„Fast Volksfestcharakter“: Polizei greift bei Tuner-Treffen mit rund 800 Menschen in Herford durch

Herford/Bielefeld/Kreis Lippe. Die Polizei in Herford nimmt die Tuner-Szene in den Blick: Nachdem in sozialen Medien publik wird, dass in der Werrestadt ein Beitrag für eine TV-Doku über die PS-Protze entstehen soll, tauchen auch die Beamten und das Ordnungsamt auf. Jetzt hagelt es Bußgelder – wegen Falschparkens. PS-starke Motoren heulen auf, Chrom blitzt im Licht von Scheinwerfern und Straßenlaternen. Aus ganz OWL sind am vergangenen Freitagabend, 21. März, vorwiegend junge Menschen mit ihren aufgemotzten Karren an die Röntgenstraße gekommen. Dort – im Stadtteil Elverdissen – zwischen Westfalen-Tankstelle und Burger King, befindet sich seit geraumer Zeit ein beliebter Treffpunkt der Szene. &bdquo;Da war dieses Mal auch schon ganz gut was los. Ein Porsche Cayman GT hat einen Kickdown gemacht, ist also extrem schnell angefahren. Den hat sich die Polizei dann erst mal geschnappt“, berichtet ein Augenzeuge. Er ergänzt: &bdquo;Das ganze Drumherum hatte schon fast Volksfestcharakter.“ Polizei Herford bekommt kurzfristig Wind vom Treffen Herfords Polizeisprecher Hendrik Drawe liefert Zahlen: &bdquo;Es waren rund 800 Personen vor Ort, eine dreistellige Zahl an Fahrzeugen. Vom Opel Kadett oder Fiat Panda mit viel zu großen Auspuffrohren bis hin zu hochwertigen Wagen wie Mercedes AMG war fast alles vertreten“, so der Beamte. Er und seine Kollegen hatten kurz zuvor von dem Treffen Wind bekommen. &bdquo;Zumeist wird erst knapp vorher bekannt gegeben, wo und wann man sich trifft. Zumeist auf einschlägigen Kommunikationsplattformen“, so der Behördensprecher. Mehr zum Thema: Großeinsatz der Polizei: Tausende Tuner treffen sich am Werre-Park in Bad Oeynhausen Das sei auch dieses Mal der Fall gewesen. Weil die Tuner aber regelrecht damit geworben hätten, dass auch ein Kamerateam eines Privatsenders mit von der Partie sein soll, sei der Zulauf beim jüngsten Treffen wohl besonders groß gewesen. Das vermutet zumindest Hendrik Drawe: &bdquo;Auf jeden Fall haben wir an dem Abend verstärkt Präsenz gezeigt.“ Neben Polizisten und Mitarbeitern des Ordnungsdienstes aus Herford rücken am Freitag auch Beamte aus Bielefeld an der Röntgenstraße an. Der Grund: In dem Bereich treffen die Grenzen der Kreise Lippe und Herford und der Stadt Bielefeld aufeinander. &bdquo;In unregelmäßigen Abständen sind wir auf solchen Tuner-Treffen präsent. Uns geht es dann um die Verfolgung möglicher Verkehrsstraftaten und -ordnungswidrigkeiten. Beziehungsweise wir wollen durch unsere Anwesenheit verhindern, dass es überhaupt zu so etwas kommt“, erläutert der Polizeisprecher. Er ergänzt: &bdquo;So lange wir da sind, werden natürlich beispielsweise keine Rennen gefahren. Aber nicht ohne Grund führen wir im Umfeld der Röntgenstraße Geschwindigkeitskontrollen durch!“ Dafür gab’s beim Tuner-Treffen in Herford Knöllchen Am Abend des 21. März kontrollieren die Beamten mehrere Fahrer von getunten Wagen aber auch Biker. &bdquo;Es wurden auch Verwarngelder erhoben. Etwa bei Verstößen gegen die Helmpflicht: Motorradfahrer sind ohne Schutzhelme die Straße hoch- und runtergefahren.“ Zudem führen die Polizisten sogenannte verkehrsdidaktische Gespräche mit den Besitzern der hochgerüsteten Autos. &bdquo;Wir haben sie konkret auf manche Verhaltensweisen angesprochen. Was natürlich gar nicht geht, ist mit aufheulenden Motoren und quietschenden Reifen über eine Straße zu fahren, wenn an den Fahrbahnrändern überall große Menschentrauben stehen und dunkelgekleidete Personen – teils angetrunken – von links nach rechts laufen. Wir wollen nicht, dass bei so einer Veranstaltung jemand zu Schaden kommt“, sagt Drawe. Auch interessant: Polizei kontrolliert Tuningszene nach Beschwerden von Anwohnern Reichlich zu tun hat auch der Außendienst des Herforder Ordnungsamtes, der den ruhenden Verkehr überwacht. Denn die Röntgenstraße ist voll mit Fahrzeugen. Daher stellen zahlreiche Tuner und Schaulustige ihre Wagen unter anderem auf dem Grünstreifen der Elverdisser Straße ab. Das ist verboten und wird für einige nun teuer. &bdquo;Es wurden zirka 40 Fahrzeuge, die auf dem Gehweg oder am Grünflächenrand standen dokumentiert. Jetzt wird Festsetzung des Bußgelds geprüft. Verstöße kosten 55 Euro“, informiert Stadtsprecher Felix Neef. Derweil beschäftigt sich die Polizei schon mit den nächsten möglichen Tuner-Treffen an der Röntgenstraße. &bdquo;Wir werden ein besonderes Augenmerk auf den Carfreitag legen. Das ist ein Saisonhöhepunkt für die Szene. Dann sind wir erneut präsent sein und werden auf die Einhaltung der Regeln achten“, so Behördensprecher Hendrik Drawe abschließend. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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