Mit Fotogalerie: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Gast in Gütersloh

Gütersloh. Es ist mucksmäuschenstill im Saal des Gütersloher Theaters. Knapp 200 Gäste warten gespannt auf das deutsche Staatsoberhaupt. &bdquo;Guten Abend!" Gut gelaunt und in Begleitung von Staatssekretärin Andrea Milz kommt Frank-Walter Steinmeier als Ehrengast, um trotz der widrigen Pandemie-Umstände einen persönlichen Glückwunsch in Gütersloh zu platzieren. Die Bürgerstiftung feiert 25. Geburtstag. &bdquo;So unterschiedlich die Schwerpunkte und Projekte der zahlreichen Stiftungen sein mögen, ihr Motor sind immer Frauen und Männer, angetrieben von dem Wunsch, sich für das Gemeinwohl zu engagieren." Bundespräsident Steinmeier blickt ins Publikum und ergänzt: &bdquo;Ich sehe heute Abend viele unter uns, die genau dieses Engagement und diese Solidarität im Herzen tragen. Sie sorgen dafür, dass die Stadt, die Region und ihre Menschen diese Solidarität spüren können. Sie halten untereinander und die städtische Gemeinschaft zusammen und stiften so Zusammenhalt. Dafür möchte ich ihnen allen herzlich danken!" Steinmeier lobt die Kreativität der Stiftung. &bdquo;Sie steht auch für Zuversicht, eine Haltung, die sie auch in düsteren Pandemie-Zeiten ausstrahlen." "Sie tun Ihrer Stadt und damit zugleich unserem Land gut" Bei der Gründung 1996 ist die Bürgerstiftung – damals noch Stadt Stiftung Gütersloh – die erste Bürgerstiftung in Deutschland. &bdquo;Von Gütersloh ging ein Signal aus. Der Leitstern dieser Gründung hat viele inspiriert und ihnen den Weg gewiesen", so Frank-Walter Steinmeier. &bdquo;Wir haben heute allen Grund zu feiern. Wir feiern gemeinsam, und jede und jeden Einzelnen, der in den letzten 25 Jahren zum Erfolg der Stiftung beigetragen hat. Sie tun Ihrer Stadt und damit zugleich unserem Land gut." Stiftungssprecherin Brigitte Büscher und Kuratoriumsvorsitzender Ernst Wolf führen durch den Abend, der strengen Regeln folgt. Gerne hätte man mehr Gäste eingeladen, &bdquo;Und dass es im Anschluss an die Feier keinen Empfang geben wird, ist selbstverständlich", so Büscher. Zwei Männer der ersten Stunde sind zugegen und zeigen sich zufrieden mit ihrem Werk: Mark Wössner und Michael Jacobi. &bdquo;Wir haben mit einer Million angefangen, heute sind es zwölf", Wössner erinnert daran, dass Stiftungen Geld brauchen, um Gutes zu tun, denn &bdquo;ohne Moos, nichts los." In bekannt humoriger Weiser zählt er Namen wie Miele, Zinkann oder Mohn auf (&bdquo;die habe ich eben schon im Publikum gesehen") und appelliert an sie: &bdquo;Fühlt euch alle als unsere Nachfolger, da möchte ich doch sehr drum bitten. Haltet es am Leben. Mit Zeit, mit Geld, mit Ideen." Das Team der Vesperkirche erhält den diesjährigen Ehrenamtspreis Es gibt nicht nur ein Jubiläum, das die Bürgerstiftung feiert, auch der Ehrenamtspreis wird vergeben. &bdquo;Wir haben gedacht, wir feiern einfach doppelt, dann lohnt es sich richtig", erklärt Brigitte Büscher. In diesem Jahr wird das Organisationsteam der Vesperkirche für sein besonderes Engagement ausgezeichnet. Es erhält den mit 5.000 Euro dotierten Ehrenamtspreis. Die Vesperkirche setze ein deutliches Zeichen gegen die fortschreitende soziale Trennung innerhalb der Stadtgesellschaft, so Kuratoriumsvorsitzender Ernst Wolf. Die Vesperkirche Gütersloh darf für sich in Anspruch nehmen, die erste Vesperkirche außerhalb von Baden-Württemberg zu sein. Dort nämlich hat der Gütersloher Nils Wigginghaus die Idee aufgeschnappt und in Pastor Stefan Salzmann einen kongenialen Partner gefunden. Schnell kam ein zehnköpfiges Organisationsteam zusammen. Im Januar 2018 öffnete sich das Portal der Martin-Luther-Kirche zur ersten Gütersloher Vesperkirche. &bdquo;Die Vesperkirche ist ein beeindruckendes Projekt von Gütersloher Bürgern – für Gütersloher Bürger. Und das haben wir bei der Bürgerstiftung mit den Preisträgern 2021 gemeinsam, denn für uns beide gilt wohl: Wir leben unsere Stadt und wollen sie noch liebens- und lebenswerter machen", sagt Vorstandssprecherin Brigitte Büscher über die Preisträger. Der Bundespräsident klatscht Beifall.

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