Weniger Leerstand, neuer Sport-Pfad: Das sind die Zukunfts-Gestalter von Isselhorst

Gütersloh. Als Vorsitzender des Dorf- und Heimatvereins Isselhorst wird Henner Schröder (69) gelegentlich zum Kummerkasten des Kirchspiels Isselhorst. Seit der Eröffnung der Holtkämperei als neuem dörflichen Mittelpunkt ist die Popularität der lokalen Kümmerer explosionsartig gestiegen. Ihre Beliebtheit bringt ihnen zahlreiche Infos, Ideen und Hinweise, aber auch viele Beschwerden. Die flattern den Vorstandsmitgliedern ins elektronische Postfach oder werden ihnen beim Gang durch den Ort zugetragen. Schröder: &bdquo;Wir werden mit Dingen bombardiert, die den Leuten sauer aufstoßen." Wie soll Isselhorst 2030 aussehen? Die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung nutzen die &bdquo;Zukunftsgestalter", wie sie sich in ihrer Satzung nennen, jetzt zu einem in vielerlei Hinsicht richtungsweisenden Schritt ins nächste Jahrzehnt. Mit dem Ende vergangener Woche gestarteten &bdquo;Dorfentwicklungskonzept 2030" sollen die gewachsenen und charakteristischen Liebenswürdigkeiten des Lutterdorfs einerseits erhalten werden. Anderseits sollen bereits notwendige Entwicklungen für die nächsten zehn Jahre eingeleitet werden. Eine Kernfrage prägt den gut einjährigen Prozess. Laut Henner Schröder dreht sich der Dorfentwicklungsprozess, der vor dem Dorfentwicklungskonzept kommt, um das Thema: &bdquo;Wie soll Isselhorst 2030 aussehen und was muss bereits heute dafür getan werden?" 20.000 Euro fließen in das Projekt Für die Beantwortung hat sich die federführende Abteilung &bdquo;Dorfentwicklung" des Dorf- und Heimatvereins kompetente Unterstützung bei dem 2012 gegründeten Fachbüros &bdquo;ARGE Dorfentwicklung" aus Detmold geholt. Das Team um den gebürtigen Gütersloher ist derzeit auch in Verl, Sürenheide und Kaunitz aktiv. Umsonst ist das natürlich nicht. Gemäß ihrem Vereinsmotto &bdquo;Vergangenheit bewahren – Zukunft gestalten" nehmen die Aktiven um Henner Schröder für die von vielen Aktionen begleitete Maßnahmenbündelung viel Geld in die Hand. Gut 20.000 Euro fließen in das Projekt. Mit 16.000 Euro stammen rund 80 Prozent davon aus verschiedenen Fördertöpfen. Anders als das 2010 von der CDU initiierte &bdquo;Dorfentwicklungskonzept 2020" setzen die Initiatoren in der Phase der Ideenfindung als Impulsgeber primär auf den Dialog mit der Bevölkerung. Hans-Walter Schomann, Mitglied des Planungsteams, sagt: &bdquo;Das Konzept soll von Isselhorstern für Isselhorster sein." "Wir wollen keine Luftschlösser bauen" Den klaren Mittelpunkt der &bdquo;Stärkung des Wohnstandortes Isselhorst und der dörflichen Sozialgemeinschaft", so der Heimatverein, bilde der von Workshops, Zukunfts- und Jugendwerkstätten, einer Projektmesse oder einer großen Online-Befragung unterstützte Austausch mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, Senioren und Vereinen, aber auch mit eventuell betroffenen Grundstücksbesitzern. Hans-Walter Schomann: &bdquo;Wir wollen den politischen Entscheidungsträgern im offenen, fairen Dialog konkrete Hilfestellung geben." Als Abteilungsleiter &bdquo;Dorfentwicklung" nennt Hans-Heinrich Hölscher die oberste Maxime: &bdquo;Wir wollen keine Luftschlösser bauen oder ein Konzept für die Schublade schaffen. Es geht um konkrete Ideen, die auch Chancen auf eine spätere Umsetzung haben." All das hört sich gewaltig und schwierig an. Bereits 2021 könnten konkrete Ergebnisse vorliegen In der Praxis sind es indes oft kleine Sorgen, die die Lutterdörfler umtreiben. Auf seine erste, provisorische Ideen-Liste hat Henner Schröder unter anderem bereits einen Trimm-Dich-Pfad im Lutterwald, ein grünes Klassenzimmer sowie einen Mehrgenerationenspielplatz in den Krullsbachauen sowie den Leerstand im Pfarrhaus gesetzt. Aber auch um Verkehrssicherheit und Schulwegführung gehe es den Bürgern. Im Sinne einer Initialzündung und als Basis für zukünftigen Diskussionsstoff traten die Verantwortlichen für die Ist-Analyse vor ein paar Tagen kräftig in die Pedale. Zusammen mit etwa 20 Vertretern aus der örtlichen Politik, Vereinsvertretern und interessierten Bürgern radelte der Dorf-und Heimatverein/ARGE-Tross zu 18 Zielen im Kirchspiel. Der dabei von den Detmolder Fachleuten gedrehte Film soll am 17. Juli auf dem Wochenmarkt ausgestrahlt werden. Die große Auftaktveranstaltung für die Bevölkerung ist nach den Sommerferien am 4. September geplant. Läuft dann alles halbwegs nach Plan, könnten bereits Anfang 2021 konkrete Ergebnisse vorliegen, meinen die Zukunftsgestalter von Isselhorst.

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