Über 100.000 Wähler: In Bielefeld wird ein neuer Integrationsrat gewählt

Bielefeld. 42 Prozent der Bielefelderinnen und Bielefelder haben einen Migrationshintergrund. 104.000 von ihnen sind am 14. September aufgerufen, einen neuen Integrationsrat zu wählen. Er ist das Sprachrohr der Menschen mit einer internationalen Familiengeschichte. In diesem Gremium des Rates arbeiten direkt gewählte Vertreter der Bielefelder mit Migrationsgeschichte mit Mitgliedern des Rates zusammen. Neben 17 gewählten Migrantenvertretern gehören ihm acht entsandte Ratsmitglieder an. &bdquo;Es ist wichtig, dass die wahlberechtigten Migrantinnen und Migranten auch von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen“, sagt Murisa Adilovic, amtierende Vorsitzende des Gremiums. Auch sie tritt als Einzelvertreterin erneut zur Wahl an. Insgesamt stellen sich 19 Listen und Einzelvertreter zur Wahl. Sie spiegeln die Vielzahl der migrantischen Gesellschaft wider. Denn in Bielefeld leben Menschen aus 150 Nationen. So kandidieren Gruppen mit türkischem Hintergrund, eine Afrika-Liste oder die griechische Initiative &bdquo;Omonia“. Im Liveticker: Die Kommunalwahl 2025 in Bielefeld Alle Migranten sollen wählen dürfen Eine zentrale Forderung des Integrationsrates in der Vergangenheit war, dass auch Drittstaatenangehörige ein kommunales Wahlrecht erhalten, also nicht nur beim Integrationsrat stimmberechtigt sind, sondern auch für die OB-, Rats- und Bezirksvertretungswahlen. Bislang dürfen nur deutschen Staatsbürger und Bürger aus EU-Staaten, die in Bielefeld leben, an der Kommunwahl teilnehmen. &bdquo;Was in Bielefeld passiert geht aber alle an“, sagt Murisa Adilovic. Bei einer Podiumsdiskussion mit den aktuellen OB-Bewerbern am Dienstag im Großen Ratssaal wurde deutlich: Das sehen auch die so, die in Bielefeld Oberbürgermeister werden wollen. Und zwar durchgängig von Christiana Bauer (CDU) bis zu Onur Ocak (Die Linke).Zu der Diskussionsrunde eingeladen hatten der Integrationsrat und das Bielefelder &bdquo;Bündnis gegen rechts“. Nicht dabei war Florian Sander, OB-Kandidat der AfD. Da vertritt Adilovic eine klare Position: &bdquo;Auch einige Migranten wählen AfD. Aber wer das tut, wird früher oder später selbst zur Zielscheibe der Partei.“ .responsive23-8JgJh2hStLlAPExY-choro-owl-karte-muster { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-8JgJh2hStLlAPExY-choro-owl-karte-muster { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-8JgJh2hStLlAPExY-choro-owl-karte-muster { padding-top: 142.86%; } } Der Integrationsrat will sich dafür einsetzen, dass alle – unabhängig von Herkunft, Religion oder Sprache – gleichberechtigter Teil der Stadtgesellschaft sein können. Zentrale Ziele seien der Abbau von Diskriminierung, die Förderung des interkulturellen Dialogs und die Stärkung der politischen Mitbestimmung. Als Brücke zwischen Politik, Verwaltung und migrantischen Communities trage der Integrationsrat dazu bei, Bielefeld offen, solidarisch und gerecht zu gestalten. Immer aktuell: Kommunalwahl 2025 in Bielefeld – alle News im Liveticker Die Verbesserung der Schulerfolge der Kinder mit Migrationshintergrund und der erfolgreiche Übergang von der Schule in den Beruf sind Themenbereiche, denen sich auch der neue Integrationsrat annehmen soll. Die adäquate Versorgung der Migranten im Seniorenalter, die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen und die Förderung der Migrantenvereine und Organisationen sind weitere Schwerpunkte. Zahl der Migranten deutlich gewachsen In der vergangenen Wahlperiode feierte der Integrationsrat sein 50-jähriges Bestehen. Besonderes Highlight in diesem Zusammenhang war auch die Ausstellung &bdquo;Angekommen“ im Historischen Museum, in der die Geschichte der Menschen mit Migrationshintergrund in Bielefeld nachgezeichnet wurde. Ein Problem ist bislang die geringe Beteiligung bei der Wahl zum Integrationsrat. 2020 stimmten nur 16,7 Prozent der Wahlberechtigten ab. Damals gab es knapp 88.000 Wahlberechtigte. Dass ihre Zahl inzwischen bei mehr als 100.000 liegt, zeigt, wie rasant sich die Zahl der Menschen mit internationaler Familiengeschichte in Bielefeld entwickelt hat. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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