Nächtliche Auto-Treffen auf Gütersloher Porta-Parkplatz nerven Anwohner

Gütersloh. Dröhnende Bässe, aufheulende Motoren, quietschende Reifen – wenn Peter-Wilhelm Aßbeck im Sommer draußen sitzt, dann wird die Abendruhe häufig durch nächtliche Autotreffen auf dem Porta-Parkplatz gestört. &bdquo;Das ist nicht nur im Sommer so. Wenn ich jetzt abends aus meinem Küchenfenster gucke, dann kann ich die Lichter sehen", erzählt er. &bdquo;Nur als der Kreis Gütersloh eine nächtliche Corona-Ausgangssperre verhängt hatte, war Ruhe", erzählt der Anwohner der Holzstraße. Anwohner versucht auf das Problem aufmerksam zu machen Seit 2019 versucht Aßbeck, auf das Problem aufmerksam zu machen. &bdquo;Bei der Polizei hieß es bei einem Anruf, dafür sei das Ordnungsamt zuständig. Aber die würden nachts nicht arbeiten", erinnert er sich an eine Reaktion auf seine Beschwerde. Und bei der Stadt sagte man ihm, der Parkplatz gehöre zu Porta und dort habe man kein Hausrecht. Letzteres bestätigt Stadt-Sprecherin Annette Blumenstein. &bdquo;Die Möglichkeiten der Stadt sind eingeschränkt, da es sich beim Porta-Parkplatz um ein Privatgelände handelt." Der Fachbereich Ordnung habe die Situation im Blick, um gegebenenfalls konkrete Feststellungen zu treffen und an die Polizei weiterzugeben. &bdquo;Wir haben keine Befugnis, die Fahrzeuge zu überprüfen", sagt Blumenstein. In Einzelfällen könnten Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstoßes gegen Lärmschutzvorschriften eingeleitet werden. "Sobald sich ein Streifenwagen nähert wird der Parkplatz fluchtartig verlassen" Aßbeck hat beobachtet: &bdquo;Sobald sich ein Streifenwagen nähert, wird der Parkplatz fluchtartig verlassen – über die Holzstraße in Richtung Miele oder über den Langen Weg hinter Porta", erzählt er. Kaum sei die Polizei verschwunden, tauchten die Fahrzeuge wieder auf. Auch die Kontaktaufnahme mit der Geschäftsführung des Porta-Möbelhauses brachte keinen Erfolg. Und als sich Aßbeck an die Zentrale in Porta-Westfalica wandte, wurde er nach Gütersloh zurückverwiesen. &bdquo;Man müsste doch einfach nur Schranken an die Ein- und Ausfahrten zum Parkplatz von Porta und Brockmeyer machen, die abends geschlossen sind", meint der genervte Anwohner. "Mit viel zu hohem Tempo wird über den Parkplatz gefahren" Er ist mit seinem Frust nicht allein. &bdquo;Mit viel zu hohem Tempo wird über den Parkplatz gefahren, mit laut quietschenden Reifen geht es wild über das Gelände, bei den Treffen wird laut die Musik aufgedreht und Berge von Einwegverpackungen der Fastfood-Restaurants werden einfach neben dem Auto entsorgt", beschreibt sein Nachbar Oliver Henke das Geschehen. &bdquo;Ich weiß von einer Nachbarin, die zieht jetzt aus, weil sie nachts nicht mehr zur Ruhe kommt", erzählt Aßbeck. &bdquo;Es stellt sich wirklich die Frage, was wir Bürger machen müssen, damit endlich Besserung eintritt", so Henke, der seit 2012 an der Holzstraße wohnt. &bdquo;Es ist immer schlimmer geworden", sagt er. "Muss es denn gleich in Ruhestörung ausarten?" &bdquo;Ich habe durchaus Verständnis dafür, dass sich die jungen Leute treffen möchten, aber muss es denn gleich in Ruhestörung ausarten?", meint Aßbeck, der im Sommer sogar das Gespräch mit den Autofahrern auf dem Parkplatz suchte. &bdquo;Das einzige Ergebnis war, dass ich von einem jungen Mann bis vor meine Haustür verfolgt wurde", erinnert er sich. Und Henke beschreibt, dass man ihm &bdquo;den Stinkefinger" gezeigt habe. Katharina Felsch, Sprecherin der Kreispolizei, bestätigt, dass es immer wieder Beschwerden wegen der nächtlichen Treffen auf dem Porta-Parkplatz gebe. &bdquo;Grundsätzlich muss man zunächst die Begrifflichkeiten &bdquo;Raserszene" und &bdquo;Tuningszene" voneinander unterscheiden", stellt sie klar. Während Raser durch zu schnelles Fahren auffallen würden, verhalte sich der überwiegende Teil der Tuningszene verkehrskonform und posiere lediglich mit den Autos. Polizei unterbindet Car-Posing konsequent Sich und sein Auto zur Schau stellen – das sogenannte Car-Posing - meint das Hochjagen des Motors im Leerlauf, hochtouriges Fahren oder starkes Beschleunigen und Bremsen. Dieses werde konsequent unterbunden, beteuert Felsch. &bdquo;Bei den Kontrollen werden Geräuschpegelmessgeräte durch die Kollegen eingesetzt. Zudem arbeiten wir eng mit Sachverständigen zusammen, falls es Zweifel an der Verkehrssicherheit eines Fahrzeugs gibt." Im Bereich des Porta Parkplatzes habe die Polizei insbesondere an den Wochenenden Personen aus der Tuningszene festgestellt. Vereinzelt sei auch von aufheulenden Motoren und Ähnlichem berichtet worden. Der Wachdienst dort sei sensibilisiert und habe die Szene im Blick, so Felsch. 78 Verwarngelder Zuletzt hatte die Kreispolizei mit dem Kreis Gütersloh Ende Mai vergangenen Jahres eine große Kontrolle durchgeführt, bei der auch der Porta-Parkplatz einen Schwerpunkt bildete. Bei der polizeilichen Überprüfung wurden aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit, technischen Veränderungen an Kraftfahrzeugen und anderen Verstößen gegen verkehrsrechtliche Vorschriften insgesamt 13 Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt und 78 Verwarngelder erhoben, hieß es dazu in der Pressemitteilung. Laut Porta-Sprecher Holger Wetzel sei das Problem mit der Tuning-Szene auf dem Parkplatz bekannt. &bdquo;Wir möchten uns mit den Beteiligten zusammensetzen und zeitnah darüber sprechen, wie das Problem zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelöst werden kann", sagte er.

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