Gütersloher Parkbad-Pächter macht 2020 Schluss

Gütersloh. Die Stadt Gütersloh muss sich einen neuen Pächter für das Parkbad suchen. Nach fünf Jahren wirft Franz-Josef Füchtenschnieder hin. &bdquo;Aus gesundheitlichen Gründen", wie der 60-Jährige sagte. &bdquo;Den Stress tue ich mir nicht mehr an, noch dazu zu den schwierigen Bedingungen." Er werde seinen bis zum 28. Februar 2020 laufenden Vertrag erfüllen, aber fristgerecht bis Ende August kündigen. 2015 hatte der gebürtige Verler den Betrieb der bei Groß und Klein äußerst beliebten Anlage übernommen. Dass er vor keiner leichten Aufgabe stand, war von Anfang an klar. Denn auch sein Vorgänger, die Rundum GmbH, eine Tochter Arbeitslosenselbsthilfe (ASH), hatte aufgrund der &bdquo;ungünstigen Rahmenbedingungen" den Pachtvertrag gekündigt. Die Abhängigkeit vom Wetter sei zu groß, hieß es damals und heißt es heute. Strenge Lärmschutzauflagen - spätestens um 22 Uhr ist Zapfenstreich Aufgrund strenger Lärmschutzauflagen ist spätestens um 22 Uhr Zapfenstreich. Eine Vorgabe, die die 1998 nach umfangreicher Sanierung wiedereröffnete Einrichtung für größere Feiern wie Hochzeiten unattraktiv macht, trotz des architektonisch wertvollen und denkmalgeschützten Gesamtensembles mit Hauptgebäude, Planschbecken und dem von mächtigen Bäumen gesäumten Außengelände. Als erstes Gütersloher Freibad wurde das Parkbad 1928 feierlich in Betrieb genommen. Zu seinen künftigen Plänen äußerte sich Füchtenschnieder zurückhaltend. Vielleicht werde er wieder fahrender Händler, sagte der gelernte Bäcker- und Konditormeister, der auch mit Crepe-Eisen und Drehorgel professionell umzugehen weiß. In den Wintermonaten betreibt er in Münster einen Maronenverkauf. "Das Parkbad ist und bleibt für mich der schönste Ort Güterslohs" Dass er den Betrieb im Parkbad in dieser Saison zurückfahren wolle, hatte der Pächter bereits im April angekündigt. So wird der Thekenbetrieb erst um 16 Uhr statt schon vormittags aufgenommen. Lediglich der Kiosk öffnet um 10 Uhr. Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre hat sich Füchtenschnieder außerdem entschlossen, die Saison schon Anfang Oktober enden zu lassen. In einer Erklärung äußerte sich der findige und zupackende Pächter mit emotionalen Worten: &bdquo;Das Parkbad ist und bleibt für mich der schönste Ort in Gütersloh, doch der Betrieb der Anlage ist schwierig und nervenaufreibend." Füchtenschnieder richtete den Blick aber auch nach vorn. Er würde den Stab gern an seine Nichte Natascha Benteler weitergeben. Die 35-Jährige arbeitet bereits seit zwei Jahren im Parkbad mit und wird von ihrer Familie unterstützt, nicht zuletzt von ihrer Mutter Marlies Benteler, die schon seit 2015 tatkräftig mithilft. &bdquo;Das wäre doch eine gute Lösung", sagte Franz-Josef Füchtenschnieder. Freilich sei zuvor mit der Stadt zu klären, ob es einer neuen Ausschreibung bedürfe oder nicht. Die Stadt äußerte sich dazu nicht, teilte aber mit, im Falle einer Neuausschreibung liege der Rahmen für die Öffnungszeiten weiter zwischen 10 und 22 Uhr. Wie geht's weiter? Auch wenn sich das mitunter anders angehört hat, so schlug Füchtenschnieder versöhnliche Töne an: &bdquo;Die Stadt hat mich oft nach besten Kräften unterstützt." Natürlich wäre es wünschenswert, an einigen Stellen, wie zum Beispiel bei der Parkplatzsituation, noch weitere Gespräche zu führen. Marlies Benteler äußerte sich zuversichtlich. &bdquo;Das Parkbad hat viele Potenziale, manche kennen wir bisher vermutlich noch gar nicht." An Ideen für den künftigen Betrieb mangele es ihr und ihrer Tochter nicht. So gebe es Überlegungen, Schulklassen interessante Angebote im Zusammenhang mit dem Botanischen Garten zu machen oder für Angebote für Feierlichkeiten tagsüber. &bdquo;Ältere Menschen sind mitunter froh, wenn sie abends um 10 Uhr wieder zu Hause sind." Es bringe aber nichts, alte Fässer wieder aufzumachen, sagte Marlies Benteler: &bdquo;Die Öffnungszeiten sind eben so, wie sie sind."

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