
Gütersloh. Die Umgestaltung des Isselhorster Kirchplatzes wird allmählich konkreter. Im Herbst will der Dorf- und Heimatverein Isselhorst das Projekt angehen, um die Aufenthaltsqualität auf dem zentralen Platz zu erhöhen.
Da das gesamte Vorhaben in enger Kooperation mit der Stadt durchgeführt werden soll, wird eine erste Entwurfsskizze im Ausschuss für Planen, Bauen und Immobilien (APBI) am Donnerstag, 12. Juni, 17 Uhr im Ratsaal diskutiert.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Verein in Kooperation mit der Stadt einen Verkehrsversuch durchgeführt. Sechs Monate lang war der Isselhorster Kirchplatz im Bereich vor der Kirche (Flurstück 27) für Autos gesperrt. Hochbeete und Sitzbänke sollten stattdessen zum Verweilen einladen. Lediglich im Bereich an der Festhalle (Flurstück 390) durfte noch geparkt werden.
Wegen des Wegfalls vieler Parkplätze hatte es Kritik gegeben
Die Erhöhung der Aufenthaltsqualität ist aus Sicht des Vereins auch gelungen, wie Vorsitzender Henner Schröder auf Nachfrage sagt. Er verhehlt aber auch nicht, dass es deutliche Kritik wegen des Wegfalls vieler Parkplätze im Bereich des Flurstücks 27 gab. Daher sei „ein konstruktiver und ehrlicher Dialog mit den Betroffenen und den Anrainern eingegangen worden“, wie es dazu in der Sitzungsvorlage heißt, um ein „ausgewogenes Miteinander der unterschiedlichen Belange herzustellen“.
Die von der Stadt erstellte Entwurfsskizze „stellt einen von allen Beteiligten unterstützten Kompromissvorschlag dar“. Vorgesehen ist, den Bereich vor der Kirche von Autos freizuhalten. Entlang der nördlich gelegenen Isselhorster Straße sind vier Pkw-Stellplätze vorgesehen. Das Parken ist weiterhin im Bereich der Festhalle sowie in einem privaten Bereich auf dem Flurstück 27 möglich.

Vor der Kirche sollen nicht nur Sitzgelegenheiten entstehen, sondern innerhalb einer „radialen Grünfläche“ auch die Möglichkeit eingerichtet werden, einen Mai- oder Weihnachtsbaum aufzustellen. „Dies entspricht dem Gedanken, den Platz als generationsübergreifender Treffpunkt zu verstehen, welcher der Dorfgemeinschaft als Ort der Begegnung dienen soll“, heißt es in der Vorlage.
Die Kosten bewegen sich im niedrigen sechsstelligen Bereich
Außerdem sind Entsiegelungsmaßnahmen vorgesehen, um den Grünanteil zu erhöhen. Der Vitalitätszustand der vorhandenen Bäume wird als „kritisch“ eingestuft. Diese sollen beseitigt und durch weniger Baumstandorte, die eine Sichtachse auf die Kirche gewährleisten, ersetzt werden. Zum Ausgleich sollen mehr Pflanzbeete entstehen. Die Pflege der Hoch- und Pflanzbeete soll, so die Aussage der Verwaltung, angesichts der desolaten Haushaltslage der Kommune in den Händen des Vereins liegen.
Auch die Umsetzung ist vollständig in der Verantwortung des Vereins. Dieser muss sich aber, auch was die Verwendung von Materialien, Baumarten und Ausstattung angeht, eng mit der Stadt abstimmen und wird dabei vom Fachbereich Grünflächen unterstützt. Ein Kooperationsvertrag soll die Bedingungen festhalten und muss noch, nach Maßgabe der Freigabe durch die Politik, von beiden Seiten unterschrieben werden.
Auch die Finanzierung übernimmt der Dorf- und Heimatverein vollständig. Angesichts der Kosten - Henner Schröder spricht von einem Betrag in niedriger sechsstelliger Höhe - wird das gesamte Projekt auf vier Jahre gestreckt. Der Verein hat bereits einen Förderantrag an die Bezirksregierung Detmold gestellt. Das weitere Geld soll durch Spenden und Vereinsaktivitäten hereinkommen. „Ein bisschen haben wir auch angespart“, sagt Henner Schröder.
Nach den Feierlichkeiten zum 975. Geburtstag des Ortsteils könnte es losgehen
Die Verwaltung ist überzeugt: „Die Umgestaltung des Kirchplatzes wird zu einer signifikanten Steigerung der Aufenthaltsqualität und Attraktivität des Platzes führen. Gleichzeitig werden die Belange des ruhenden Verkehrs weiterhin berücksichtigt“, heißt es in der Vorlage.
Zudem würde Umgestaltung die Multifunktionalität des Kirchplatzes optimiert. „Nutzungen wie beispielsweise Wochenmarkt, Kirmes und andere Veranstaltungen werden weiterhin möglich sein.“
Sollte die Politik den Planungen zustimmen, könnte es nach Aussage von Henner Schröder nach den Feierlichkeiten zum 975. Geburtstag des Ortsteils im Oktober mit ersten vorbereitenden Maßnahmen losgehen.