Gütersloh. 3.800 Menschen, davon 1.400 Kinder, unterstützt die Gütersloher Tafel an den 50 Verteilstellen im Kreis jede Woche mit Lebensmitteln – Tendenz steigend. Allein am Hauptstandort an der Kaiserstraße sind es wöchentlich mehr als 180 Menschen, die in den Genuss der vorher gepackten Kisten kommen.
Weil hierfür mittlerweile der Platz nicht mehr ausreicht und auch die provisorische Lösung im Zelt vor allem im Winter schwierig war, kommt nun ein neuer Container zum Einsatz. In ihm soll fortan eine zweite Lebensmittelausgabe erfolgen. Außerdem gibt es weitere Nutzungspläne.
Knapp 80.000 Euro kostete der Modul-Container
Von Montag, 9. März, an wird zusätzlich zum Mittwoch jeweils zwischen 17 und 18 Uhr Essen ausgegeben, vor allem, um den vorherrschenden Andrang zu entzerren. Platz in dem neuen, knapp 80.000 Euro teuren und knapp 70 Quadratmeter großen Modul-Container, der durch Spenden, Sponsoren und den monatlich stattfindenden Flohmarkt finanziert werden konnte, ist nun erst einmal genug.
Schon jetzt plant die Tafel daher eine weitere Nutzung ein, unter anderem ist ein „Raum der Begegnung" angedacht, in dem man sich trifft und wo Schulungen der Mitarbeiter stattfinden können, was sehr wichtig sei, da die Tafel vom Gesundheitsamt als Lebensmittel verarbeitender Betrieb geführt wird.
„Außerdem möchten wir Schulen zu uns einladen und die Schüler über das Thema Nachhaltigkeit und soziales Engagement informieren", sagt Tafel-Geschäftsführerin Ruth Prior-Dresemann. Bei mittlerweile mehr als 600 ehrenamtlichen Helfern des 1997 gegründeten Vereins gebe es Entsprechendes zu berichten.
Jeden Monat werden fast 130 Tonnen Lebensmittel verteilt
Gegen eine Gebühr für Erwachsene in Höhe von 2,50 Euro, die für Logistikkosten berechnet wird, bekommen die Empfänger, deren Bedürftigkeit vorab geprüft wird, jeweils eine Kiste mit Obst, Gemüse, Brot, Milchprodukten, Tiefkühlkost, Fleisch oder Wurst – fast 130 Tonnen Lebensmittel werden so laut Prior-Dresemann jeden Monat verteilt. Der Großteil stammt aus Spenden von Herstellern oder Discountern, oft handele es sich um Ware, die vor dem Verderb und so vor der Vernichtung gerettet werde.
Abgeholt und verteilt werden die Lebensmittel vom eigenen Fuhrpark, der aus zwei LKW, vier Sprintern, einem Bulli, einem Kastenwagen sowie einem Anhänger besteht. Neben den Ehrenamtlichen gibt es sieben hauptberufliche Helfer. Der Verein hat 648 Mitglieder und 185 Lebensmittelsponsoren.