Gütersloh

Wespennest-Betrug in Gütersloh: Verbraucherzentrale gibt Tipps gegen Abzocke

Unseriöse Kammerjäger fordern teils horrende Preise und setzen Kunden unter Druck, noch an der Haustür zu bezahlen. Was man beachten sollte, damit es gar nicht erst dazu kommt.

Die Verbraucherzentrale gibt Tipps, wie man sich gegen die Wespennest-Betrugsmasche wehren kann. | © Pixabay

05.07.2019 | 07.07.2019, 17:35

Gütersloh. Auf unsere Berichterstattung über unseriöse Kammerjäger, die Wespennester zu Wucherpreisen entfernen, gab es Reaktionen. Zum einen hat sich eine Wohngemeinschaft aus Eppelheim in Baden-Württemberg in der Redaktion gemeldet, die ebenfalls Geschädigte der Betrüger sind und nun Kontakt zur Gütersloher Polizei aufgenommen haben, um einen Tatzusammenhang herzustellen.

Verbraucherberater helfen, überteuerte Rechnungen anzufechten

Zum anderen macht die Gütersloher Verbraucherzentrale darauf aufmerksam, dass sie Betroffenen dabei hilft, die überteuerten Rechnungen anzufechten. „Leider ist es in der Regel aussichtslos, die Firmen anzuschreiben. Aber man kann es versuchen", sagt Verbraucherberater Julian Lambracht, der einige wichtige Hinweise hat, wie man sich gegen die Abzocke wehren kann.

So sollte man überzogene Rechnungen an der Haustür gar nicht erst bezahlen. „Braucht es keinen besonderen Aufwand, sind Preise zwischen 80 und 150 Euro üblich", sagt Lambracht. Im Fall der betroffenen Gütersloher Familie kassierten die Betrüger stolze 350 Euro.

Wespen stehen unter Artenschutz und dürfen nur in Ausnahmen getötet werden

„Außerdem stehen die Tiere unter Artenschutz und dürfen nur in Ausnahmen getötet werden, etwa in der Nähe von Allergikern und Kindergärten. Bei Verstößen drohen Geldbußen bis zu 50.000 Euro", betont Lambracht.

Was die Wucherpreise angeht, rät der Verbraucherschützer zu einer Anzeige bei der Polizei. Der Gütersloher Thomas H, über den die NW gestern berichtete, hat also alles richtig gemacht, als er den Streifenwagen rief. „Einmal gezahltes Geld erhält man jedoch nur schwer wieder zurück. Oft ist es unmöglich, herauszufinden, wer hinter dem unseriösen Notdienst steckt." Wie in dem jüngsten Fall in Gütersloh ist die Adresse erfunden und die Steuernummer wird auf der Rechnung mit „in Gründung" angegeben.

Um sich vor der Abzocke zu schützen, sollte man laut Lambracht nur einen Anbieter mit Festnetznummer aus der Region beauftragen und niemanden, der nur eine 0800-Nummer oder Handynummer angibt. „Am besten kontaktiert man zunächst das Umweltamt, denn ein Profi stört oder tötet Wildtiere nicht unbegründet."