Gütersloh

Mäusejäger suchen im Kreis Gütersloh dringend neue Wirkungsstätte

Mehr als 30 scheue Katzen warten im Gütersloher Tierheim sehnsüchtig auf ein neues Zuhause, wo sie artgerecht leben können. Für die neuen Halter lohnt es sich: Eine gesunde Katze jagt bis zu 16 Mäuse am Tag.

Die sehr scheuen Katzen werden nach ein paar Wochen im neuen Zuhause zutraulich. | © Tierheim Gütersloh

Irja Most
13.08.2020 | 13.08.2020, 10:26

Gütersloh. Wer hat Platz und ein Herz für Katzen? Das Tierheim Gütersloh sucht aktuell händeringend für mehr als 30 scheue Katzen Bauernhöfe, Pferdeställe oder ähnliches, wo die Samtpfoten sich artgerecht tummeln können. Die Tiere haben sich auf einem Betriebsgelände im Kreis Gütersloh explosionsartig vermehrt, Grund dürfte eine Lücke in der Kastrationskette sein.

Denn seit etlichen Jahren besteht in den Kommunen der Region eine Kastrationspflicht. "Doch nicht alle halten sich dran", bedauert Tierheim-Leiterin Petra Kulik. Gebracht habe die Pflicht auf jeden Fall eine Menge, bilanziert die Tierschützerin. "Hatten wir 2009 noch 800 bis 1000 Fälle im Jahr, sind es jetzt nur noch an die 400", berichtet sie.

Starthilfe vom Tierheim

Wer den niedlichen und nützlichen Tieren ein Zuhause geben möchte, bekommt vom Tierheim entsprechende Starthilfe, verspricht Kulik. Gut wäre ein Gelände in verkehrsberuhigter Lage, da die Katzen verwildert unter ähnlichen Umständen aufgewachsen seien. Daher würden die Tiere auch mindestens nur zu zweit abgegeben werden. Zur Eingewöhnung bräuchten sie einen geschlossenen Raum für drei bis vier Wochen mit Licht, wo sie mit Futter und Wasser versorgt würden.

Trockenfutter reiche völlig aus. Nach dieser Zeit könnten sie problemlos wieder in die Freiheit entlassen werden, da sie nun wüssten, wo sich ihre neue Zuflucht befinde. Dann könnte man auch damit rechnen, dass die Katzen zutraulich würden und sich streicheln lassen. Aktuell seien sie noch extrem scheu, da sie nicht an Menschen gewöhnt seien. "Sie leiden sehr unter der Gefangenschaft im Tierheim und haben Stress", so Kulik.

Keine Probleme durch Corona-Krise

Aktuell laufe noch die Fang-Aktion auf dem Gelände, die derzeitige Hitze erschwere diese. Die Katzen würden im Tierheim aufgepäppelt, kastriert, geimpft, entwurmt und entfloht. Wer zwei, drei oder mehrere Tiere zu sich nehme, könne sich auf fleißige Helfer bei der Nagerbekämpfung freuen. Denn eine Katze schnappt sich bis zu 16 Mäuse am Tag, weiß Kulik. Wichtig sei, dass die Tiere weiterhin gut versorgt sind mit Futter, denn nur eine gesunde und satte Katze habe einen ausgeprägten Jagdtrieb, erklärt die Tierheim-Leiterin.

Die Corona-Krise mache dem Tierheim zum Glück keine Probleme. Zwar sei die Nachfrage mit den Ferien wie üblich komplett eingebrochen - zu Beginn der Pandemie war diese drastisch nach Katzen und Kleintieren gestiegen - aber es gebe auch keine massenhaften Abgaben, wie zunächst befürchtet. Dies sei hingegen in Großstädten wie Hamburg der Fall, sagt die Tierschützerin.

INFORMATION


Infos und Kontakt:
Weitere Informationen zu den Katzen gibt es für Interessierte beim Katzenhaus unter der Telefonnummer 0 52 41/ 40 09 22 oder unter www.tierheim-guetersloh.de