Gütersloh. Dass das Parkbad ein Parkplatzproblem hat, ist bekannt. Besonders, wenn es in den Sommerferien so heiß ist wie in diesen Tagen, strömen täglich bis zu 1.000 Menschen in das größte kostenlose Planschbecken Ostwestfalen-Lippes. Am Parkbad selbst stehen dieser großen Besuchermenge aber viel zu wenig Parkplätze zur Verfügung. Immer häufiger verteilte die Stadt Gütersloh deshalb bereits in den vergangenen Jahren Knöllchen an die Wildparker rund um den Stadtpark. Das ärgert Pächter und Besucher schon lange.
An vielen Ausweichstellen ist das Parken verboten
Viele, die auf der Fläche vor dem Bad keinen Platz finden, parken zwischen den Bäumen am Eingang zum Stadtpark - verboten. Oder auf den Seitenstreifen an der Alten Verler und der Buschstraße - auch verboten. Würde Landwirt Klessmann nicht sein kleines Wäldchen zur Verfügung stellen, wäre die Situation noch angespannter.
Pächter Franz-Josef Füchtenschnieder hat sich lange genug mit dem Thema herumgeärgert, auch in seiner Begründung, 2020 aufzuhören, tauchte dieser Punkt auf. Und obwohl man im Planungsausschuss der Stadt längst angekündigt hatte, sich um das Problem zu kümmern, ist bis auf regelmäßige Knöllchentouren nichts passiert.
"Besonders für ältere Besucher ist es ohne Auto schwierig"
Anlässlich der jüngsten Besuche von Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes meldet sich nun Rolf Wittkamp vom Seniorenbeirat der Stadt kritisch zu Wort. "Besonders für ältere Leute, die mit ihren Enkeln und Urenkeln das Parkbad besuchen, ist es ohne Auto schwierig. Das gleiche gilt für sozial schwache Familien, die für das kostenlose Angebot aus anderen Stadtteilen kommen. Vom Ordnungsamt habe ich schon den Tipp zu hören bekommen, man solle doch mit dem Fahrrad und einem Fahrradanhänger kommen. Das ist für viele Senioren jedoch unrealistisch."
Betroffene Besucher berichten, dass sie die Ordnungsamtsmitarbeiterinnen direkt angesprochen hätten. Sie seien gezielt zum Parkbad geschickt worden, sei die Antwort gewesen. Am meisten ärgert Rolf Wittkamp, dass das Ordnungsamt angesichts der Temperaturen überhaupt Mitarbeiter rausschickt. "Wenn es so heiß ist, kann man doch mal ein Auge zudrücken. Die Stadt sollte froh sein, dass so viele Leute ins Parkbad gehen."
"Die Situation wird sich in Zukunft noch verschärfen"
"Die Situation wird sich noch verschärfen, wenn auf der Fläche des alten Parkhotels exklusive Wohnungen gebaut werden", befürchtet Wittkamp. "Die Pächter können das Problem nicht lösen, aber niemand fühlt sich zuständig, keiner sagt etwas Verbindliches. Und Politessen hinzuschicken, ändert gar nichts."
In einer Stellungnahme der Stadt heißt es, dass nirgendwo "gezielt" Verwarnungen erteilt würden. "Wie woanders in der Stadt werden auch im Bereich des Parkbads regelmäßig Kontrollen des ruhenden Verkehrs vorgenommen und Verwarnungen dort erteilt, wo im absoluten Halteverbot geparkt, wo Ausfahrten oder Rettungswege behindert werden."