Gütersloh

Bäume müssen gefällt werden - deutliche Kritik von zwei Güterslohern

Sowohl für den Ausbau der Dritten Gesamtschule als auch für die neue Brücke über die B61 muss die Stadt Bäume fällen - das hat sie bereits angekündigt. "Werden uns solche Hiobsbotschaften jetzt im drei bis vier Wochen-Takt serviert?", fragen zwei Bürger.

Das Fällen von Bäumen sorgt in Gütersloh immer wieder für Kritik.  | © Symbolfoto/Pixabay

23.10.2020 | 23.10.2020, 07:00

Die Gütersloher Iris und Wolfgang Stich haben ihre Kritik in einem ziemlich deutlichen Leserbrief an die Redaktion geäußert.

"Weit über 2.300 todkranke Bäume müssen laut Baumzustandsbericht der Stadt gefällt werden. Schlimm genug! Nun sollen 21 gesunde Bäume für die Fahrradbrücke hinzukommen und weitere 40 – vielleicht auch 84 – gesunde Bäume müssen für die Gesamtschule weichen, denn „sie sind im Weg".

Werden uns solche Hiobsbotschaften jetzt im drei bis vier Wochen-Takt serviert? Sind wir Bürger nun wieder „kleinteilig", weil uns Unfähigkeit unseres – wohlgemerkt – „Umwelt"dezernats, gepaart mit völliger Ignoranz der Natur auf die Palme treiben?

"Der Klimawandel hat auch bei uns richtig Fahrt aufgenommen"

Ja, eine „Verjüngung des Baumbestandes kann auch positive Seiten haben", aber das kann doch bitteschön nur ein Ersatz sein für todkranke Bäume, denn wie viele Jahre wird es dauern, bis diese Jungbäume unsere Umweltverschmutzung aufnehmen können, wie es bisher die alten Bäume tun. Wieso waren „84 Bäume kein Kriterium bei der Bewertung der Entwürfe"?

Seit vielen, vielen Jahren – und nicht erst seit gestern – sollte der Umweltdezernentin bekannt sein, dass wir auf eine Klimakatastrophe zusteuern, dass der Klimawandel nun auch bei uns richtig Fahrt aufgenommen hat, dass es nicht mehr fünf vor Zwölf ist, sondern bereits deutlich später!

"Überlebenswichtige Bäume"

Aber: Wenn die Vernunft erst Insolvenz angemeldet hat, dann werden solche rücksichtslosen Entscheidungen getroffen. Zum Klimaschutz gibt es aber keine Alternative, darüber sollten die Planer nochmals nachdenken.
Oder lohnt es nicht, sich bei einer derart beispiellosen Kostenexplosion des Schulneubaus Gedanken um überlebenswichtige Bäume zu machen?"

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