüttflix erhält ein Preisgeld von 30.000 Euro.
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Pinkwart: "Veränderungen für eine ganze Branche anstoßen"
Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart: „Schüttflix gelingt es auf beeindruckende Weise, mit einer digitalen Anwendung komplexe Abläufe in der Bauwirtschaft zu vereinfachen und so für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit zu sorgen. Das zeigt beispielhaft, wie man als junges Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen mit Innovationskraft, Mut und Expertise erfolgreich Veränderungen für eine ganze Branche anstoßen kann."
Als Förderbank für NRW unterstütze man vor allem die wirtschaftliche Entwicklung des Landes mit individuell abgestimmten Beratungs- und Finanzierungsangeboten, ergänzte Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.Bank. "Dabei fördern wir insbesondere nachhaltige Geschäftsmodelle. Die Schüttflix GmbH lebt wirtschaftliche Innovationskraft nachhaltig vor und bereichert auf diese Weise eine ganze Branche."
30.000 Euro für Platz zwei und drei
Platz zwei, dotiert mit 20.000 Euro, belegte das Unternehmen Dermanostic aus Düsseldorf. Das Gründerteam aus Alice und Ole Martin, Estefania Lang und Patrick Lang hat eine international einsetzbare App entwickelt, mit der Patienten Fotos von Hautveränderungen an ein Netzwerk von Fachärzten senden können. Von dort erhalten sie Behandlungsempfehlungen und Rezepte. Die App funktioniert als Online-Hautarztpraxis, die zeit- und ortsunabhängig zur Verfügung steht. Derzeit arbeitet das Unternehmen daran, Kooperationen mit sozialen Organisationen wie Unicef oder Ärzte ohne Grenzen umzusetzen.
Den dritten Platz sicherte sich die Hörgeräte Manufaktur aus Bad Honnef. Das junge Unternehmen erhielt 10.000 Euro. Das Gründerpaar Ann-Kathrin und Jan Unkelbach ermöglicht Menschen mit Hörminderung die Rückkehr in eine akustische Welt und begleitet sie bei der Akklimatisierung. Als Reaktion auf die Corona-Pandemie setzt das junge Unternehmen verstärkt auf Fernanpassung mithilfe von iPads. Die Feinanpassung der Hörgeräte findet nun mit einer speziellen Software per Videoanruf im häuslichen Umfeld des Kunden statt. Das innovative Handwerksunternehmen geht auch mit einer 32-Stunden-Woche und einem hybriden Arbeitsplatzmodell besondere Wege.