
Bielefeld. Gleich zwei Demonstrationen haben am Samstag auf dem Jahnplatz stattgefunden. Während die Gruppe „Bielefeld steht auf“, in der sich unter anderem Querdenker, Klimakritiker, aber auch Anhänger von Verschwörungstheorien zusammenfinden, mitten auf dem Platz eine Kundgebung abhielt, versammelten sich Anhänger des „Bündnisses gegen Rechts“ auf der Bahnhofstraßen-Seite vor Sport Scheck. „Wir wollen ein Zeichen gegen die Veranstaltung von Verschwörungsgläubigen und Neonazis setzen“, sagte der Bündnis-Sprecher und langjährige Grünen-Politiker Klaus Rees.
Unter dem Motto „Zusammenhalt statt Spaltung“ wolle das „Bündnis gegen Rechts“ am Vortag der Kommunalwahl für Solidarität und Vielfalt, Demokratie und Weltoffenheit in der Stadt werben. Im Rahmen der Kundgebung gab es Redebeiträge, bei der Vertreter des DGB, des Integrationsrates sowie des Bundes Umwelt- und Naturschutz (BUND) erläuterten, was in ihren Bereichen künftig zur Erhaltung des Zusammenhalts und zur Stärkung der Demokratie getan werden müsse. Murisa Adilovic, Vorsitzende des Integrationsrates, rief Bielefelder mit Migrationsgeschichte dazu auf, sich am Sonntag auch an der Wahl für dieses Gremium zu beteiligen.
Bei der Veranstaltung wurde auch der Song „Erhebe Deine Stimme!“ vorgetragen, der vom Bielefelder Jugendring in Zusammenarbeit mit Bielefelder Rappern kreiert worden war. Darin wird zur Teilnahme an den Kommunalwahlen und zur Wahl demokratischer Parteien aufgerufen.
Immer aktuell: Kommunalwahl 2025 in Bielefeld – alle News im Liveticker

Die Veranstaltung der Gruppe „Bielefeld steht auf“ stand unter dem Motto „Politik live! Mach mit“. Zu Gast waren unter anderem der AfD-OB-Kandidat Florian Sander und Nicole Reese, OB-Kandidatin der Lobbyisten für Kinder (LfK). Es sprach außerdem Hayk Grigoryan, einer von zwei Vorsitzenden des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) in Bielefeld. André Jessen, Organisator der Kundgebung, sagte, man habe Einladungen an alle OB-Bewerber gesandt und wolle offen für den Dialog sein. Als Dritte zugesagt hatte Melahat Barlak vom Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit (BIG), eine Gruppierung, die eine Nähe zur Erdogan-Partei AKP nachgesagt wird. Sie war zunächst nicht vor Ort.
Das „Bündnis gegen Rechts“ versammelte gut 200 Teilnehmer bei seiner Veranstaltung. Bei „Bielefeld steht auf“ waren ähnlich viele Anhänger zusammengekommen. Ein starkes Polizeiaufgebot beobachtete die Kundgebungen. Unterwegs war an diesem Nachmittag zusätzlich eine Palästinenser-Demo, die durch die Einkaufsstraßen zog.
News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld